Die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP möchte einen Teil der gesetzlichen Rente mit Aktien finanzieren. Das ist neu und sorgte schon im Vorfeld für Kritik, denn vielen gehen diese Pläne nicht weit genug. Wirtschaftsexperten bemängeln, dass der dafür vorgesehene Betrag viel zu gering sei.
So meldete sich auch der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder zu Wort. Er meint, dass die Ampel das Problem Rente auf zukünftige Generationen abwälzt. Im Interview mit dem Focus online fordert er: „eine Generationenrente für junge Leute.”
Konkret schlägt Söder vor: „Bis zum 18. Lebensjahr zahlt der Staat Geld für jeden jungen Menschen im Land auf ein Konto ein. Dieses Geld arbeitet in den nächsten Jahrzehnten und bildet einen Grundstock, um die individuelle Rente des Einzelnen zu verbessern.”
Eine unabhängige staatliche Rentenbank solle für jeden Geld anlegen, „So hätten auch junge Menschen eine Chance, ihren Lebensstandard im Alter zu halten.” Dafür müsse der Staat einige Milliarden pro Jahr aufbringen.
Herkömmliches Rentensystem nicht mehr lange tragfähig
Die neue Regierung plant deswegen, zehn Milliarden Euro aus Haushaltsmitteln am Kapitalmarkt anzulegen. Bisher war die Rente in Deutschland ausschließlich umlagefinanziert, das heißt, sie wurde aus laufenden Einnahmen des Staates gedeckt. Die Ampel-Koalition hofft, dass sie zukünftig mit den Börseneinnahmen die Rente stabilisieren kann.
Doch ob 10 Milliarden dafür tatsächlich ausreichen, ist fraglich.
Johannes Geyer vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin (DIW) hält die Summe für viel zu gering. „Nötig wäre ein Betrag im dreistelligen Milliardenbereich. Mit dessen Erträgen könnte man tatsächlich die Rente stützen, also den Beitragssatzanstieg dämpfen und das Niveau stabilisieren”, wird er von der Tagesschau zitiert.
Es bleibt also abzuwarten, welche Maßnahmen tatsächlich getroffen werden, um unsere Rente zu sichern – und ob Vorschläge, wie die von Markus Söder, tatsächlich Gehör finden werden.
Weil die gesetzliche Rente bei vielen schon jetzt nicht ausreicht, sind besonders Mütter häufig von Armut im Alter betroffen. Hier kannst du dich zum Thema Altersvorsorge für Frauen informieren.