Germanische Namen für Mädchen

Bis heute fasziniert die Geschichte der Germanen – alleine der Umstand, dass es sich um viele Stämme handelte, die keine gemeinsame Identität verband und die regelmäßig gegeneinander kämpften, ist interessant. In der Gesellschaft wiederum galt die Familie bei den Germanen als höchstes Gut. So oblag es allen Familienmitgliedern, sich untereinander loyal zu verhalten, wobei dem Oberhaupt der Schutz der Familie aufgetragen wurde. In dieser Tradition stehen auch germanische Mädchennamen – wir stellen dir hier eine Auswahl vor.

Das zeichnet germanische Mädchennamen aus

Mit germanischen Mädchennamen werfen wir einen Blick in die Vergangenheit unserer deutschen Sprache – es geht im wahrsten Sinne des Wortes „back to the roots“: Germanische Vornamen erleben zurzeit ein Comeback. Ein Grund dafür:  Die alten Mythen und Fabelwesen begeistern viele Menschen, nicht zuletzt aufgrund ihrer Andersartigkeit und Charakterstärke.

Dementsprechend klingen die germanischen Namen für Mädchen zugegebenermaßen nicht immer süß und melodisch, manche von ihnen muten eher altmodisch an. Dafür sind sie sehr charakterstark, verweisen sie doch oft auf Göttinnen oder mutige Kriegerinnen.

Natürlich findest du neben den starken Mädchennamen aus den germanischen Sprachen auch solche, die sanftere Bedeutungen wie Anmut oder Naturliebe in sich tragen. Lass dich von den hier vorgestellten klassischen oder modernen Vornamen inspirieren. Vielleicht ist unter ihnen ja ein Volltreffer, also ein toller germanischer Mädchenname, der ausdrucksstark ist und selten vorkommt.

Die schönsten germanischen Mädchennamen und ihre Bedeutung

Adelheid

Ein Klassiker unter den germanischen Namen für Mädchen heißt Adelheid. Dieser zweisilbige Vorname war bereits im Mittelalter beliebt. Deuten kannst du Adelheid neben „edle Gestalt“ auch mit „vornehm“ oder eben „adelig“.

Alwina

Ein Vorname für echte Fantasy-Fans: Die weibliche Form von Alwin verbreitete sich zunehmend ab Beginn des 19. Jahrhunderts. Ihre Bedeutung „Freundin der Elfen“ macht den althochdeutschen Mädchennamen zu einem echten Evergreen.

Brunhilde

Der Vorname Brunhilde dürfte so manchen Literaturliebhabern durch die „Nibelungensage“ ein Begriff sein. Dort war Brunhild als Gattin von König Gunther eine der wichtigsten Figuren. Wenn dich die starke Deutung „gepanzerte Kämpferin“ begeistert und dir der Kosename Hilde gefällt, dann könnte deine Wahl auf Brunhilde fallen.

Dagmar

Die weibliche Form von Dagomar ist in Dänemark ein äußerst beliebter Vorname. Aufgrund der Ableitung vom germanischen Wort „mari“ haben sich „die Berühmte“ und „die Wertvolle“ als Interpretationen etabliert. Du kannst Dagmar aber ebenfalls mit „die Helle“ deuten.

Elfriede

Mit dem Vornamen Elfriede entscheidest du dich für die eingedeutschte Variante von Elfreda – einem englischen Mädchennamen, der vor allem im 20. Jahrhundert hierzulande sehr populär war. Es ist vor allem die Bedeutung, die uns bei Elfriede einfach verzückt: „starker Elf“ oder „Naturgeist“. Ein fantasievoller und naturverbundener Vorname, der deiner Tochter fortan vielleicht den richtigen Weg weist.

Frauke

Frauke gehört zu den „moderneren“ germanischen Vornamen, der zu den friesischen Mädchennamen gerechnet wird. Abgeleitet vom althochdeutschen Wort „frouwa“, deutest du Frauke mit „kleine Frau“ oder auch „die fröhliche Herrin“.

Freya

In der Mythologie war Freya die Gattin des germanischen Gottes Wotan. Sie steht sinnbildlich für die Liebe und die Ehe, aber auch die Fruchtbarkeit und Schönheit. Interpretieren kannst du den göttlichen Vornamen daher mit „Edelfrau“, „Herrin“ oder – im Irischen – mit „fliegende Fee“.

Gerda

In der nordischen Mythologie ist Gerda die Göttin der Fruchtbarkeit. Bis heute verbinden wir die Bedeutungen „die Beschützerin“ oder „die starke Speerkämpferin“ mit mutigen wie entschlossenen Frauen.

Gudrun

Wir geben zu: Gudrun gehört zu den alten germanischen Namen, die eher nicht zu den modernen Mädchennamen zählen. Dennoch faszinieren uns die Deutungen des althochdeutschen Vornamens: „Kämpferin“ oder „Zauberin“. Wenn du einen fantasievollen Vornamen suchst, liegst du also mit Gudrun richtig.

Heilrun

„Heil“ und „Geheimnis“: Diese Kombination von Bedeutungen bringt der Vorname Heilrun mit sich.

Irma/ Irmela

Irma, die Verkleinerungsform von Irmina, geht auf den Gott Irmin zurück. In der nordischen Mythologie war Irmin kein geringerer als ein sächsischer Kriegsgott. Der Bedeutung dieses germanischen Mädchennamens lautet „Die Große“.

Lykke

Bedeutet deine kleine Tochter für dich das pure Glück? Dann könnte sie zukünftig auf den skandinavischen Mädchennamen Lykke hören. Denn Lykke bedeutet nichts anderes als „die Glückliche“.

Nanna

Gefallen dir schlichte und leicht verständliche Vornamen, die mit nur wenigen Buchstaben auskommen? Dann wirst du auch im Germanischen fündig: Und zwar mit dem Vornamen „Nanna“, der „mutig“ oder auch „kühn“ bedeutet.

Ostara

Die Herkunft dieses germanischen Vornamens ist bis heute nicht eindeutig belegbar. Man nimmt an, dass es sich dabei um eine wahrscheinlich erfundene Frühlingsgöttin handelt. Wohl auch deshalb kannst du Ostara neben „Morgenröte“ mit „die Frühlingshafte“ übersetzen.

Rigmor

Nicht die holde, sondern die „reiche Maid“: Das ist die Bedeutung dieses in Skandinavien verbreiteten, germanischen Mädchennamens.

Rosalinde

Lang, aber nicht minder schön: Rosalinde besteht aus den ursprünglich althochdeutschen Wörtern „hruod“ und „linta“, gemeinsam ergeben sie die Bedeutung „reine Linde“. Und: Rosa ist ein super Kosename, der sich außerdem toll als Zweitname macht.

Solveig

Diesen schönen Vornamen, der sowohl altnordische als auch schwedische Wurzeln hat, wirst du in Deutschland eher selten finden. Übersetzen kannst du Solveig je nach Herkunft mit „Sonnenweg“, „Hausherrin“ oder „Sonne und Kampf“.

Svea

Svea gehört zu den moderneren germanischen Vornamen. Zwar ist die Bedeutung der Kurzform von Svearike bis heute nicht eindeutig geklärt. Jedoch lauten die meisten Interpretationen von Svea „Sonne“ oder „Schwedenkönigin“. Ein positiver Vorname, wie wir finden, der sich mit seinem modernen Klang von anderen germanischen Namen abhebt.

Uta

Diese Variante von „Ute“ ist hierzulande sehr verbreitet. Nicht nur im Norden heißen viele Töchter Uta, also wie eine „Erhabene“ oder „Erbin“. Aufgrund der Kürze eignet sich Uta nicht nur als Erst-, sondern auch als Zweitname für Mädchen.

Walda

Die Vermutung, dass eine Walda etwas mit dem Wald zu tun hat, liegt zwar nahe – aber der Bedeutung nach ist sie eine „die schützende Kämpferin“.

Wie gefallen dir germanische Mädchennamen?

Sind germanische Mädchennamen dein Fall, oder findest du sie viel zu altmodisch? Trägst du vielleicht selbst einen eher traditionellen Namen und magst davon berichten, wie es sich damit lebt?

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Ilona Utzig

Ich bin Rheinländerin, lebe aber seit vielen Jahren im Hamburger Exil. Mit meiner Tochter wage ich gerade spannende Expeditionen ins Teenager-Reich, immer mit ausreichend Humor im Gepäck. Wenn mein Geduldsfaden doch mal reißt, halte ich mich am liebsten in Küstennähe auf, je weiter nördlich, desto besser.

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