Es sollte ein so schöner Tag werden, doch er endete mit einer Tragödie:
In einem Park in Brooklyn gab es eine Grillparty. Mittendrin saß der kleine Davell Gardner in seinem Buggy.
Plötzlich eröffneten zwei Unbekannte das Feuer.
Drei Männer wurden verletzt und eine Kugel traf den Einjährigen in seinen Bauch.
Sein Onkel eilte sofort mit ihm zum nahegelegenden Maimonides Medical Center. Auf rtl.de wird E. Ross folgendermaßen zitiert: „Ich konnte ihn nicht berühren, überall spritzte Blut heraus. In seinem Bauch war ein großes Loch. Ich habe das Gefühl, dass ich nicht schnell genug war. Ich habe mein Bestes versucht, habe ihn so schnell wie möglich dorthin gebracht. Sie sagten, dass er wieder gesund werden würde!“
Doch am frühen Morgen überbrachten die Ärzte die erschütternde Nachricht: Davell hat es nicht geschafft.
Er verstarb am Morgen des 12. Juli.
Ein unglaublicher Schmerz für die Familie, die Davell als klug, witzig und willensstark beschreibt. Natürlich ist besonders Davells Mama am Boden zerstört: „Sie ist an einem Punkt, an dem sie nicht mehr hier sein möchte“ sagt E. Bill.
Und auch New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio sagte bei einer Pressekonferenz: „Das ist so schmerzhaft. Es ist nichts, wo wir jemals wegschauen können.“
New York ist gebeutelt von Gewalt.
In den vergangenen Wochen ist die Zahl der Schießereien stark gestiegen. Im ersten Halbjahr 2020 gab es laut Angaben der Polizei 585 Vorfälle mit Schüssen, im kompletten vergangenen Jahr waren es 381 gewesen. Gestorben sind dabei im laufenden Jahr bereits 181 Menschen, 2019 waren es 147. Rund ein Drittel der 2020er-Schießereien fielen in den Juni.
Deutlich krasser waren diese Zahlen noch Anfang der 90er Jahre, da wurden jährlich teils über 2000 Menschen erschossen.
Warum die Zahlen jetzt so deutlich wieder steigen?
Bürgermeister de Blasio gibt der Corona-Krise und deren Auswirkungen auf die Menschen die Schuld. Andere Politiker sahen die Schuld eher bei den Reformen von Polizei und Justizsystem. Andere Politiker bemängelten eine ungenügende Arbeit der New Yorker Polizei.
Viel wichtiger aber: De Blasio versprach künftig ein härteres Vorgehen gegen die Täter.
Es bleibt zu hoffen, dass das helfen wird. Für den kleinen Davell kommt das allerdings alles zu spät.