Sommer, Sonne – SLUSHIES!!!!!! Da pfeifen Eltern schon mal auf die gesunde Ernährung: Bereits ich habe mich als Kind mit dem frostigen Drink erfrischt, aber in den letzten Jahren ist Slush-Eis nochmal so richtig „hip“ geworden. In den heißen Monaten gibt es die quietschbunten Eisgetränke an jeder Ecke. Und Kinder lieben sie. Verständlich! Sie sehen lustig aus, werden oft in spektakulär geformten Bechern verkauft (von Flamingo über Fussball bis hin zu Fer, äh, Pferd) und schmecken schön süß und erfrischend. Manchmal allerdings auch zu erfrischend: Ich kann mich noch gut an den Gehirnfrost erinnern, also die Schmerzen hinter der Stirn, wenn man allzu schnell getrunken hat. Eine britische Studie hat nun aber gezeigt, dass Hirnfrost wahrscheinlich gar nicht das größte Problem am Slush-Eis ist. Und nein, auch nicht der Zucker oder die Farbstoffe! Alles nicht gesund, klar, aber so richtig bedenklich ist das enthaltene Glycerin im Slush-Eis.
Glycerin im Slush-Eis als Garant für die typische Konsistenz
Der Clou an Slush-Eis ist ja seine „halbgefrorene“ Konsistenz, wie Schneematsch (engl. slush). Diese kann an den Verkaufsständen dadurch garantiert werden, dass das Getränk ständig mit einem Rührarm in Bewegung gehalten wird. Und durch die Zugabe von Glycerin. Es verhindert das vollständige Gefrieren und hat eine gute Süßkraft, so dass Zucker reduziert oder ganz ersetzt werden kann. Erlaubt ist Glycerin als Lebensmittelzusatzstoff E 422, eine gesetzliche Höchstmenge gibt es nicht.
Die oben genannte Studie berichtet nun aber von von 21 Fällen aus den letzten Jahren, in denen Kinder (zwischen zwei und sechs Jahren alt) in Großbritannien und Irland nach dem Slushie-Verzehr notfallmedizinisch betreut werden mussten. Sie erholten sich schnell wieder, aber sie litten unter Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Durchfall…. Und auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat in einer Analyse von 62 Produkten festgestellt, dass ein fünfjähriges Kind schon beim Verzehr von 35 Millilitern eine kritische Menge des Stoffes zu sich nehmen kann – wenn man die Probe mit dem größten Glycerinanteil nimmt.
Was sollte man denn nun beachten, um sein Kind vor dem Glycerin im Slush-Eis zu schützen?
Ist ja klar, am besten würde man seinen Kindern keine Slushies kaufen. Aber ich weiß selbst, dass das manchmal eigentlich keine Option ist… Die irischen und britischen Lebensmittelbehörden haben aufgrund der nationalen Vorkommnisse folgende Empfehlungen herausgegeben: Kinder unter vier Jahren sollten gar keine Slushies trinken, die Experten der Studie plädieren sogar für ein „Slushie-No-Go“ bis acht Jahre. Kinder bis zehn sollten höchstens ein Getränk pro Tag zu sich nehmen. (Ja, das ist ein Thema, denn meistens sind die Getränke recht günstig zu haben. Nicht ganz unwichtig, denn eine aktuelle Umfrage hat mal wieder gezeigt, dass sich viele Eltern gesundes Essen nicht leisten können.)
In Deutschland hat sich das BfR folgendermaßen dazu geäußert: Es gibt gesundheitliche Bedenken, wenn Menschen 250mg (oder mehr) Glycerin je Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen. Diesen Bereich haben natürlich vor allem Kinder schnell erreicht! Ein Beispiel: Von Slushies, die 50 Gramm Glycerin/Liter enthalten, dürften 30 Kilogramm schwere Kinder nach dieser Rechnung höchstens 150 Milliliter trinken. Ein 20 Kilogramm schweres Kind höchstens 100 Milliliter. Nun, wir alle kennen die Riesenbecher, in denen Slushies verkauft werden…
Was heißt das nun in der Eltern-Praxis, wenn man seinem Kind den heißgeliebten Slushie nicht verwehren will – obwohl das eindeutig das Beste wäre? Man tut gut daran, immer die kleinste Portion zu kaufen, und das auch nicht täglich. Vielleicht nicht mal jeden zweiten Tag…
Und der allerbeste Tipp ist: Slush-Eis einfach selbermachen!

Slush-Eis ganz ohne Glycerin: Farbe und Konsistenz sind hier eine glatte 1! Foto. privat
Das ist einfacher, als man denkt!
Man braucht:
- Saft oder (ungesünder, aber näher am Original) Sirup nach Wahl
- Eine Gefriertruhe
- Eiswürfelformen
- Mixer, Eiscrusher oder Hammer und Gefrierbeutel
Und so geht´s:
- Wasser und Saft/Sirup mischen, bis es genau richtig schmeckt. Dabei gilt es zu bedenken, dass die Kälte am Ende ein wenig Aroma „schluckt“. Und: Je mehr Zutat im Wasser ist, desto flüssiger bleibt der Drink, da der Zucker Frieren verzögert. Keine Sorge, Übung macht den Meister – nach ein paar Versuchen hat man seine persönliche perfekte Mischung gefunden!
- Flüssigkeit in Eiswürfelformen füllen und mindestens zehn Stunden einfrieren.
- Vor dem Verzehr die gewünschte Menge Eiswürfel zerkleinern – mit dem Mixer, dem Crusher oder aber vorsichtig mit dem Hammer. Für letzteres die Würfel in einen Gefrierbeutel geben, auf ein großes Küchenbrett legen und vorsichtig zerkleinern.
- Ist die gewünschte Konsistenz erreicht, die Kristalle in ein Glas geben – je hübscher dieses aussieht, umso besser wird der „Fake-Slushie“ akzeptiert.
Das hat euch Spaß gemacht? Dann findet ihr unter diesem Link weitere Rezepte für gesundes Eis für Kinder zum Selbermachen.
Dieser Text enthält Affiliate-Links, die mit einem Sternchen gekennzeichnet sind. Das heißt: Immer, wenn du etwas darüber bestellst, erhalten wir vom Verkäufer einen kleinen Obolus. Der Preis des Produkts ändert sich dadurch nicht. Für Produktlinks, die nicht mit Sternchen gekennzeichnet sind, erhalten wir keine Vergütung. Unsere Berichterstattung wird durch die Vergütung nicht beeinflusst.