Hackfleisch begegnet uns in vielen, leckeren Gerichten: In einer echten Bolognese-Sauce darf es natürlich nicht fehlen, oft ist es ein Haupt-Bestandteil von Burgern, und auch im allseits beliebten Chili Con Carne spielt es eine wichtige Rolle. Wenn diese Gerichte auch regelmäßig auf deinem Speiseplan auftauchen, fragst du dich nun, ob Hackfleisch in der Schwangerschaft irgendwelche negativen Effekte haben kann.
0Die gute Nachricht: Nein, wenn du das Hack gut durchbrätst, gibt es keine Bedenken. Worauf du dabei genau achten solltest und warum das so wichtig ist, zeigen wir dir hier.
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Das Robert-Koch-Institut (RKI) warnt zwar Schwangere vor dem Verzehr von rohem Hackfleisch.
- Das Mettbrötchen ist in der Schwangerschaft also beispielsweise tabu.
- Grund: Rohes Fleisch kann mit Toxoplasmose-Erregern (Toxoplasma gondii) oder Listerien (Listeria monocytogenes) verseucht sein.
- Am größten ist die Gefahr bei Schweinefleisch, aber auch Rindfleisch und Geflügel können davon betroffen sein.
- Wenn du das Hackfleisch aber richtig durchgarst, ist der Verzehr kein Problem.
- Achte vor allem beim Kauf und bei der Zubereitung auf die Frische und die richtige Temperatur.
2. Wie groß ist die Gefahr von Listerien oder Toxoplasmose durch Hackfleisch in der Schwangerschaft?
In Deutschland kommen Lebensmittelinfektionen durch Toxoplasmose-Erreger (Toxoplasma gondii) oder Listerien (Listeria monocytogenes) insgesamt recht selten vor. Laut Infektionsepidemiologischem Jahrbuch 2021 vom Robert-Koch-Institut gab es zum Beispiel im Jahr 2020 bundesweit nur 14 Fälle von Toxoplasmose und nur 575 Fälle von Listeriose. In der Regel verlaufen beide Krankheiten bei Erwachsenen ohne Komplikationen – anders sieht es jedoch in einer Schwangerschaft aus.
Denn beide Erreger können für das Ungeborene gefährlich werden und zu Erkrankungen und Fehlbildungen führen, im schlimmsten Fall sogar eine Fehlgeburt auslösen. Eine der Hauptquellen für eine solche Infektion ist rohes Fleisch, also auch Hackfleisch. Du darfst Hackfleisch in der Schwangerschaft trotzdem zu dir nehmen – unter bestimmten Voraussetzungen.
3. Was muss ich bei Hackfleisch in der Schwangerschaft beachten?
Als Schwangere darfst du Hackfleisch niemals roh verzehren, weil der Gehalt an Keimen und Erregern zu hoch für dich ist. Damit solltest du zum Beispiel auf das allseits beliebte Mettbrötchen, das mit rohem Hack belegt wurde, verzichten.
Am besten kochst oder garst du das Hackfleisch einmal komplett durch, bis die rosa Farbe rundherum einer bräunlich-gräulichen gewichen ist. Das sollte bei mittlerer Hitze nach zirka 6 bis 8 Minuten der Fall sein. Ab einer dauerhaften Hitze von 70 Grad sterben die Erreger ab.
Die Vorsichtsmaßnahmen sollten beim Hackfleisch in der Schwangerschaft allerdings schon früher beginnen, nämlich beim Kauf:
- Achte bei Hackfleisch von der Fleischtheke besonders auf die Frische. Liegt das Fleisch schon länger im Behälter unter der Theke und hat es bereits eine etwas gräuliche Farbe angenommen, halte lieber Abstand davon oder bitte darum, dir neues Fleisch durch den Fleischwolf zu drehen.
- Bei abgepacktem Hackfleisch sollte das Haltbarkeitsdatum noch eine Weile entfernt liegen – kaufe also am besten kein preisreduziertes Hack, das in Kürze abläuft.
- Auch bei abgepacktem Hackfleisch spielt die Farbe eine wichtige Rolle: Ist es nicht mehr hellrot, sondern neigt es an einigen Stellen schon zum Gräulichen, dann lieber nach einer anderen Packung Ausschau halten.
- Der Geruch gibt dir einen weiteren, sachdienlichen Hinweis auf die Frische: Einwandfreies Hack ist relativ geruchsneutral. Riecht es hingegen nach dem Auspacken schon ein wenig faulig, dann folge deiner Nase und verwende es nicht mehr.
Auch durchgekochtes/-gebratenes Hackfleisch solltest du nicht zu lange bei Zimmertemperatur stehen lassen, denn eine solche Umgebung bietet trotz gewissenhafter Zubereitung ein hervorragendes Milieu für Erreger, um sich zu vermehren. Stelle einen angefangenen Teller immer direkt in den Kühlschrank, wenn du später noch davon essen möchtest.
4. Wie lange muss Hackfleisch in der Schwangerschaft in den Backofen?
Hackfleisch sollte mindestens so lange im Ofen schmoren, bis es eine konstante Innentemperatur von 75-80 Grad aufweist. Wie sich diese Temperatur entwickelt, kontrollierst du am besten mithilfe eines Fleischthermometers*. Auf diese Weise kannst du einen schmackhaften Hackbraten genießen oder dir eine Lasagne in der Schwangerschaft zu Gemüte führen, ohne Bedenken hinsichtlich einer Lebensmittelinfektion zu haben.
5. Welches Hackfleisch in der Schwangerschaft wählen?
Hackfleisch ist nicht gleich Hackfleisch. Es kann aus ganz verschiedenen Fleischsorten bestehen. In Deutschland ist Hackfleisch aus Schweine- oder Rindfleisch sehr verbreitet, oft findest du auch eine Mischung aus beidem in den Kühltheken. Etwas ungewöhnlicher ist Hackfleisch aus Geflügel, Lamm oder Ziege. Sowohl auf der Verpackung als auch auf dem Schild an der Kühltheke muss vermerkt sein, um welche Sorte es sich handelt.
Du darfst alle Hackfleisch-Sorten in der Schwangerschaft zu dir nehmen – es gibt keine, die in der Schwangerschaft gesünder oder weniger keimbelastet wäre als die andere.
Sie unterscheiden sich allerhöchstens durch ihren Kaloriengehalr: Rinderhack hat 332 kcal/100 Gramm, Schweinefleisch etwas weniger mit 250 kcal/100 Gramm. Am besten schneidet Geflügelhack mit etwa 146kcal/100 Gramm ab. Es ist immer ratsam, auf eine ausgewogene Ernährung in der Schwangerschaft zu setzen – insofern schadet es nicht, die Kalorien auch beim Hackfleisch ein wenig im Blick zu behalten.
6. Hackfleisch mal anders: Linsen-Hackfleisch-Muffins
Mit unserem Rezept zeigen wir eine nahrhafte, gesunde Möglichkeit, Hackfleisch in der Schwangerschaft (und auch danach) zuzubereiten.
Das brauchst du
Für die Fleisch-Muffins
1 Tasse Linsen aus der Dose, abgetropft und abgespült
450 g mageres Rinderhackfleisch
1 Tasse Semmelbrösel
2 Eigelb
1/4 Tasse Ketchup
2 TL Dijon-Senf
2 TL Zwiebelpulver
1 TL Knoblauchpulver
1/4 TL Salz
Für die Glasur
1/4 Tasse Ketchup
1 1/2 TL brauner Zucker
1 TL Dijon-Senf
Und so wird’s gemacht
- Heize den Ofen auf 200 Grad Celsius vor. Besprühe ein Muffinblech ausreichend mit Öl.
- Tupfe die Linsen mit einem Küchentuch trocken und verrühre sie mit dem gehackten vom Rindfleisch und den Semmelbröseln in einer großen Schüssel, bis sie sich verbunden haben. Rühre nun Eigelb, Ketchup, Dijon, Zwiebel- und Knoblauchpulver sowie Salz unter und mische alles, bis sich alles gut vermischt hat. Verteile die Mischung anschließend auf die Muffinförmchen. Glätte nun die Oberseiten der Muffins.
- Für die Glasur verrührst du Ketchup, braunen Zucker und Dijon in einer kleinen Schüssel. Streiche die Glasur über die Fleischlaibe.
- Jetzt geht es in den Ofen. Backe die Muffins in der Mitte des Ofens, bis ein Thermometer in der Mitte der Fleischlaibchen 20 bis 25 Minuten lang 80 Grad Celsius anzeigt. Nehme die Muffins aus dem Ofen. Hebe sie aus den Förmchen und lasse sie vor dem Servieren 5 Minuten ruhen.
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