Hafermilch ist eine pflanzliche Alternative zur klassischen Kuhmilch und wird aus Wasser und gemahlenem Hafer hergestellt. Gerade bei einer vegetarischen bzw. veganen Ernährung oder bei einer Laktoseintoleranz ist Hafermilch beliebt. Doch darf man den Haferdrink auch als stillende Mama bedenkenlos zu sich nehmen? Hier erfährst du alles, was du über Hafermilch in der Stillzeit wissen musst!
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Auf Hafermilch muss in der Stillzeit nicht verzichtet werden.
- Der pflanzliche Haferdrink gilt als beliebte Alternative zur Kuhmilch.
- Hafermilch ist laktosefrei und enthält u. a. Kalium, Eisen sowie lösliche Ballaststoffe.
- Allerdings sind in Hafermilch (im Vergleich zur normalen Milch) weniger Eiweiß und Kalzium zu finden.
- Für Allergiker ist Hafermilch ebenfalls eine gute Alternative während der Stillzeit.
2. Ist Hafermilch in der Stillzeit erlaubt?
Da es in der Stillzeit nahezu keine verbotenen Lebensmittel gibt, spricht auch nichts gegen Hafermilch. Anders als während der Schwangerschaft musst du dir als stillende Mama deutlich weniger Gedanken über eine mögliche Infektion wie Toxoplasmose oder Listeriose machen. Wobei du Hafermilch auch in der Schwangerschaft bedenkenlos zu dir nehmen darfst.
Allerdings solltest du beachten, dass Hafermilch im Vergleich zur Kuhmilch deutlich weniger Proteine enthält. Da dein täglicher Proteinbedarf in der Stillzeit jedoch steigt, bietet sich Hafermilch nur als Ergänzung zu einer ausgewogenen Ernährung an. Achte daher darauf, dass du deinen Proteinbedarf mit anderen Lebensmitteln deckst.
Du fragst dich, ob du auch deinem Baby schon Hafermilch geben darf? Mehr dazu hier ➤ Hafermilch fürs Baby: Gesund oder gefährlich?
3. Ist Hafermilch für stillende Mütter gesund – oder nicht?
Grundsätzlich ist Hafermilch eine gesunde Alternative zur Kuhmilch. Gerade dann, wenn du auf tierische Lebensmittel verzichten möchtest oder intolerant gegenüber Laktose bist.
Diese Vorteile hat Hafermilch in der Stillzeit:
- Hafermilch enthält lösliche Ballaststoffe (etwa Beta-Glucane), die sich unter anderem positiv auf die Verdauung auswirken und den Cholesterinspiegel senken können.
- Im Vergleich zur Kuhmilch finden sich in Hafermilch weniger gesättigte Fettsäuren.
- Bei einer Laktoseintoleranz ist Hafermilch ideal, denn die pflanzliche Milchalternative ist von Natur aus frei von Laktose.
- In Hafermilch sind aber auch verschiedene Vitamine und Mineralstoffe zu finden, wie zum Beispiel Vitamin B12, Vitamin A sowie Kalium, Zink und Eisen. Alles wichtige Bausteine für einen gesunden Körper.
- Da Hafermilch weder Laktose noch Casein enthält und frei von Nüssen ist, ist sie auch für Allergiker gut geeignet.
Hinweis: Im Gegensatz zur Hafermilch kann Kuhmilch allerdings mit reichlich Eiweiß sowie Kalzium punkten. Zudem sind in einigen Hafermilchprodukten teilweise viele Zusatzstoffe enthalten – beispielsweise Zucker oder andere Süßungsmittel.
4. Kann Hafermilch beim Stillen Blähungen bei meinem Baby verursachen?
Jein. In sehr seltenen Fällen kann der übermäßige Genuss von Hafermilch zwar zu Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall oder auch Übelkeit führen, aber dafür muss dein Baby schon sehr viel von der pflanzlichen Milchalternative über die Muttermilch aufnehmen. Möglicherweise werden Blähungen von den Zusätzen wie Zucker oder anderen Süßungsmitteln hervorgerufen. Oder dein Kind verträgt den Hafer nicht.
Solltest du in der Stillzeit also Hafermilch trinken und dein Baby reagiert mit Blähungen, Bauchkrämpfen & Co., dann hole dir zur Sicherheit einen fachlichen Rat bei deinem Arzt bzw. deiner Ärztin ein.
Tipp: Mittlerweile gibt es sogar glutenfreie Hafermilch.
Welche Lebensmittel sind beim Stillen blähend? ➤ Alles Infos und praktische Liste
5. Rezept: Hafermilch in der Stillzeit selber machen
Mit dem einfachen Rezept von mrsflury.com kannst du Hafermilch ruckzuck selber machen. Du brauchst dafür auch gar nicht mal so viel und das meiste davon hast du wahrscheinlich ohnehin bereits zu Hause vorrätig.
Diese Zutaten brauchst du für die DIY-Hafermilch:
- 100 Gramm Haferflocken
- ein Liter Wasser
- eine Dattel
- etwas Salz
So machst du die Hafermilch selber:
- Bedecke die Haferflocken mit ausreichend Wasser und lasse sie für rund 20 Minuten einweichen.
- Gib alles in ein Sieb und spüle es kurz durch.
- Nun die eingeweichten Haferflocken in den Mixer umfüllen.
- Hinzu kommen jetzt ein Liter Wasser, eine Dattel und etwas Salz.
- Alles für eine Minute auf höchster Stufe mixen.
- Zum Schluss die Hafermilch durch ein Sieb gießen und in geeignete Behälter umfüllen, die sich luftdicht verschließen lassen. Fertig!
Hinweis: Im Kühlschrank aufbewahrt, hält sich die selber gemachte Hafermilch circa drei Tage.
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Unsere Expertin
Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.
In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.
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