Dieser Instagram-Post von wieder.gluecklich treibt einem die Tränen in die Augen, denn er ist wunderschön verfasst – und dabei tieftraurig.
Mama Imke aus den Niederlanden hat die Zeilen im Namen ihres Sohnes Joep verfasst. Joep ist 2016 in den Armen seiner Eltern gestorben.
Er wurde nur acht Tage alt.
Imke hat mir erlaubt, ihren berührenden Post für unser Magazin aufzubereiten. Aufbereiten, das war meine ursprüngliche Idee. Aber ich musste schnell einsehen, dass ich diesen Zeilen einfach nichts hinzufügen muss. Oder es überhaupt könnte.
Sie sprechen für sich:
„Hallo, ich bin Joep und ich bin tot.
Vor 4 Jahren starb ich in den Armen meiner Eltern.
Als ich im Bauch meiner Mama zu einem 4 kg Baby heranwuchs, übersah man beim Ultraschall einen nicht erblichen Herzfehler.
Nach meiner Geburt lag ich zwei herrliche Stunden lang bei meiner Mama auf der Brust, bevor es mir plötzlich sehr schlecht ging.
Der Herzfehler an sich war leicht zu beheben. Der Arzt sagte noch, er habe noch nie ein Baby daran sterben sehen, aber ich bekam eine Hirnblutung, die 3/4 meines Gehirns zerstörte. Ich war noch keine 12 Stunden alt und schon zweimal fast gestorben.
Ein MRT zeigte, dass ich nicht mehr glücklich werden konnte, und so musste ich nach nur 8 Tagen Abschied nehmen, als die Maschinen, die mich am Leben hielten, abgeschaltet wurden. Aber ich war stark und kämpfte noch 13 Stunden. Ich genoss es, endlich mit Mama und Papa kuscheln zu dürfen, so ganz ohne Schläuche.
Meine Eltern versprachen mir damals, dass sie alles dafür tun werden, wieder glücklich zu werden, und dass sie aus mir einen großen Bruder machen werden. Damals wussten sie noch nicht, dass dieses Versprechen ihnen durch die schwersten und dunkelsten Tage ihres Lebens helfen würde.
Meine Mama teilt ihren Weg durch die Trauer seitdem online und versucht, die Welt zu sensibilisieren, und in meinem Namen etwas besser zu machen.
Achso. Ich bin übrigens ein kleiner Holländer und deswegen wird mein Namen Jupp ? ausgesprochen.
Trauer und der Tod eines Kindes sollten kein Tabu sein dürfen. Trauernde Eltern sollten keine Angst haben dürfen, über ihren Verlust zu sprechen. Der Tod gehört zum Leben dazu, und auch wenn ich nur 8 Tage alt wurde, habe ich nach meinem Tod so viel erreicht! So viele Herzen berührt und das Tabu ein wenig gebrochen.
Und meine Eltern? Vermissen mich jeden Tag, aber haben gelernt, dass sie glücklich und traurig gleichzeitig sein können. Ich bin mittlerweile zweifacher großer Bruder und verdammt stolz darauf!“
Auf Imkes Blog @joepssternenmama könnt ihr u.a. das Tagebuch von Joeps Geburt und seinen ersten Tagen lesen. Schaut unbedingt einmal vorbei.
Mittlerweile haben Imke und ihr Mann Rene noch zwei weitere Kinder. Joep wird aber für immer in ihrer Mitte bleiben.
Wir wünschen Imke und ihrer Familie von Herzen alles Gute.