Diese Nachricht hatte Schwerin im vergangenen Herbst in Trauer versetzt. Ein totes Baby war gefunden worden – die Umstände waren mehr als schrecklich:
Das Kind war gerade erst geboren worden und lag mit schweren Kopfverletzungen, die es laut Rechtsmedizin auch das Leben gekostet haben, auf dem Hinterhof eines Mehrfamilienhauses nahe der Innenstadt.
Jetzt, rund fünf Monate später, steht seine Mutter vor dem Schweriner Landgericht.
Die 26-jährige ist wegen Totschlags angeklagt. Sie soll in der Nacht zum 27. Oktober 2022 in der Wohnung ihres Partners ein Baby zur Welt gebracht haben – ein komplett gesundes kleines Mädchen.
Wie die Staatsanwaltschaft vermutet, wollte sie die Geburt verheimlichen und ward das Kind daher direkt aus dem Fenster des dritten Stocks. Ein Bewohner des Hauses hatte den leblosen Säugling entdeckt und rief die Polizei, wie u.a. die MoPo berichtet.
Die Frau war noch am selben Tag festgenommen worden, nach einer Befragung wurde aber zunächst kein Haftbefehl beantragt.
Nachdem weiter ermittelt wurde, wurde diese Entscheidung aber schnell revidiert. Die Frau befindet sich seit nunmehr fünf Monaten in Untersuchungshaft. Sie soll zwar ausgesagt haben, ihre Aussagen sollen aber im krassen Widerspruch zu den Ermittlungsergebnissen stehen.
Bisher wurde nichts zu möglichen Motiven gesagt, und auch zum Vater des Kindes ist nichts bekannt.
Wie u.a. die SZ berichtet, findet die Verhandlung unter dem Ausschluss der Öffentlichkeit statt – auf einen Antrag der Verteidigung hin. Das ist auch im Sinne des Vorsitzenden Richters, der eine Verhandlung hinter verschlossenen Türen für angebracht hält: „Im Prozessverlauf kommen Sachen zur Sprache, die intimste und damit besonders schutzwürdige Bereiche der Angeklagten betreffen.“