Schlaf. Schlafen. Schläfrigkeit. Müde. Kaputt. Welche Mutter kennt nicht das Problem mit dem Schlaf? Gibt es überhaupt irgendeine Mutter auf dieser Welt, die noch nie unter Schlafmangel litt und behaupten kann, dass nach der Geburt im Träumeland alles so blieb, wie es mal war?
Ich liebe meine Tochter und würde sie nie nie nie missen wollen. Was ich aber definitiv vermisse ist der Schlaf, den ich früher hatte. Heilige acht Stunden Schlaf pro Nacht mit Bonusstunden am Wochenende, die sogar bis zum Mittag dauern konnten – was waren das für schöne Zeiten! Mittlerweile ist meine Tochter zweieinhalb Jahre alt und schläft richtig gut. Doch das war nicht immer so und deshalb ist nun mein eigener Schlaf im Eimer.
Es gibt diese Babys, die angeblich nach wenigen Wochen zehn Stunden durchschlafen. Ich halte das für ein Gerücht, denn es wäre eine viel zu schmerzhafte Realität für all diejenigen Mamis, deren Babys höchstens drei bis vier Stunden am Stück schlafen.
Konntet ihr auch diese wundervollen Geschichten von Durchschlafbabys nicht mehr hören?
Liebe werdende Mamis: Es tut mir leid, euch das sagen zu müssen, aber das erste Jahr mit Baby ist, gähn, anstrengend. Schlafmangel tut weh.
Sobald unsere Babys zu Kleinkindern heranwachsen, stehen die Chancen gut, dass die Nächte ruhiger sind (ausgenommen die einhundertundfünfzig Ausnahmefälle wie Krankheit, Zähne, Wachstumsschübe etc.). Doch Sprechen wir mal über unseren eigenen Mama-Schlaf, statt auf die Schlafprobleme unserer Kinder zu schauen.
Schlafen, wie geht das?
Ich stehe jede Nacht mindestens einmal auf, um auf die Toilette zu gehen. Die Blase ist nicht mehr die, die sie mal war. Da ich schlecht höre, brauche ich ein Babyfon auf meinem Nachtschränkchen, da ich sonst meine Tochter nicht hören würde im Fall, dass sie weint. Leider wache ich mittlerweile von jedem noch so kleinen Hustgeräusch meiner Tochter auf. Leiser stellen und mich auf meinen Mann verlassen ist leider auch keine Option, da er eingebaute Noise-Cancelling-Kopfhörer in seinem Kopf hat und Umgebungsgeräusche, wie „weinendes Kind”, automatisch ausblendet. Daher ist er in der Nacht keine große Hilfe, auch wenn er sich im Delirium stets bemüht und Sätze wie „ich geh rüber“ murmelt, während er noch tiefer in den Schlaf sinkt.
„Tiefer in den Schlaf sinkt. Tiefer und tiefer. Mit jedem Atemzug sinkst du noch tiefer in den Schlaf.“ Da ich selber in Hypnose-Techniken ausgebildet bin, sollte es doch ein Klacks sein, mich selber zu hypnotisieren. Von wegen…
Wenn es um meinen eigenen Schlaf geht, dann wollen die vielen Tipps und Tricks, die ich gerne auch mal anderen gebe, nichts zu bringen. Lavendelbad, Lavendelkissen, Schlafhypnosen über Youtube, Baldriantee vor dem Einschlafen oder ein Glas Hochprozentiges – all diese Hilfsmittelchen helfen mir nur bedingt.
Vielleicht sollte ich einen Cocktail aus diesen Zutaten zu einer Dauerschleife aus Schlafhypnosen inhalieren! Schlaflosigkeit bei Müttern ist ein bekanntes Problem, doch das ultimative Heilmittel wurde noch nicht dazu entdeckt.
Und wisst ihr was? Wenn ich es doch einmal schaffe tief und fest einzuschlafen, dann passieren folgende Dinge:
Eine Katze schleicht am Haus vorbei und aktiviert den Spürsinn unseres Hundes, der unkontrolliert zu bellen beginnt.
oder:
Der Hund hat Durchfall und weckt uns stündlich.
oder:
Mein Mann vergisst, sein Handy auf lautlos zu stellen, und bekommt laute Nachrichten mitten in der Nacht.
Das Dümmste, was mir letztens passierte, war Folgendes: Ich spielte vor dem Schlafengehen Candy Crush auf meinem Handy. Da mir die fünf kostenlosen Leben ausgingen, stellte ich die Uhr auf meinem Handy zwei Stunden vor, damit diese wieder aufgefüllt sind (sonst muss du zahlen oder eben warten). Unglücklicherweise schlief ich beim Spielen fast ein und legte im Halbschlaf mein Handy zur Seite – ohne die Uhr wieder an die Echtzeit anzupassen.
Am nächsten Morgen klingelte pünktlich um 6:50 Uhr der Wecker. Mein Mann und ich konnten uns beide einfach nicht aufrappeln, und ich drückte immer wieder auf die Snooze-Funktion. Als wir dann irgendwann völlig ausgelaugt im Bad standen, Zähne putzten und darüber diskutierten, wer die kleine Maus wecken soll, die wie ein Murmeltier schlief, sah ich die Uhr auf dem Fensterbrett und mir fiel ein, dass ich die Uhr auf meinem Handy vergessen hatte zurückzustellen.
Der Wecker klingelte also um 4:50 Uhr, das heißt, wir hatten uns völlig umsonst angezogen und zurechtgemacht. Danach ging es nochmal ab ins Bett, doch natürlich konnte ich nicht mehr richtig schlafen. Selber Schuld.