Hilfe, unser Wichtel raubt mir den Schlaf!

„Mama, wann kommt Ole denn endlich?!“ Seit Wochen löchern meine Kinder mich mit dieser Frage. Ole ist unser Wichtel, der in den letzten beiden Jahren in der Vorweihnachtszeit bei uns eingezogen ist, und die beiden haben ihn wirklich sehnsüchtig erwartet. Vor ein paar Tagen war es dann endlich soweit: Vor der Wand, an der Ole immer seine Wichteltür gebaut hat, stand über Nacht plötzlich eine kleine Baustelle! Die Freude war natürlich groß, genau wie die Aufregung. Und während die Kinder gespannt rätseln, was Ole wohl als nächstes ausheckt, raubt mir unser kleiner Gast in diesem Jahr den Schlaf. Und wer jetzt sofort denkt ‚Selbst Schuld, wenn man sich den Stress macht“ – nein, daran liegt es nicht!

Ich war eigentlich bestens auf den Wichtel vorbereitet…

Vor drei Jahren habe ich zum ersten Mal beschlossen, dass ein Wichtel bei uns einzieht. Aus meiner eigenen Kindheit kenne ich die Tradition gar nicht, aber in den letzten Jahren habe ich immer mehr darüber gelesen und finde es wirklich eine sehr süße Idee. Außerdem macht es mir Spaß, mir all die kleinen Wichtel-Streiche zu überlegen, und ganz ehrlich, wie niedlich ist bitte das ganze Zubehör, das es inzwischen gibt? Dazu die strahlenden Augen der Kinder jeden Morgen, da fiel mir die Entscheidung nicht schwer.

Ich gebe zu, im ersten Jahr bin ich ein bisschen in Stress geraten, weil ich mir viele der Wichtel-Streiche erst auf den letzten Drücker überlegt habe. Seitdem bin ich schlauer und lege mir einfach schon rechtzeitig vorher eine Liste an. Außerdem habe ich in diesem Jahr viele Wichtel Schabernack Ideen gefunden, die wirklich ruckzuck umgesetzt sind. Also eigentlich alles perfekt geplant und relativ entspannt.

Nur mit einer Sache hatte ich nicht gerechnet…

Der Aufregung meiner Kinder. In den letzten Jahren haben die Zwei sich riesig über Oles Einzug gefreut. Sind jeden Morgen gespannt als erstes zur Wichteltür gelaufen, um zu schauen, was der kleine Gast ausgeheckt hat. Abends wurde für Ole ein bisschen Essen hingestellt, manchmal eine Kleinigkeit gebastelt, und gut war’s.

In diesem Jahr ist das anders. Als die kleine Baustelle bei uns aufgetaucht ist, war mein Sohn schon ganz hibbelig. Abends im Bett konnte er kaum stillliegen, fragte mir Löcher in den Bauch und grübelte, wann Ole dann wohl endlich einziehen würde. Irgendwann kam er dann zu mir ins Bett getrappelt und kuschelte sich wie immer mit unter meine Decke. Als ich gerade wieder am Einschlafen war, hörte ich ihn flüstern: „Mama, kann ich kurz schauen, ob Ole schon da ist?“

Ich seufzte und wagte einen Blick auf die Uhr: 5:15 Uhr! Aber alle Versuche, ihn wieder zum Einschlafen zu bewegen, waren zwecklos. Also ließ ich ihn kurz ins Wohnzimmer schleichen. Dort war allerdings nur die Baustelle etwas gewachsen – von Ole keine Spur. Etwas enttäuscht kam er wieder ins Bett und schlief direkt noch mal ein. Im Gegensatz zu mir. Denn mein Wecker klingelt spätestens um 5:45 Uhr, das hätte sich also nicht mehr wirklich gelohnt.

Beim Blick auf die Uhr traf mich fast der Schlag.

Der nächste Abend verlief erstaunlich ruhig, beide Kinder schliefen relativ schnell ein – kein Wunder, sie waren hundemüde. Und ich hatte die Hoffnung, dass die Aufregung sich etwas gelegt hätte. Falsch gedacht! Irgendwann hörte ich die kleinen Füße meines Sohnes trappeln, und statt sich zu mir ins Bett zu legen, flüsterte er dieses Mal direkt: „Mamaaa, kann ich kurz bei Ole gucken?“  Seufz.

Doch damit nicht genug: Nachdem er ins Wohnzimmer geschlichen war und die lang ersehnte Wichteltür entdeckt hatte, kam er nicht wieder ins Bett. Sondern ging schnurstracks ins Kinderzimmer, um seiner (natürlich noch schlafenden!) Schwester die freudige Nachricht zu überbringen: „Ole ist endlich da!“

Kurz darauf trappelten vier kleine Füße in Richtung Wichteltür, gefolgt von einer inzwischen (fast) hellwachen Mama. Als ich die beiden zurück ins Bett befördern wollte, fiel mein Blick auf die Uhr – und mich traf fast der Schlag! 1:30 Uhr! Halb zwei, mitten in der Nacht!

Mein erster Impuls war: Ole muss wieder weg!

Das verkündete ich auch den Kindern, nachdem sie tatsächlich noch ein paar Stündchen geschlafen hatten – während ich eine gefühlte Ewigkeit wach lag. „Aber er ist doch gerade erst endlich angekommen“, sagte meine Tochter, und ihre enttäuschten Blicke ließen meine Entschlossenheit bröckeln. Andererseits sah ich mich schon völlig gerädert und mit Augenringen bis zum Boden unter dem Weihnachtsbaum sitzen. Mit übermüdeten Kindern, die auch mit genügend Schlaf schon völlig aufgedreht auf den Weihnachtsmann warten.

Im Grunde konnten die Zwei ja auch nichts dafür, dass sie so aufregt waren. Und eigentlich ist ihre Begeisterung ja auch schön – nur eben nicht nachts um halb Zwei. Ich habe ihnen also erklärt, dass wir uns unmöglich bis Weihnachten die Nächte um die Ohren schlagen können, um zu sehen, was der Wichtel macht. Dass ich weiß, dass sie aufgeregt sind, wir aber trotzdem schlafen müssen. Und dass der Wichtel ja die Nacht braucht, um seine Aufgaben zu erledigen und seine Streiche vorzubereiten. Wenn er da ständig gestört wird, würde er vielleicht von selbst wieder ausziehen,

5 Uhr ist doch eine schöne Zeit zum Aufstehen…

Ich sah, wie es in ihren Köpfen zu rattern begann. Sie verschwanden im Kinderzimmer und begannen zu tuscheln. Dann versicherte mein Sohn mir ernst und glaubhaft, dass seine Aufregung „ja schon viiiiel kleiner“ sei, und er bestimmt „ganz bald“ wieder länger schlafen würde. Seufz. Natürlich wollte ich auch nicht, dass der Wichtel so schnell wieder geht. Dann wäre die ganze Vorbereitung umsonst gewesen, und ja, es macht mir auch Spaß, die kleinen Briefe zu schreiben und die Streiche umzusetzen. Außerdem wusste ich genau, wie enttäuscht meine beiden wären.

Also einigten wir uns darauf, es noch ein paar Tage zu versuchen. Und was soll ich sagen? Um halb Zwei hat mich zumindest niemand mehr geweckt. Und 5 ist doch eigentlich auch eine ganz schöne Zeit zum Aufstehen, oder…? Länger hält es zumindest der Kleine bisher nicht aus. Einen Vorteil hat es auch: Zumindest abends schlafen die beiden jetzt schneller.

Wie ist es denn bei euch: Habt ihr einen Wichtel, und sind eure Kinder auch so aufgeregt? Oder ist alles entspannt?

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Wiebke Tegtmeyer

Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur, einem Volontariat und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich passenderweise nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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