Es klingt wie eine Szene aus einem Horrorfilm, ist aber leider wirklich so passiert: Nach einem Bad in heißen Quellen wurde ein zweijähriges Kind von einem hirnfressenden Parasiten befallen. Das Kleinkind hatte keine Chance und verstarb ein paar Tage später im Krankenhaus. Es handelt sich dabei um den zweiten Fall innerhalb eines Monats.
Eine extrem seltene Amöbe hat in der vergangenen Woche zum Tod des Zweijährigen geführt.
Das teilte am Donnerstag die Gesundheitsbehörde des US-Bundesstaats Nevada (DPBH) in einer Erklärung mit. Ermittlungen zufolge könnte sich der Junge bei einem Besuch von natürlichen heißen Quellen in Nevada mit der Amöbe infiziert haben. Das Kleinkind starb am Mittwoch in einem Kinderkrankenhaus in Las Vegas, nachdem sich sein Gesundheitszustand in der letzten Woche drastisch verschlechtert hatte, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet.
Infektionen mit dem Parasit Naegleria fowleri sind sehr selten, verlaufen jedoch fast immer tödlich. „Wenn Sie sich damit infizieren, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Sie sterben“, wird ein Arzt vom US-Fernsehsender KVVU-TV zitiert. „Nur sehr wenige Menschen haben diese Art der Infektion tatsächlich überlebt.“
Der gefährliche Organismus kann sich auch in schlecht desinfizierten Pools ausbreiten
Laut dem Robert Koch-Institut ist der Organismus besonders in den Subtropen und Tropen verbreitet. Auch in schlecht desinfizierten Pools kann er sich ausbreiten. Die Symptome reichen anfangs von starken Kopfschmerzen über Fieber bis hin zu Übelkeit und Erbrechen und entwickeln sich später zu einem Koma, Hirnhautentzündungen und Krampfanfällen, die zum Tod führen können. Er breitet sich hauptsächlich in warmen Gewässern aus und gelangt über Mund und Nase in das Gehirn.
Der tragische Fall in Nevada ist schon der zweite, der sich innerhalb eines Monats ereignet. Erst Anfang Juli ist ein Mann in Pakistan nach einem Poolbesuch an der Infektion mit der sogenannten hirnfressenden Amöbe ums Leben gekommen. Der 30-Jährige starb in einem Krankenhaus in der Millionenmetropole Lahore, wie pakistanische Medien berichteten. Er hatte beim Schwimmen über starke Kopfschmerzen geklagt und war in die Notaufnahme eingeliefert worden. Später sei er in der Klinik gestorben.
Wir sind in Gedanken bei den Familien der Verstorbenen und wünschen ihnen viel Kraft in dieser schweren Zeit.