Seit Wochen steigen die Corona-Infektionszahlen wieder stark an – hat das auch schon Folgen für unseren Sommerurlaub? Die ersten Politiker sprechen inzwischen davon, dass die Sommerferien verschoben werden sollten.
Steigende Reiselust verträgt sich nicht mit hohen Inzidenzen
Inzwischen ist wohl bei uns allen die Reiselust gestiegen. Endlich mal wieder raus aus den eigenen vier Wänden und unbeschwert Urlaub machen! Leider machen uns die aktuellen Inzidenzwerte einen Strich durch die Rechnung. Weil bisher noch kein Ende der Pandemie in Sicht ist, denken einige Politiker inzwischen darüber nach, die Sommerferien zu verschieben. Damit möchten sie gewährleisten, dass es im Zeitraum der Ferien überhaupt möglich ist, eine Reise anzutreten. Wie verschiedene Medien berichten, hat zum Beispiel Sven Schulze, der Landesvorsitzende Sachsen-Anhalts, sich dafür ausgesprochen.
Er sagte gegenüber der Bild: „Wenn man erst ab August wieder reisen darf, dann müssen wir die Ferien nach hinten verschieben.” Schließlich sei es „einleuchtend“, die Ferien wegen der hohen Infektionszahlen zu verschieben. Immerhin hieß es zuletzt, dass Urlaubsreisen zumindest im Spätsommer wieder möglich sein könnten. Zu dieser Äußerung ließ sich zumindest Kanzleramtschef Helge Braun hinreißen. Er machte jedoch auch klar, dass dafür die Infektionszahlen wieder sinken müssten.
CDU befürchtet Wählerverlust, wenn der Sommerurlaub ausfällt
Hintergrund dieser Überlegung der CDU ist auch die Angst vor der Rache der Wähler, sollte der Sommerurlaub ausfallen. So hatte ein Kommentar von Carsten Linnemann, CDU-Bundestagsabgeordneter und Fraktionsvize, für viel Aufsehen gesorgt. Im Westfalen-Blatt warnte er vor den politischen Folgen: „Wenn bis dahin kein Urlaub unter vernünftigen Hygienebedingungen möglich ist, dann haben wir es auch nicht verdient, wiedergewählt zu werden.“ Möglicherweise würde die CDU infolgedessen nicht mehr den Kanzler stellen, führte er aus.
Außerdem gibt es Überlegungen die Sommerferien zu verkürzen. So sollen die Schülerinnen und Schüler den verpassten Lernstoff schneller wieder aufholen können. Das hat zum Beispiel der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann angedacht, wie der Focus berichtet. Solche Forderungen hatte es auch schon im vergangenen Jahr gegeben, sie wurden aber letztendlich nicht umgesetzt.
Reiseverbot wäre „verfassungswidrig“
Andere Politiker halten dieses Diskussion für voreilig. So hieß es vom Berliner CDU-Fraktionschef Burkard Dregge, dass es zu früh wäre, bereits jetzt über eine Verschiebung der Sommerferien und damit auch des Sommerurlaubs zu sprechen. Er hält eine Einhaltung der regulären Sommerferien mit einem Urlaub in Ferienwohnungen aktuell noch für realistisch. Auch FDP-Vize Katja Suding glaubt nicht daran, dass es wirklich zu einem Reiseverbot in den Sommerferien kommen wird. Ein solches Verbot sei „verfassungswidrig“, deswegen stellt sich für sie die Frage nach einem Verschieben der Ferien gar nicht.
Doch auch wenn es nicht zu einem Reiseverbot kommt, bei gleichbleibend hohen Infektionszahlen wäre es vermutlich besser, wenn die Deutschen „zu Hause“ bleiben. Letztendlich müssen wir aber wohl abwarten, wie sich die Inzidenzwerte entwickeln.
[…] man bedenkt, dass Ende März noch darüber diskutiert wurde, ob Reisen in den Sommerferien überhaupt möglich sind, sind das doch endlich mal gute Neuigkeiten für Familien. Plant ihr eine Urlaubsreise oder bleibt […]