„Ich hasse Einschlafbegleitung! Jetzt ist es raus. Ganz ehrlich, wem macht das denn Spaß, stundenlang in einem dunklen Raum neben seinem wühlenden und Schlaf-verweigernden Kind zu liegen?” Ganz offen und direkt macht sich eine Mama Luft. Sie fügt hinzu: „Natürlich liebe ich mein Kind und ich gebe ihm die Nähe, solange er es braucht, aber es dauert wirklich immer 1-1,5 Stunden und es neeeeervt nur noch.”
Der Beitrag, der bei Facebook in unserer Hauptgruppe „Wir sind Echte Mamas” zu finden ist, ist von der Mutter eines Zweieinhalbjährigen. Sie beendet mit ihren Worten wohl jede klischeehafte Vorstellung, die alle werdenden Eltern von der kuscheligen Einschlafbegleitung hatten. Wobei das natürlich nicht heißt, dass eine Einschlafbegleitung nicht auch schön sein kann. Aber ab und zu würden wohl die meisten Mamas und Papas die Zeit lieber anders nutzen.
Viele Mamas empfinden eine „Hassliebe” zur Einschlafbegleitung
„Kenne ich auch sehr gut. Ist manchmal zum Verzweifeln. Ich denke mir dann immer, irgendwann schlafen sie, bleib ruhig und atme.”
„Ich hasse es auch. Habe es damals bei meiner Tochter gemacht, weil mir jeder geraten hat, es zu tun und ich habe es so gehasst, dass ich so wütend geworden bin. Als Alleinerziehende damals blieb alles an mir hängen und somit musste ich noch spät abends alles erledigen.”
„Geht mir auch so. Meine Tochter will partout nicht in ihrem Bett schlafen und ich muss grundsätzlich mit ihr ins Bett gehen. Sonst geht sie nicht schlafen. Ach und ich darf auch nur zu ihr gedreht liegen und muss meinen Arm um sie legen. Ohne das alles wird nicht geschlafen.”
„Oh jaaa, kenne ich gut. Eigentlich liebe ich den Teil davor. Das gemeinsame Einkuscheln, das Vorlesen oder noch ein bissl quatschen. Aber diese Zappelei dann ewig und das ‚noch Durst, nochmal Pipi‘ fand ich immer schlimm.”
„Manchmal liebe ich es, ihn im Arm zu haben, bis er schläft, manchmal nervt er mich maximal, dass ich ihn am liebsten festtackern möchte.”
Und zum Glück gibt es auch Trost, für alle, die schon so richtig genervt sind:
„Wir sind Mamas – und Menschen! Und auch wir dürfen an uns denken. Ich denke dann immer daran, wann es das letzte Mal sein wird, dass ich das tue. Vermutlich wird die Freundin daran kein Interesse haben, dass ich beide in den Schlaf begleite, somit halte ich mich daran fest.”
Nicht alle Eltern „hassen” die Einschlafbegleitung.
Meine Kollegin Wiebke zum Beispiel hat den schönen Text „Einschlafbegleitung ‚kostete‘ mich bisher 100 Tage meines Lebens” geschrieben. Darin sagt sie: „Ganz ehrlich: Gibt es etwas Schöneres? Warum sollte ich ihnen diese Wünsche abschlagen? Schließlich genieße ich die Nähe zu den beiden genauso (…) Deshalb werde ich auch meine Kinder weiter beim Einschlafen begleiten, so lange sie es brauchen. Und wenn es zusammengerechnet noch mal 100 Tage sein werden oder länger – vollkommen egal!”
Und auch meine Kollegin Laura hat bereits über die Einschlafbegleitung bei ihrer Tochter geschrieben und verrät, wie sie sie schätzen gelernt hat:
„Ich genieße es, dass ich gemütlich im Dunkeln liegen kann und endlich mal an gar nichts denken und gar nichts tun muss. Es ist auch mein Wohlfühl-Ritual geworden, das mich zur Ruhe kommen lässt nach einem lauten, schnellen Tag. Ich genieße es, ausgiebig mit ihr zu kuscheln. Schließlich, und es klingt wirklich schrecklich, wenn ich es niederschreibe, sind wir unter der Woche den größten Teil des Tages getrennt. Ich arbeite, sie ist in der KiTa.” Den ganzen Beitrag kannst du HIER lesen.
Dir fällt es trotzdem schwer, dich damit anzufreunden?
Für alle, für die das gerade kein Trost ist, folgen hier noch pragmatische Überlebenstipps von Müttern aus der Community:
„Ich habe mir angewöhnt Kopfhörer und Netflix bereit zu haben. Handy liegt so, dass das Kind es nicht sieht.”
„Wenn er nach 5 min schlafen wieder aufsteht, schläft er abends auf dem Sofa weiter und ich kann wenigstens noch ein bisschen meine Serie schauen.”
„Ich höre immer Podcasts dabei.”
Was sind eure Einschlafrituale? Verrate uns in den Kommentaren gerne, wie bei euch die Einschlafbegleitung abläuft!
Tricks, die deinem Kind helfen könnten, abends besser zur Ruhe zu kommen, findest du übrigens HIER >>