„Hallo, durch Zufall wurde mir gerade ein Beitrag von eurer Seite auf Facebook angezeigt und der hat in mir das Bedürfnis ausgelöst, dass ich mal von der anderen Seite berichten wollte: Ich möchte nämlich nicht Mama werden.
Ich bin 27 Jahre alt, seit längerem Single und absolut nicht gewillt, ein Kind zu bekommen. Über die Jahre habe ich deswegen immer wieder zu hören bekommen: ‚Ach, das ist nur eine Phase!‘ Dabei hält diese Phase bei mir nun schon 24 Jahre lang!
Als ich drei wurde habe ich nämlich eine kleine Schwester bekommen und direkt gemerkt: Damit kann ich nichts anfangen.
Fotos mit ihr mussten erzwungen werden, auf gemeinsames Spielen hatte ich auch keine Lust. Auch das Spielen mit Puppen gab es bei mir nicht. Und je älter ich werde, desto weniger kann ich Kinder leiden. Mittlerweile bin ich aber in einem Alter, in dem meine Freunde verheiratet sind und mit der Kinderplanung anfangen.
Ich freue mich auch für sie, weil es das ist, was sie glücklich macht. Wirklich. Aber ich möchte für meinen Standpunkt auch verstanden werden. Ich habe das Gefühl, wenn ich nicht zum totalen Kinder-Fanatiker werde, dann verliere ich meine Freunde und das tut weh. Trotzdem möchte ich nicht die coole Tante werden, die das Kind verhätschelt und babysittet. Ich möchte die coole Tante sein, die mit der Mama feiern geht und mit der sie den Familienstress auch mal kurz vergessen kann…
Brauchen Mamas diese Freundinnen nicht auch?
Wenn im Büro Kolleginnen in Elternzeit mit dem Neugeborenen vorbeischauen, dann habe ich immer zuuufällig ganz viel zu tun und wenn meine Mama mich dann doch wieder fragt, ob das Kind meiner Cousine nicht total niedlich ist, erntet sie höchstens einen fragenden Blick. Das heißt aber nicht, dass ich nicht fürsorglich bin oder keine Lust auf Verantwortung habe.
Seit dem ersten Lockdown kümmere ich mich um einen Hund aus dem Tierschutz. Natürlich akzeptiere ich, wenn Freunde von mir keine Lust auf das Tier haben oder sich vielleicht sogar fürchten. Aber warum MUSS ich dann ihre Kinder lieben?
Ich finde Kinder einfach nicht süß und nein, ich möchte sie auch nicht halten!
So kommt es, dass mein Hund zu meiner Ausrede geworden ist, wenn ich mal wieder mit Kindern konfrontiert werde. Er hatte nämlich früher keinen Kontakt zu Kindern und reagiert manchmal negativ auf sie. Mein neuer Lieblingssatz ist deswegen: ‚Nein, mein Hund mag keine Kinder. Bitte wegbleiben!‘
Aus diesem Grund möchte ich mich nicht ein Leben lang mit Verhütungsmethoden herumschlagen, außerdem ist keine dieser Methoden wirklich sicher. Ich bin ehrlich, wenn ich doch mal schwanger werden würde, habe ich fest vor, abzutreiben. Aber natürlich möchte ich nicht, dass das passiert.
Für eine hundertprozentige Verhütung habe ich mich deswegen mit dem Thema Sterilisation auseinandergesetzt.
Ich habe darüber auch schon mit einer Frauenärztin gesprochen, die sehr verständnisvoll auf meinen Wunsch reagiert hat. Leider kann sie aber nichts machen, um mir zu helfen. Denn die viele Kliniken führen so einen Eingriff erst ab 35 Jahren bei Frauen durch, einige wenige ab 30 Jahren und dann oft nur, wenn schon Kinder vorhanden sind. Bei Männern wird ein solcher Eingriff sofort durchgeführt – quasi in jedem Alter!
Aber eine Frau ist erst eine Frau, wenn sie möglichst viele Kinder hat, oder wie? Wieso dürfen wir nicht selber entscheiden, wann und wieso wir sterilisiert werden wollen? Ich habe inzwischen einen Verein gefunden, in dem ich mich mit anderen Betroffenen austauschen kann. ‚Selbstbestimmt steril e.V.‘ hat mir dann sogar eine Klinik vermitteln können, die den Eingriff bei mir durchführen würde. Allerdings ist auch diese Klinik aktuell durch das Coronavirus ausgelastet und hat anderes zu tun, als sich um die Sterilisation einer 27-jährigen, kinderlosen Frau zu kümmern.
Ich hoffe aber sehr, dass ich diesen Schritt bald gehen kann.
Meine Mama steht übrigens voll und ganz hinter mir. So richtig ‚verstehen‘ kann sie meinen Wunsch natürlich nicht, aber sie kennt mich gut genug und spürt, wie ernst es mir ist. Deswegen möchte sie mich unterstützen so gut sie kann.“
Liebe Melanie, vielen Dank, dass du deine Geschichte mit uns geteilt hast! Wir wünschen dir für die Zukunft alles Liebe.
WIR FREUEN UNS AUF DEINE GESCHICHTE!
Hast Du etwas Ähnliches erlebt oder eine ganz andere Geschichte, die Du mit uns und vielen anderen Mamas teilen magst? Dann melde Dich gern! Ganz egal, ob Kinderwunsch, Schwangerschaft oder Mamaleben, besonders schön, ergreifend, traurig, berührend, spannend oder mutmachend – ich freue mich auf Deine Nachricht an [email protected].
Ich bin genau deiner Meinung. Ich/wir möchten keine Kinder. Es passt kein Kind in unser Lebensmodel, in unsere Lebensplanung. Trotzdem kann ich in einem Kinderwagen sehen und sagen, jöööö ist der/die aber süss. Ich würde auch ein paar Stunden auf so einen kleinen Racker aufpassen, wäre dann aber auch wieder glücklich und zufrieden, wenn ich ihn wieder den Eltern zurückgeben kann. Wir haben uns genau wie du, für einen Hund 🐩 entschieden. Er ist unser Sohn. Wir lieben ihn abgöttisch und könnten uns ein Leben ohne ihn nicht vorstellen. Mit einem Pudel 🐩 ist unsere Familie perfekt. Pudel sind die besseren Menschen. Jeden Tag zaubert er uns mehrere Lächeln ins Gesicht. Unser Herz erwärmt sich, wenn er morgens ins unser Bett schlüpft und einfach kuscheln möchte. Das ist für uns Familytime.