Von Luft und Liebe lebt leider kein Kind. Klamotten, Essen, Hobbys, Freizeit… alles kostet Geld und macht aus dem liebsten kleinen Engel auch einen Kostenfaktor. Für die „Echte Mama“ Isabella* (26) aus Österreich bedeutet das: Kein Geschwisterchen für ihren Sohn.
„Vater, Mutter, zwei Kinder – das ist der Klassiker, besonders hier in Österreich. Dazu wird es bei uns nicht kommen, da bin ich mir sicher. Mein Freund und ich sind schon einige Jahre zusammen, in Sachen Familienplanung waren wir uns immer einig. Ein Kind wollten wir auf jeden Fall und das haben wir.
Manchmal, wenn wir größere Familien sehen, dann wünschen wir uns schon noch mehr Kinder, mindestens noch eines. Allerdings sind wir beide rational genug, um zu wissen, dass das für uns das Ende der finanziellen Freiheit bedeuten würde, und das ist keine Option.
Wir mögen es, uns Dinge leisten zu können und sind gerne unterwegs, vor allem mit unserem Kind. Fast jedes Wochenende sind wir auf Achse, machen Ausflüge in den Zoo, in die Therme, den Indoor-Spielplatz etc.
In den Urlaub zu fliegen und neue Länder zu entdecken ist ebenfalls eine unserer Leidenschaften. Mit jedem weiteren Familienmitglied wird das aber empfindlich teurer und wir müssten uns deutlich einschränken!
Ich bin mir darüber im Klaren, dass unser Lebensstil für einige wie Luxus klingt, aber ich möchte meinem Kind auch etwas bieten können und nicht jeden Cent umdrehen müssen. Schließlich arbeiten wir hart für unser Geld, haben Ausbildungen gemacht und uns danach hochgearbeitet.
Mein Freund ist bald 30, ich 26 Jahre alt, wir haben gute und sichere Jobs als Angestellte. Ich nehme gerade für unser kleines Kind eine zweijährige Auszeit, werde danach nicht mehr Vollzeit arbeiten. 20 Stunden werden es sein, so der Plan, weil ich bewusst möglichst viel Zeit mit meinem Sohn verbringen möchte.
Mein Freund verdient recht gut, weshalb das für uns funktioniert. Wir haben aber auch einiges an Fixkosten. Da wir auf dem Land wohnen und die Anbindung ans öffentliche Verkehrsnetz schlecht ist, haben wir zwei Autos, die einen nicht unwesentlichen Teil des Gehalts verschlingen.
Vor einigen Jahren haben wir uns einen Hund gekauft, der möchte sein Fressen und die Tierarzt-Kosten wollen bezahlt werden. Uns von ihm zu trennen kommt für uns natürlich nicht in Frage.
Wir leben zur Zeit in einer 3-Zimmer-Wohnung, noch ein Grund dafür, warum ein weiteres Kind für uns nicht leistbar ist. Uns fehlt für ein weiteres Kind einfach das zusätzliche Zimmer.
Die Miete für eine größere Wohnung könnten wir zwar gerade noch so stemmen, aber das war’s dann auch. Die Zusatzkosten von Strom, Wasser und Versicherung wären für uns zu viel Geld.
Derzeit bekomme ich pro Tag 16,94 Euro Kindergeld, plus 170 Euro Familienbeihilfe. Das mag für manche nach viel Geld klingen, ist es aber nicht. Ich würde mir wünschen, dass es mehr Kindergeld geben würde und die Familienbeihilfe höher wäre. Wenn mehr Hilfe vom Staat da wäre, dann würden wir uns bestimmt für ein zweites Kind entscheiden.
In der derzeitigen Situation muss ich aber sagen, dass ich mich nicht in einen finanziellen Ruin stürzen möchte. Ich hatte noch nie Schulden und möchte auch zukünftig keine haben, vor allem, um mein Kind unbeschwert aufwachsen zu lassen.“
*echter Name ist der Redaktion bekannt