Unser Vorname soll uns unser ganzes Leben begleiten und steht oft sogar schon fest, bevor wir selbst überhaupt auf die Welt gekommen sind. Da kann man nur hoffen, dass die eigenen Eltern eine gute Entscheidung getroffen haben. Glücklicherweise können die meisten Menschen sich mit ihrem Vornamen anfreunden. Doch es gibt auch Ausnahmen, zum Beispiel dann, wenn der Name zu Hänseleien führt. So war es auch bei Lissy Dunning, die als Erwachsene den Entschluss fasste, sich selbst mit einem neuen Namen zu beschenken.
Wie sie Business Insider erzählt, nannten ihre Eltern sie „Phyllis”, „so lange ich denken kann, habe ich Phyllis gehasst.” Die Ablehnung geht so weit, dass sie ihn selbst den „P-Namen” nennt oder vom „schlechten Namen” spricht. Lissy wurde 1961 geboren, zu dieser Zeit war in den USA „Phyllis Diller” sehr bekannt, eine Komikerin und Schauspielerin. Sie hat verrückte Grimassen geschnitten und polarisierte mit einer auffälligen Frisur. Für die kleine Phyllis stand deswegen immer fest, dass ihr Vorname eigentlich der einer schrulligen alten Dame ist.
Außerdem ärgerten die Kinder in der Schule Lissy damit, sie fühlte sich bloßgestellt.
Hinzukommt, dass sie nie ein gutes Verhältnis zu ihren Eltern hatte, die sie meistens mit „Phyllis” ansprachen, wenn es Ärger gab. Ihre Großmutter hingegen nannte sie liebevoll „Lissi” als Kosename für „Phyllis”. Schließlich ging sie dazu über, sich überall Lissy nennen zu lassen. Als ihr Vater irgendwann bei ihrer Arbeit anruft und nach einer „Phyllis” fragt, dauert es eine Weile, bis die Kollegen verstehen, dass „Lissy” gemeint ist.
Als sie selbst Mutter wird, sind ihre eigenen Erfahrungen ihr eine Lehre: „Ich war sehr vorsichtig mit den Namen, die ich für meine Kinder auswählte. Unsere Namen begleiten uns Menschen ein Leben lang. Ich wollte nicht, dass sie meine Erfahrungen machen mussten. Ich habe darauf geachtet, dass sie keine Namen haben, die sie hassen würden.”
Und irgendwann möchte sie auch offiziell einen Namen tragen, mit dem sie sich wohl fühlt:
„Ich recherchierte im Internet und fand heraus, dass eine Namensänderung 80 US-Dollar (rund 75 Euro) kosten würde. Ich werde es zu meinem Geburtstag machen, dachte ich.” Gesagt getan, als sich ihr 38. Geburtstag nähert, setzt sie die Pläne in die Tat um: „Ich füllte die notwendigen Dokumente aus. Dazu gehörte auch eine Anzeige in der Lokalzeitung. Ich ging zum Nachlassgericht und erklärte dem Richter meine Gründe. Er genehmigte die Änderung.”
Diesen Schritt hat Lissy nie bereut, im Gegenteil: „Ich bin froh und stolz, dass ich mich für die Namensänderung entschieden habe. Ich habe jetzt meine eigene Identität und fühle mich wohl damit.”