In 5 Schritten: So lernt dein Kind, die Uhr zu lesen

Zeit ist ein Mysterium, das wir Großen längst entschlüsselt haben (meistens zumindest 😉). Für unsere Kleinen hingegen ist es noch ein Rätsel, das erst noch gelöst werden muss. Doch keine Sorge – mit ein bisschen Spaß und Geduld wird auch dein Kind bald die Uhrzeit wie ein Profi ablesen können.

So lernt dein Kind in 5 Schritten, die Uhr zu lesen

Das ganze Thema (Uhr-)Zeit ist ganz schön komplex. Versuche deinem Kind also nicht direkt alles auf einmal zu erklären, sondern nähert euch Schritt für Schritt spielerisch und verständlich an. Los geht’s!

Schritt 1: Zahlen kennenlernen

Du musst dein Kind nicht in ein mathematisches Genie verwandeln. Es reicht schon für die Uhr, wenn es die Zahlen von 1 bis 12 kennt. Verwandle das Lernen in ein Spiel: „Finde die 7!“ oder „Wer entdeckt als Erster die 3?“. Die Zahlen werden schnell zu vertrauten Freunden, die auf der Uhr zu Hause sind.

Tipp: Bastelt zusammen eine Uhr aus Pappe und malt die Zahlen bunt an. So wird die Uhr nicht nur verständlicher, sondern auch persönlicher – und das Lernen macht doppelt Spaß! Manchen Kindern helfen die Farben auch, Zahlen auf der Uhr besser zu verorten. So könntet ihr z.B. alle gegenüberliegenden Zahlen oder z.B. die 3, 6, 9 und 12 in derselben Farbe anmalen.

Schritt 2: Was macht der große Zeiger?

Nun ist es an der Zeit, dem geheimnisvollen großen Zeiger seine Bedeutung zu entlocken. Dieser Zeiger hat einen wichtigen Job – er zeigt die Minuten an! Erkläre deinem Kind, dass er wie ein fleißiger Läufer ist, der immer um die Uhr herumrennt. Und eine Stunde ist die Laufstrecke. Dank seiner langen „Beine“ kann er schneller laufen als der kurze Zeiger.

Das Basiswissen ist hier wichtig! Erkläre deinem Kind genau, was eine Minute ist, denn das Konzept kann auf den ersten Blick ziemlich abstrakt wirken: Eine Minute ist die Zeit, die der große Zeiger braucht, um von einem kleinen Strich auf der Uhr zum nächsten zu wandern.

So kannst du die Minute greifbar machen: In einer Minute kann man schon ganz schön viel machen! Zum Beispiel ein kleines Lied singen oder bis 60 zählen. Lass dein Kind das selbst ausprobieren, indem ihr zusammen den Timer auf eine Minute stellt und schaut, wie viel in dieser Zeit passiert. Macht zusammen ein Wettrennen: Wer schafft es, in einer Minute die meisten Sprünge zu machen? So wird die Minute für dein Kind lebendig und greifbar. 

Tipp: Gebt dem großen Zeiger doch gemeinsam einen lustigen Namen, wie z.B. langer Larry – so können Kinder es sich leichter merken.

Schritt 3: Der kleine Freund

Nachdem der große Zeiger entschlüsselt ist, kommt der kleine Zeiger an die Reihe. Dieser gemütliche Kamerad nimmt sich viel Zeit, um die Stunden zu zählen. Er ist wie ein entspanntes Faultier, das von Zahl zu Zahl krabbelt – und dabei die Stunde anzeigt.

Auch hier ist es gut, mit Beispielen zu arbeiten, damit dein kleiner Schatz ein Gefühl dafür bekommt, was eine Stunde überhaupt ist. Du kannst deinem Kind z.B.  sagen, eine Stunde dauert so lange wie ein bestimmter Film, die Fahrt zu Verwandten oder wie das wöchentliche Fußballtraining etc. Am besten wählst du ein Beispiel, das dein Kind häufig erlebt, denn so bekommt es umso schneller ein Gefühl für die Zeitspanne.

Tipp: Auch der kleine Zeiger freut sich über einen Namen. Wie wäre es z.B. mit „kleiner Kurt?“ Jedes Mal, wenn Kurt bei einer Zahl ankommt, ist wieder eine Stunde rum.

Schritt 4: Stunden und Minuten kombinieren

Jetzt kommt der spannende Teil: Kombiniere Stunden und Minuten! Erkläre, dass der kleine Zeiger uns die Stunden verrät, während der große uns die Minuten anzeigt. Es ist, als ob sie zusammen ein Geheimnis entschlüsseln – die aktuelle Uhrzeit! Beginne mit vollen Stunden und steigert euch langsam zu halben und später Viertelstunden.

Verbinde Uhrzeiten mit Ereignissen oder Aufgaben im Alltag, um deinem Kind ein Gefühl dafür zu geben, was ungefähr zu welcher Uhrzeit passiert. „Ich wecke dich um 7:30 Uhr, damit du dich fertig machst für die Kita“, „Um 13:15 Uhr gibt es Mittagessen“, „Ich hole dich um 14:50 Uhr von der Kita ab“.

Tipp: Macht ein Spiel daraus: „Wann ist 16:30 Uhr? Wenn der große Zeiger auf der 6 und der kleine auf der 4 ist!“ Auch ist es nützlich, an jede Viertelstunde als Stütze andersfarbige Punkte anzubringen. So kann dein kleiner Abenteurer sich besser beim Uhrenlesen orientieren.

Schritt 5: Zeit im Alltag entdecken

Jetzt, da dein Kind die Grundlagen des Uhrlesens versteht, könnt ihr gemeinsam die Zeit im Alltag entdecken. Beginnt den Tag damit, die Uhrzeiten für verschiedene Aktivitäten zu besprechen: „Wann frühstücken wir?“ ,oder „Wie spät ist es, wenn wir draußen spielen?“

Macht es doch zu einem kleinen Spiel, bei dem dein Kind die Uhrzeit nennt, bevor ihr etwas Neues beginnt. Das hilft, das Gelernte zu festigen und die Uhrzeit als nützlichen Begleiter im täglichen Leben zu erleben. Je mehr ihr die Zeitangaben bewusst in eure Routinen einbindet, desto natürlicher wird das Uhrlesen für dein Kind.

Mit ein bisschen Geduld, Liebe und viel Spaß wirst du sehen, wie dein Kind Schritt für Schritt zum Uhrzeit-Experten wird.

Miriam Bajja

Ich bin die neue Praktikantin in der Redaktion. Insbesondere freue ich mich auf die vielen neuen Einblicke in eine für mich noch unerforschte Welt. Derzeit studiere ich noch Journalismus und bin echt gespannt auf die Erfahrungen, die ich bei Echte Mamas sammeln kann! Meine Freizeit verbringe ich sehr vielfältig. Sei es mit Spazieren gehen, Museumsbesuchen, Reisen oder mit Kickboxen. Ich bin für alles offen und für jeden Spaß zu haben;)

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