Dieser Fall lässt einen so richtig wütend werden, weil er an die Würde eines Kindes geht – und das so einfach vermeidbar gewesen wäre…
In einer Grundschule in Korbach (Hessen) hat sich ein Achtjähriger in die Hose gemacht. Und zwar nicht, weil er zu abgelenkt vom Spielen war oder ähnliches, sondern weil ihn seine Lehrerin nicht auf die Toilette gehen ließ. Diese Vorwürfe erhebt nun zumindest seine Mama, wie hna.de berichtet.
Seine Mama, Evelin Q., wurde von der Schule angerufen, dass sie ihren Sohn abholen müsse.
Als sie dort ankam, saß er vor der Schule und wartete auf sie. „Ganz allein in der Kälte, und seine Hose war nass.“ Der Junge erzählt ihr dann, dass er seine Lehrerin mehrfach darum gebeten hatte, auf die Toilette gehen zu dürfen. Offenbar dachte die Lehrerin aber gar nicht daran, ihm das zu erlauben. „Ich hatte schon Schmerzen da unten, habe sie weinend noch einmal gefragt – dann ist es einfach gelaufen.“
Mit seiner nassen Hose wurde der Junge dann nach draußen geschickt und seine Mutter angerufen.
Ist das nun etwas, was passieren kann? Laut Evelin Q. war dieser Vorfall ganz klar Schikane von der Lehrerin. Ihr Sohn musste schon häufiger während des Unterrichts auf die Toilette, und „davon war sie genervt!“ Sollte ihm das vielleicht eine Lehre sein? „Sie hätte doch nur kurz sagen müssen: ,Ja, dann geh doch!`“
Angeblich hätte die Lehrerin auch zu einer Kollegin gesagt: „Mal gucken, wie lange er es aushält und wann er in die Hose macht!“ Wenn das wirklich stimmt, macht es einen fassungslos.
Der Junge ist traumatisiert
Evelin Q. erzählt, dass ihr Sohn von dieser Situation ein echtes Trauma bekommen hat. „Seit diesem Tag hat er immer sein Kuscheltier bei sich. Er hat mich auch gefragt, ob er eine Windel bekommen kann.“
Nun werden in diesem Fall Punkte wie eine mögliche Verletzung der Fürsorge- und Obhutspflicht und die Misshandlung Schutzbefohlener diskutiert.
hna.de berichtet, dass die Schule sich an Evelin Q. gewendet hat, um Fehler der Lehrkraft einzuräumen. Eigentlich dürften die Kinder in der Schule ohne zu fragen auf die Toilette gehen. Dass der Junge trotz seiner Fragen ignoriert wurde und dann auch noch in der Kälte warten musste, sei nicht akzeptabel.