Kanga: Mit Kanga habe ich endlich meine Babypfunde verloren!

Natürlich kannst du als Mama nicht einfach ins Fitness-Studio gehen und den Zwerg mal eben in der Kinderbetreuung abgeben. Und die Motivation für ein Wohnzimmer-Workout, sobald der Nachwuchs schläft, geht leider auch meist gegen Null.

Da ist es egal, ob es sich noch um Babypfunde handelt oder den Bauch, den man sich über die Feiertage angegessen hat. Beides frustriert, wenn man nicht mehr in die Hose passt oder unter Rückenschmerzen leidet, weil die Muskulatur seit der Schwangerschaft und der Geburt geschwächt ist.

Unsere Autorin Martina Steinbach hat sich auf die Suche gemacht nach einem Sport, der ihr Spaß macht und bei dem sie ihre Tochter Flocke mitnehmen kann. Die Lösung trägt den gleichen Namen wie das Känguru aus dem Zeichentrickfilm Winnie Poo: Kanga – ein spezielles Training für Schwangere und Mutter:

Hier erzählt sie, wie sie den Kurs erlebt hat:

„Wie breit Babys bis über beide Backen grinsen können, wurde mir erst in meiner Probestunde Kanga so richtig klar.

Rund 10 Mamas stehen in einem Ballettstudio vor einem Spiegel, setzen die Füße von einer Seite zur anderen und schwingen dabei ihre Babys auf den Unterarmen durch die Luft. Fluuuugzeug! Dieser Aufwärmteil könnte ohne Zwerge genauso in einer klassischen Fitnessstudio-Stunde ablaufen. Aber mit den Kleinen fühlt es sich nicht nur lustiger, sondern auch intensiver an. Schließlich dürfen diese ,Gewichte’ nicht herunterfallen und entwickeln teilweise eine unvorhergesehene Eigendynamik. Meine Flocke strampelt und rudert wie wild, als wenn sie sagen wollte ,Schneller, Mama!’. Dabei hat sie mit ihren vier Monaten noch keine großen Krabbelversuche unternommen.

Mein Vorteil, denn beim nächsten Trainingsabschnitt sind Bauch- und Rückenübungen am Boden dran. Flocke bleibt brav liegen und spielt mit dem Rasselring, den wir vorab von der Trainerin ausgeliehen haben. Ältere Babys krabbeln oder straucheln hingegen schon durch den Raum. Zunächst bin ich etwas irritiert, als dieser blonde, (sehr) junge Mann auf meinen Rücken klettern will. Denn er macht mir die Übung Unterarmstütz, die ich gerade angestrengt zu halten versuche, noch schwerer. Sein Ansatz ist aber eigentlich gar nicht schlecht, sollte ihm etwa eine Karriere als Personal Trainer bevorstehen?

Jetzt heißt es ,Babys ausziehen und ab in die Trage!’. Damit die Kleinen nicht so arg schwitzen, wenn die Mama es tut, trainieren sie beim Hauptteil nämlich nur im Body mit bunten Stulpen über den Speckbeinchen. Die Trainerin checkt nochmal kurz bei allen, ob alles gut sitzt und festgezurrt ist und dreht dann die Musik lauter. Side-Step, Cha-Cha-Cha, Mambo – wir starten mit einer echt simplen Choreografie – und ich fühle mich wie vor der Schwangerschaft! Beschwingt, leichtfüßig und voll im Flow. It’s Britney, Bitch! Yeah! Blöderweise dreht die Trainerin gerade dann die Musik wieder runter, als ich lauthals mitsinge…

Martina Steinbach beim Sport – mittlerweile auch mal ohne ihre kleine Flocke. Foto: Martina Steinbach

Flocke scheint die Schaukelei zu gefallen. Sie ist eingeschlafen, bevor ich die ersten Schweißtropfen auf meiner Stirn spüre. Der Repeater – eine Bewegung, bei der im Stand ein Knie nach vorn gezogen und wieder nach hinten gestreckt wird – ist mit ihrem Gewicht extrem fordernd. Oder liegt es an meiner Trainingspause durch die Schwangerschaft? Egal, Hauptsache der Po trotzt endlich wieder der Schwerkraft!

Zum Schluss gibt’s noch ein paar Balance- und Kraftübungen für die Beine, die auch den Beckenboden wieder in Form bringen. Langsam wacht meine Flocke wieder auf. Hunger! Zum Glück hat die Trainerin vorher betont, dass wir uns jederzeit eine Auszeit nehmen können. Im Laufe der folgenden acht Wochen zeigt sich, dass es quasi zum Kurs gehört, dass alle Mamas nachher noch zusammensitzen, stillen, ein Fläschchen geben oder erste Löffelleien testen. Für mich ist dieser feste Termin am Donnerstag das Highlight der Woche. Flocke hat Spaß, ich habe Spaß und irgendwie zwischendrin verflüchtigen sich auch meine Babypfunde. Zwar nicht der einzige, aber doch ein guter Grund für mich, auch bis über beide Backen zu grinsen…“

Infos zu Kanga:

Die Kurse werden deutschlandweit angeboten. Ein achtwöchiger Kurs kostet 99 Euro, für Einzelstunden zahlst du 15 Euro. Teilnehmen kann jede Mama, deren Gynäkologe das Go gegeben hat. Das Alter des Babys spielt keine Rolle, größere Kinder werden auf dem Rücken anstatt vorm Bauch getragen. Kurse in deiner Nähe und weitere Infos findest du auf kangatraining.info

Martina Steinbach

Dank meinen Töchtern Jana und Lene fühle ich mich wie der Eintrag im Lexikon zu „Mama, echte“ – oft echt müde, noch öfter echt herausgefordert und ganz oft echt happy! Als ausgebildete Journalistin finde ich es großartig, über das Leben mit Kids schreiben zu dürfen und mit meinen Texten anderen Mamas helfen zu können. Mit Mann und Mädels lebe ich in München und vermisse Hamburg nur noch echt selten :-)

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