Neues Gesetz: Kita-Gebühren für Geringverdiener werden abgeschafft!

In manchen Bundesländern sind die Kita-Gebühren bereits teilweise oder sogar ganz abgeschafft. Für viele Familien gilt aber nach wie vor: Die finanzielle Belastung ist hoch. Nun gibt es gute Neuigkeiten – zumindest für ein paar von uns. Denn ab dem 1. August tritt ein neues Gesetz in Kraft: Für Geringverdiener werden die Kita-Gebühren abgeschafft! Bisher haben nur diejenigen Anspruch auf eine Befreiung von Kita-Gebühren, die Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) II, dem SGB XII oder dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) beziehen.

Wer fällt ins Raster?

Nun kommen auch Familien mit geringem Einkommen dazu, das gilt für Familien, die Wohngeld oder Kinderzuschlag beziehen. Zusätzlich soll es eine Staffelung geben, die nach sozialen Kriterien läuft. Laut Bundesfamilienministerium könnte dabei das Einkommen der Eltern, die Betreuungszeit oder die Anzahl der Kinder eine Rolle spielen.

1,2 Millionen Kinder profitieren von der Abschaffung

Insgesamt handelt es sich um 1,2 Millionen Kinder, die aus Geringverdiener-Familien stammen.

Da die Kommunen die Gebühren bislang selbst festlegen dürfen, sind die Kita-Gebühren in Deutschland sehr unterschiedlich. Am meisten Geld kostet es die Familien aus Saarbrücken (368 Euro), Mannheim (364 Euro), Karlsruhe (349 Euro) und Nürnberg (330 Euro). Hierbei handelt es sich um die Gebühren pro Monat für Kinder zwischen 18 und 30 Monaten bei einer Betreuungszeit von 45 Stunden pro Woche. FOCUS hat hier eine genaue Übersicht erstellt.

Kinder in der Kita

Kinder lieben die Kita, doch für viele Familien ist es eine finanzielle Belastung. Foto: Bigstock

Die Experten der IW-Studie fordern hingegen eine flächendeckende Abschaffung der Kita-Gebühren. So könne die regionale Ungleichbehandlung vermieden werden.

Doch wie kommt es zu der Kita-Gebühren-Abschaffung?

Dafür ist das neue Gute-Kita-Gesetz verantwortlich, welches vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) beschlossen wurde und bereits seit 1. Januar existiert. Viele Familien können ihre Kinder nicht in die Kita gehen lassen, die Gebühren sind einfach zu hoch und für einige eine zu hohe Belastung.

Zusätzlich zu der Senkung der Kita-Gebühren soll mit dem Gesetz auch die Qualität der Kinderbetreuung verbessert werden.

Bis 2022 will der Bund im Zuge des Gute-Kita-Gesetzes insgesamt 5,5 Milliarden Euro investieren. Dafür müssten individuelle Verträge mit den Ländern ausgearbeitet werden, um festzulegen, welche Handlungskonzepte verfolgt werden sollten.

Hoffen wir also, dass sich auf diesem Gebiet in der nächsten Zeit wirklich noch mehr entwickelt, um das Ungleichgewicht beiseite schaffen zu können.

Tamara Müller

Als süddeutsche Frohnatur liebe ich die Wärme, die Berge und Hamburg! Letzteres brachte mich vor sieben Jahren dazu, die Sonne im Herzen zu speichern und den Weg in Richtung kühleren Norden einzuschlagen. Ich liebe die kleinen Dinge im Leben und das Reisen. Und auch wenn ich selbst noch keine Kinder habe, verbringe ich liebend gerne Zeit mit ihnen.

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