Die meisten Mamas wissen, wie frustrierend die Suche nach einem Kita-Platz sein kann. Und wie groß die Verzweiflung ist, wenn man einfach keinen Platz bekommt – oder er einfach zu weit weg ist. Eine Mutter aus Essen wollte das nicht hinnehmen und hat den Landkreis verklagt. Mit Erfolg: Weil der Weg zur Kita unzumutbar weit sei, bekam sie 23.000 Euro Schadenersatz zugesprochen.
Entfernung zur Kita nicht zumutbar
Die Suche nach einem Kita-Platz lässt viele Mamas und Papas verzweifeln. Obwohl theoretisch jedes Kind ab seinem 1. Geburtstag Anspruch auf einen Platz hat, sieht es in der Praxis oft leider anders aus. Eine Mutter aus Frankfurt wollte sich nicht damit abfinden, dass ihr Sohn keinen Kita-Platz in der Nähe bekommt.
Zwar hatte man ihr einen Platz angeboten, allerdings lag der mindestens 30 Minuten Fahrtzeit mit dem Auto entfernt – Berufsverkehr nicht mit eingerechnet. Von der Kita zur Arbeit hätte die Mama sogar eine knappe Stunde pro Strecke gebraucht. Da sie das nicht zumutbar fand, verklagte sie den Landkreis – und bekam Recht!
23.000 € Verdienstausfalls als Schadensersatz
Das Oberlandesgericht in Frankfurt stimmte der Frau zu, dass die Kita zu weit weg und der tägliche Weg dorthin für sie nicht zumutbar sei, wie unter anderem focus.de berichtet. Die Mutter hatte auf Amtspflichtverletzung geklagt, weil der Landkreis ihr zwischen März und November 2018 keinen zumutbaren Betreuungsplatz angeboten hatte.
Das Gericht wies darauf hin, dass der Landkreis verpflichtet sei, die benötigte Anzahl an Kitaplätzen sicherzustellen. Diesen habe die Mutter bereits direkt nach der Geburt ihres Sohnes angemeldet. Dadurch, dass sie keinen zumutbaren Platz bekommen hatte, konnte die Frau in den betreffenden Monaten nicht arbeiten. Deshalb sprach ihr das Gericht einen Schadenersatz in Höhe von 23.000 € für ihren Verdienstausfall zu.
Landkreis will gegen das Urteil vorgehen
Bekommen wird die Mutter das Geld allerdings vorerst wohl noch nicht. Denn obwohl das Gericht betonte, dass ein Kita-Platz „dem konkret-individuellen Bedarf des Kindes und seiner Eltern in zeitlicher und räumlicher Hinsicht entsprechen“ müsse, will der Landkreis gegen das Urteil vorgehen. In diesem Fall muss der Bundesgerichtshof entscheiden.
Wir drücken der Mama die Daumen und warten gespannt auf das Ergebnis – wie vermutlich viele andere betroffene Eltern auch.
Wie ist es bei euch: Habt ihr direkt einen Kita-Platz bekommen? Oder hattet ihr auch Ärger? Wir freuen uns auf eure Kommentare!
Unser zweiter Sohn hat keinen Kita-Platz bekommen, jetzt darf er mit 2,5 Jahren endlich in den Kindergarten zu unserem Großen.