Die kleine Olivia war vier Jahre alt, als sie und ihre Mutter Philana Holmes zu McDonald’s fuhren, um ein Happy Meal zu essen. Die Mama reichte ihrer Tochter die Packung nach hinten auf den Rücksitz, als ein glühend heißer Nugget auf das Bein des Kindes fiel. Die dabei entstandene Wunde soll den Fast-Food-Riesen nun 800.000 US-Dollar kosten.
Oberschenkel sei entstellt und vernarbt
Das Mädchen ließ einen der glühenden Nuggets auf ihren Schoß fallen und dieser blieb etwa zwei Minuten lang zwischen ihrem Autositz und ihrem Bein eingeklemmt, wie die New York Post berichtet. Ihr Oberschenkel sei durch Verbrennungen „entstellt und vernarbt“, heißt es in der im August 2019 eingereichten Klage.
Olivias Eltern Philana Holmes und Humberto Caraballo Estevez verklagten McDonald’s und den Florida-Franchisenehmer Upchurch Foods, Inc. mit der Behauptung, das Restaurant habe ihnen „unangemessen und gefährlich heiße“ Nuggets mit einer Temperatur von beinahe 100 Grad überreicht.
McDonald’s hätte vor den Gefahren des heißen Essens warnen müssen
Ohne Frage: Die Wunde des Mädchens sieht fies aus, die Verbrennung hat sicherlich schrecklich wehgetan, aber ist hier wirklich McDonald’s verantwortlich? Die Eltern finden: die Fast-Food-Kette und der Franchise-Inhaber hätten es versäumt, die Kunden vor den Gefahren des heißen Essens zu warnen, die Mitarbeiter nicht richtig geschult und das Essen stärker als nötig erhitzt.
Die Geschworenen gaben den Eltern teilweise recht. Sie befanden, Upchurch Foods Inc. der Fahrlässigkeit schuldig und für das Versäumnis, Kunden vor den mit heißen Speisen verbundenen Risiken zu warnen. McDonald’s soll für das Versäumnis, Anweisungen zum sicheren Umgang mit seinen Lebensmitteln bereitzustellen, haftbar gemacht werden. Sie befanden jedoch nicht, dass McDonald’s Fahrlässigkeit vorgeworfen werden könne.
Ursprünglich hatten die Eltern 15 Millionen Dollar gefordert
Nach nur zweistündiger Beratung am Mittwoch entschied die Grand Jury von Broward Country über den Dollarbetrag – der deutlich niedriger ist als die 15 Millionen Dollar, die die Familie des Mädchens in ihrer Klage gefordert hatte, berichtete NBC6 South Florida. Der Fast-Food-Riese muss der inzwischen achtjährigen Olivia wegen ihren erlittenen Verbrennungen zweiten Grades durch ein Chicken Nugget „nur” 800.000 Dollar Schadensersatz zahlen.
Trotz der geringeren Schadenersatzsumme erklärte die Mutter, dass sie mit dem Ausgang des Verfahrens zufrieden sei. „Eigentlich bin ich einfach froh, dass sie auf Olivias Stimme gehört haben und die Jury ein faires Urteil fällen konnte. Damit bin ich zufrieden“, erklärte Holmes gegenüber Reportern. Damit und vermutlich auch mit den 800.000 Dollar, die die Familie zugesprochen bekommen hat.
Leider passieren Verbrennungen im Alltag mit Kindern schneller, als viele Eltern denken. Weitere Beispiele findet ihr hier: