Dass eine zucker- und fettreiche Ernährung (auch) für die Kleinsten nicht gut ist, ist uns allen klar. Es drohen unter anderem Übergewicht, Karies oder die Entwicklung eines viel zu „übersüßten“ Geschmackssinns.
Ein ganz neues Risiko von zu viel Schokolade, Burgern und Pommes hat jetzt eine aktuelle Studie des Leibniz-Instituts für Präventionsforschung und Epidemiologie (BIPS) ans Licht gebracht. Die Untersuchung zeigt, dass Kinder, die sich sehr ungesund ernähren, ein deutlich höheres Risiko haben, als Jugendliche sehr regelmäßig Alkohol trinken.
Aber wie kann das denn sein?
Es ist schon lange bekannt, dass der Verzehr von Zucker und Fett zu einer echten Sucht oder einem suchtähnlichen Verhalten führen kann. Es wird immer und immer mehr verzehrt, es entsteht ein gieriges Verlangen. Die Wissenschaftler wollten nun herausfinden: Trinken diejenigen, die als Kind sehr viel Zucker und Fett zu sich genommen haben, als Heranwachsende tendenziell mehr Alkohol?
Im Rahmen der Studie wurden über 16.000 Kinder im Alter von 2 bis 9 Jahren in acht europäischen Ländern untersucht. In einer Folgestudie wurden dann die meisten, inzwischen zwischen 7 und 17 Jahren, erneut untersucht. Parallel wurden ihre Familien befragt.
Das eindeutige Ergebnis der Untersuchung: Die Vermutung der Wissenschaftler wurde bestätigt. Wer sich als Kind sehr ungesund ernährt hat, trinkt als Jugendlicher deutlich häufiger regelmäßig Alkohol.
Schon früher haben Tierversuche gezeigt, dass sich das Verlangen nach Fett und Alkohol gegenseitig verstärkt. Der Verdacht, dass durch eine fett- und zuckerreiche Ernährung im Kindesalter ein Verlangen nach suchterzeugenden Stoffen erlernt wird, liegt also nahe. Dieses vermutete Prinzip konnte die aktuelle Studie nicht beweisen, jedoch zeigt sie klar: Sehr ungesunde Ernährungsgewohnheiten werden bereits im Kindesalter geprägt und können dann die Gesundheit im späteren Leben stark beeinflussen.