Seit Wochen schmerzen die ganz normalen, täglichen Ausgaben spürbar im Portemonnaie. Daher wird auch vielen Familien wirklich mulmig, wenn sie an den kommenden Herbst und Winter denken, an die Heizsaison.
Die gestiegenen Energiekosten werden aller Voraussicht nach enorme Rechnungen mit sich bringen.
Der Grund: Ab Oktober gilt eine „staatliche Gasumlage“, die zu enormen Preissteigerungen führt. Wahrscheinlich habt ihr auch schon eine Info eures Versorgers bekommen, oder? Diese Woche haben wir einen Brief von Vattenfall erhalten und mussten kräftig schlucken. Die Gasumlage soll den Versorgern zugute kommen, die zu hohen Preisen Ersatz für ausbleibende, günstigere Gasmengen aus Russland kaufen müssen.
Diese Krise nimmt einmal mehr die Regierung in die Pflicht. Nachdem mit dem 9-Euro-Ticket, dem Kinderbonus oder auch der kommenden einmaligen Energiepauschale schon einige (zum Teil umstrittene) Entlastungen beschlossen wurden, fordern Wirtschaftswissenschaftler mehr. Die Ökonomen fordern vor allem ein Entlastungspaket für Menschen mit oder mittlerem Einkommen.
Marcel Fratzscher, der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, im Interview mit RTL:
„Ein wichtiges Instrument wäre beispielsweise ein Energiegehalt von 100 Euro pro Kopf und pro Monat für Familien mit weniger als 5.000 bis 6.000 Euro Monatseinkommen brutto.“
„Das wäre zielgenau und eine ausreichende Entlastung, um Familien mit wenig bis mittleren Einkommen ausreichend zu entlasten.“
Ähnlich sieht es auch Sebastian Dullien, der wissenschaftliche Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung der Hans-Böckler-Stiftung. Er gab an, dass er eine Neuauflage der kommenden Energiepauschale als sinnvoll erachten würde – wenn sie denn auch Haushalte, die bisher weitestgehend leer ausgehen, berücksichtigen würde (z. B. Rentner mit niedrigen Einkommen, aber ohne Wohngeldbezug.)
Sebastian Dullien legte in seinem Interview auch dar, wie sehr sich die Gasumlage auf uns auswirken wird: „Menschen, die bisher 100 Euro im Monat für ihre Gasheizung bezahlt haben, werden bald 300 Euro oder mehr bezahlen. Für Familien, die 2000 bis 3000 Euro netto pro Monat zur Verfügung haben, ist das eine massive Belastung, die zu Zahlungsausfällen und sozialen Verwerfungen führen kann.“
Er schlägt vor, dass im Dezember erneut eine Energiepauschale ausgezahlt werden könne, um die drohende Rechnung nach dem Winter abzufedern.
Was am Ende wirklich noch kommt, ist unsicher. Nachdem Olaf Scholz bereits weitere Entlastungen zugesagt hatte, erklärte nun auch Verkehrsminister Volker Wissing, dass das Kabinett die aktuelle Situation Ende August evaluieren würde. Er sagte: „Die Bundesregierung handelt und wenn nötig, auch sehr schnell.“
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