Kontroverser Plan: „Wir müssen das Kindergeld halbieren.”

Die Ampel ist am Ende und wir fragen uns: Dürfen wir in der neuen Legislaturperiode endlich auf die Kindergrundsicherung, die lange überfällige Erhöhung des Elterngeldes und die von der EU vorgegebene Familienstartzeit hoffen – oder wird das alles wieder nichts?

Die FDP kommt nun mit einem kontroversen Vorschlag um die Ecke.

Im Entwurf für den Bundeshaushalt 2025 hieß es zuletzt, Familien sollten im kommenden Jahr von einem Entlastungspaket profitieren. Kinderfreibetrag, Kindergeld und Kinderzuschlag sollten erhöht werden. Doch ob der Haushalt jetzt noch beschlossen wird, gilt als äußerst fraglich, wie Focus online berichtet.

Nun fordert Henning Höne, Landesvorsitzender der nordrhein-westfälischen FDP, dass man ausgerechnet das Kindergeld halbieren sollte. Die so eingesparten Gelder sollten dann ins Bildungssystem investiert werden. In einem Gastbeitrag für T-Online erklärte er, dass ein solches Modell bundesweit 27 Milliarden Euro und in Nordrhein-Westfalen über fünf Milliarden Euro freisetzen könnte.

„Wir müssen das Kindergeld halbieren.”

„Die Welt und die Bedürfnisse von Familien haben sich verändert – und unser Sozialsystem muss dem Wandel angepasst werden. Ich fordere eine mutige Veränderung: Wir müssen das Kindergeld halbieren, um den Bildungserfolg zu verdoppeln”, schreibt Höne.

„Eine Hälfte des Kindergelds sollte künftig direkt in den Ausbau und die Qualität unserer Bildungs- und Betreuungsinfrastruktur fließen. Damit bieten wir nicht nur Unterstützung, sondern schaffen die Bedingungen für wahre Chancengerechtigkeit und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie.” Darüber hinaus könnte ein verbessertes Betreuungs- und Bildungssystem es Eltern erleichtern, ihre Arbeitszeit zu erhöhen und stärker am Arbeitsmarkt zu partizipieren.

Was mit dem Geld konkret passieren soll

Nach der Idee von Höne sollen Eltern dann nicht mehr 250 Euro pro Kind erhalten, sondern 125 Euro. Die eingesparten Mittel sollen gleichzeitig in die Bildung und andere wichtige Dienstleistungen fließen, zum Beispiel in:

  • Beitragsfreie Kitas und offenen Ganztag
  • Flexible Betreuungsmodelle und erweiterte Öffnungszeiten
  • Investitionen in Kita- und Ganztagspersonal
  • Kostenfreies Mittagessen und bessere Bildungsstandards
  • Investitionen in frühkindliche Bildung und inviduelle Förderangebote

„Damit schaffen wir eine nachhaltige Unterstützung für Familien und lösen die finanzielle Unterstützung aus der Abhängigkeit vom individuellen Einkommen heraus – zugunsten einer Bildungspolitik, die alle Kinder, unabhängig von ihrer Herkunft, erreicht und fördert”, glaubt Höne.

Halbierung des Kindergeldes für mehr Chancengleichheit

Auch wenn es zunächst widersprüchlich klingt: Höne geht also davon aus, dass die Kinder letztendlich davon profitieren, wenn das Kindergeld halbiert und die neugewonnen Gelder auf die von ihm vorgeschlagene Weise investiert werden.

„Ein Bildungssystem, das stark und gut finanziert ist, bietet Chancengerechtigkeit und sichert unseren Wohlstand. Lassen Sie uns deshalb den Mut aufbringen, unser Kindergeld neu zu denken – zugunsten einer Zukunft, in der alle Familien die gleichen Chancen haben.”

Lena Krause

Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach!

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