Kopfläuse bei Kindern erkennen – und schnell wieder loswerden!

Es reicht, wenn man nur das Wort hört oder liest und plötzlich krabbelt und juckt es überall: Läuse. Und obwohl sie in der Regel nicht gefährlich sind, ist das Gefühl eben irgendwie ganz schön eklig, sie im Haus oder auf dem Kopf zu haben. Kann man dem denn vorbeugen? Wie kann man Kopfläuse bei Kindern erkennen? Und was muss ich tun, wenn es meine Kinder erwischt hat?

Wir haben für euch die wichtigsten Informationen zu den lästigen Parasiten zusammengefasst:

Kopfläuse bei Kindern erkennen: Wer sind denn diese Läuse überhaupt?

Kopfläuse sind kleine Insekten, die sich ausschließlich von menschlichem Blut ernähren und sich auf unseren Köpfen bei etwa 29 Grad besonders wohl fühlen. Alle etwa zwei bis vier Stunden müssen sie Blut saugen, um überleben zu können. Schaffen sie das nicht, überleben sie in der Regel nicht viel länger als einen Tag.

Unter optimalen Bedingungen können die weiblichen Tiere jedoch bis zu 30 Tage alt werden. In dieser Lebensdauer produzieren sie zwischen 150 und 300 extrem widerstandsfähige Eier. Diese kleben die Weibchen mit einem Sekret kurz oberhalb der Kopfhaut an einzelne Haare, auf der der Kopfhaut zugewandten Seite.

Möglichst eng, warm und feucht

Kopfläuse legen ihre Eier dort ab, wo die Haare besonders eng wachsen und eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht: an den Schläfen, im Nacken und hinter den Ohren. Nach etwa einer Woche schlüpft dann die nächste Generation der Tierchen. Nach etwa 9 Tagen sind auch sie geschlechtsreif und versuchen dann auf den nächsten Kopf zu gelangen. Kopfläuse sind weltweit verbreitet und können das ganze Jahr über vorkommen, am ehesten jedoch in Herbst und Winter.

Ist Lausbefall ein Zeichen von mangelnder Hygiene?

Ganz klar: Nein! Bis heute halten sich die hartnäckigen Vorurteile und Ammenmärchen, dass nur von Kopfläusen geplagt wird, wer sich nicht gründlich genug wäscht oder in einer dreckigen Wohnung lebt. Das ist völliger Quatsch, denn selbst tägliches Haarewaschen mit Shampoo kann gegen Läuse weder etwas ausrichten, noch gegen sie vorbeugen. Leider ist aber auch heute die Scham bei einem Lausbefall häufig noch sehr groß, was das lästige Problem zusätzlich verschärft:

Verheimlicht jemand, dass er Läuse hat, können die Tierchen unbemerkt von einem Kopf auf den nächsten wandern, denn Betroffene merken häufig erst nach mehreren Wochen von dem Befall. Deshalb gilt: Informiere bei einem Befall umgehend alle Leute, die engen Kontakt zu dir oder deinem Kind haben!  Nur so kann das Problem effektiv bekämpft und nicht verschleppt werden.

Kopfläuse bei Kindern erkennen: Wer kann Läuse bekommen?

Rein theoretisch kann jeder Mensch von Kopfläusen befallen werden. Bisherige Studien konnten nämlich keinen Zusammenhang zwischen bestimmten Haarmerkmalen wie Farbe, Länge, Dicke der Haare und der Präsenz von Kopfläusen nachweisen.

Für gewöhnlich sind jedoch häufiger Kinder als Erwachsene und öfter Mädchen als Jungen betroffen. Das hängt aber vor allem mit dem geschlechts- und altersspezifischen Verhalten zu tun. Mädchen haben häufiger längere Haare als Jungen und Kinder stecken beim Spielen zu Hause und in der Kita auch eher ihre Köpfe näher zusammen als Erwachsene.

Außerdem ist mangelnde Körperhygiene wie lange Zeit häufig angenommen kein Faktor, der Läusebefall begünstigt. Auch tägliches Haarewaschen mit Shampoo macht den Läusen nichts aus und ihren festgeklebten, extrem widerstandsfähigen Eiern erst recht nicht. Deshalb ist es auch so langwierig, die Läuse wieder los zu werden. Anders als häufig angenommen, können Kopfläuse übrigens nicht von Haustieren weitergegeben werden.

 

Kinder Kita Kindergarten

Beim Spielen in der Kita haben Läuse es nicht schwer, von Kopf zu Kopf zu krabbeln. Foto: Bigstock

Wie werden die Parasiten übertragen?

Läuse verbreiten sich, indem sie von einem Kopf zum nächsten krabbeln, sie können weder fliegen noch springen. Deshalb sind häufig Kinder betroffen, denn beim gemeinsamen Spielen oder beispielsweise Fernsehgucken auf einem Tablet werden die Köpfe häufig eng zusammengesteckt. So ist es ein Leichtes, für die Tierchen von Haarspitze zu Haarspitze zu krabbeln und sich einen neuen Wirt zu suchen.

Rein theoretisch können Kopfläuse auch über Textilien oder gemeinsam genutzte Gegenstände wie Mützen, Haarbürsten, Kopfkissen, Kuscheltiere und Fahrradhelme weiterwandern, wenn unsere Köpfe mit ihnen in Berührung kommen. In Studien wurde jedoch herausgefunden, dass es nur selten auf diesem Wege zu einer Ansteckung kommt.

Außerdem überleben Läuse abseits von ihrem perfekten Zuhause auf unseren Köpfen nur etwa einen Tag und maximal 48 Stunden. Die Verbreitung von Kopfläusen wird außerdem stark davon beeinflusst, ob viele Menschen auf engem Raum zusammenleben, wie z.B. in Schulen, Kindergärten, betreuten Einrichtungen, etc.

Kopfläuse bei Kindern erkennen: Warum jucken Läuse?

Die Nahrungsquelle der lästigen Parasiten ist unser Blut. Daran gelangen sie, indem sie der Kopfhaut mikroskopisch kleine Verletzungen zufügen. Durch das Saugen gelangt dann Läusespeichel in die Blutbahn, weshalb das Immunsystem wegen des fremden Stoffes Alarm schlägt: Auf der Kopfhaut entstehen kleine Schwellungen,  ähnlich wie bei Insektenstichen, die zu starkem Juckreiz führen können.

Sind Läuse gefährlich?

In der Regel sind Kopfläuse nur lästig, nicht aber ernsthaft gefährlich. Es kann jedoch passieren, dass durch starkes Kratzen die Kopfhaut zusätzlich geschädigt wird. Besteht ein solcher Zustand über einen längeren Zeitraum, kann es an den Wunden im schlimmsten Fall zu einer bakteriellen Infektion oder eitrigen Entzündungen der Kopfhaut kommen. Beim Blutsaugen können über den Speichel der Laus rein theoretisch Erreger in die Blutbahn des Menschen gelangen und ihn krank machen.

Studien wiesen z.B. nach, dass der Erreger des Fleckfiebers so von Läusen übertragen werden konnte. Aber jetzt bitte keine Panik bekommen, denn solche gefährlichen Erreger sind in Europa extrem selten. Bei Anzeichen auf entzündete Stellen oder möglicherweise geschwollenen Lymphknoten, die mit einem Lausbefall einhergehen, sollten Betroffene jedoch einen Arzt aufsuchen.

Kann ich Kopfläusen vorbeugen?

Viele Drogerien bieten mittlerweile Sprays und Haarshampoos an, die durch Duftstoffe und pflanzliche Inhaltsstoffe einen Läusebefall vorbeugen sollen. Manche Familien schwören auf bestimmte Produkte, die tatsächliche Wirksamkeit vieler Mittel ist jedoch nicht abschließend geklärt oder getestet. Falls ein oder mehrere Kinder in der Schule oder Kita von Läusen befallen ist, kannst du vorsorglich die Kleidung, Kopfbedeckungen, Bettwäsche und Kuscheltiere bei mindestens 60 Grad waschen oder mindestens ebenso heiß in den Trockner geben.

Auch Haargummis und -bürsten können mit heißer Seifenlauge abgewaschen werden. Länger als 24 Stunden überleben Läuse ohne Nahrung in der Regel aber sowieso nicht und es kommt nur selten vor, dass Läuse über gemeinsam benutzte Gegenstände übertragen werden.

Ganz verhindern könnt ihr eine Übertragung leider nie, solange eure Kinder in der Kita oder in ihrer Freizeit ihre Köpfe mit ihren Freunden zusammen stecken. Oft fallen Läuse erst nach drei bis fünf Wochen auf, was bedeutet, dass viele Betroffene bis zu den ersten auftretenden Symptomen gar nichts von den Tierchen ahnen. Abgesehen von einer regelmäßigen Kontrolle von Haaren und Kopfhaut kann man somit leider nicht viel machen.

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Wie kann ich Kopfläuse bei Kindern erkennen?

Das Problem an den lästigen Tierchen ist, dass man sie meist erst bemerkt, wenn sie sich schon eine ganze Weile auf den Köpfen tummeln, denn das berühmte Jucken und Kopfkratzen tritt, wenn überhaupt, erst nach drei bis fünf Wochen auf. Wenn dein Kind sich also auffällig häufig am Kopf kratzt oder aber aus der Kita oder aus dem Freundeskreis der Hinweis kommt, dass ein oder mehrere Kinder von Kopfläusen gequält werden, dann solltest du auf jeden Fall den Kopf deines Kindes kontrollieren.

Läuse sind zwar durchaus mit dem bloßen Auge zu erkennen, aber da muss man schon sehr genau hinschauen. Viel eher erkennt man ihre gelblich-bräunlichen Eier, die von den weiblichen Tieren nahe der Kopfhaut an die Haaransätze „geklebt“ werden. Dort hat es die ideale Temperatur, die die Eier brauchen um sich weiterzuentwickeln. Da die Haare an manchen Stellen besonders guten Schutz bieten, weil sie sehr eng wachsen, finden sich dort am häufigsten die ersten Eier.

So z.B. an den Schläfen, hinter den Ohren und im Nacken. Leere Eihüllen, die sogenannten Nissen sind eher weißlich und können an Hautschuppen erinnern, jedoch lassen sie sich nicht einfach wegpusten oder abstreifen. Durch ein bestimmtes Sekret kleben die Lausweibchen sie regelrecht ans Haar.

Wenn ihr also eine lebende Laus oder gelblich-bräunliche Eier auf dem Kopf entdeckt, dann solltet ihr auf jeden Fall eine Behandlung beginnen. Falls ihr keine lebenden Läuse findet, aber weiße Nissen etwa einen Zentimeter vom Haaransatz entfernt, handelt es sich vermutlich um die Überbleibsel eines früheren Befalls. In der Regel ist eine Behandlung nicht notwendig.

Aber auch hier ist Vorsicht geboten, da man nie ganz sicher sein kann, dass ein Lausembryo nicht doch noch verspätet schlüpfen kann.

Kopfläuse bei Kindern erkennen: Was mache ich, wenn ich mir nicht sicher bin?

Wenn ihr euch nicht ganz sicher seid, könnt ihr die Haare auch systematisch mit einem Nissenkamm durchkämmen. Dabei handelt es sich um einen kleinen, sehr engzahnigen Kamm, den ihr in der Apotheke, Drogerie oder auch Internet kaufen könnt. Am besten geht es, wenn man die Haare nass macht und großzügig eine handelsübliche Haarspülung einmassiert, damit sich die Haare leichter durchkämmen lassen. (Erst danach ausspülen!)

Der Kamm sollte direkt oberhalb der Kopfhaut angesetzt werden, damit alle Läuse und möglichst viele Eier erwischt werden. Strähne für Strähne sollte sorgfältig ausgekämmt und der Kamm nach jeder Strähne auf  feuchtem Küchenpapier abgestreift werden. Erwischt man auf diese Weise eine Laus, kann man sie auf dem weißen Tuch gut erkennen.

Die gute Nachricht: Diagnose und Therapie gehen bei dieser Methode in einander über. Falls ein Befall vorliegt, können so, wenn wirklich sorgfältig durchgeführt, fast alle lebenden Läuse aus den Haaren entfernt werden.

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Muss mein Kind zum Arzt, wenn es Kopfläuse hat?

In der Regel sind Kopfläuse zwar sehr lästig, aber nicht gefährlich. In den allermeisten Fällen wird man die fiesen Tierchen mit viel Geduld, Sorgfalt und Mitteln aus Apotheke und Drogerie wieder los.

Ein Arztbesuch ist deswegen nicht zwingend notwendig.

Wann ein Arztbesuch sinnvoll ist

  • Wenn das betroffene Kind jünger als drei Jahre alt ist,
  • du selber betroffen bist und gerade schwanger bist oder stillst,
  • wenn sich auf der Kopfhaut Anzeichen einer Entzündung zeigen, die durch das Kratzen oder offene Stellen entstanden sind.

Auch wenn eine selbst Zuhause durchgeführte Behandlung auf lange Sicht keine Wirkung zeigt oder du dir trotz sorgfältigem Auskämmens der Haare nicht sicher bist, ob ein Befall vorliegt,  kann die professionelle Meinung eines Arztes helfen, Kopfläuse bei Kindern zu erkennen.

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Eine Ärztin schaut, ob das Mädchen betroffen ist. Mit ein wenig Übung kann man Kopfläuse bei Kindern mit dem bloßen Auge erkennen. Foto: Bigstock

Kopfläuse bei Kindern erkennen: Wie werde ich Läuse wieder los?

Ohne eine entsprechend durchgeführte Behandlung wird man Kopfläuse leider nicht von alleine los.

Es gibt drei verschiedene Behandlungsmethoden:

  • das sogenannte feuchte Auskämmen der Läuse und Nissen mithilfe eines speziellen Nissen-Kamms,
  • lokal auf dem Kopf wirkende Mittel aus Apotheke und Drogerie oder
  • bestimmte Substanzen, die bei Einnahme über das Blut an die Läuse weitergegeben werden und diese abtöten.

Am besten bewährt hat sich die Kombination aus der Behandlung mit lokal wirkenden Mitteln und dem sorgfältigen Auskämmen mithilfe eines Nissen-Kamms. Der Abstand zwischen den Zacken sollte nicht größer als 0,2 Millimeter betragen, damit möglichst alle Eier und lebenden Läuse erwischt werden. Für ein leichteres Kämmen ohne Ziepen empfiehlt es sich, die Haare vorher nass zu machen und großzügig eine handelsübliche Haarspülung einzumassieren. (Erst danach ausspülen!)

So solltest du mit dem Nissenkamm vorgehen:

Der Kamm sollte so nah wie möglich an der Kopfhaut angesetzt werden und dann gewissenhaft jede Strähne einzeln durchkämmt werden.  Nach jeder Strähne sollte der Nissen-Kamm mit einem feuchten Tuch abgewischt werden. Wenn sich dabei Läuse oder Eier auf dem Tuch zeigen, sollte die Strähne erneut durchkämmt werden. Vor allem bei kleineren Kindern kann das zu einer echten Geduldsprobe werden.

Diese Mittel helfen bei Kopfläusen bei Kindern

Lokal auf dem Kopf wirkende Mittel können in zwei Gruppen eingeteilt werden. Gemeinsam haben sie jedoch, dass sie im besten Falle alle Läuse und Eier abtöten. Entweder durch chemisch wirkende Stoffe, die toxisch auf die Läuse wirken oder aber bestimmte Öle, die physikalisch wirken, indem sie die Atemöffnungen der Läuse verschließen und sie so ersticken. Die Wirkungsweise von Letzteren sind zwar noch nicht abschließend erforscht, aber dennoch sind in Deutschland mehrere Mittel zugelassen, die auf Dimenticon einem dünnflüssigen Silikon-Öl basieren.

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Häufig verwendete und in Deutschland zugelassene chemische Mittel enthalten die Wirkstoffe Permethrin, Allethrin und Pyrethrum und sind auch ohne Rezept in der Apotheke zu bekommen. Für die meisten zugelassenen Mittel übernehmen die Krankenkassen die Kosten, wenn man über ein Rezept verfügt und die betroffenen Kinder unter zwölf Jahren alt sind.

Die speziellen Mittel weisen bei richtiger Anwendung eine gute Wirksamkeit auf. Deshalb sollte die Behandlung immer ganz genau so durchgeführt werden, wie es im Beipackzettel steht. Ganz besonders wichtig ist neben der gründlichen Erstbehandlung das wiederholte Anwenden des Mittels nach frühestens acht Tagen.

Die Insektizide töten nämlich zuverlässig ausgewachsene Läuse und Larven, noch nicht geschlüpfte Eier können damit jedoch nicht bekämpft werden. Um auch später noch geschlüpfte Läuse los zu werden, ist eine Zweitbehandlung deshalb unerlässlich. Bei Babys, Kleinkindern, Schwangeren und Stillenden ist mit den chemischen Mitteln jedoch besondere Vorsicht geboten und ein Arzt sollte auf jeden Fall zu Rate gezogen werden.

Kopfläuse bei Kindern erkennen: Muss ich alles waschen, wenn mein Kind Läuse hat?

Zuerst einmal: keine Panik, du musst nicht direkt die ganze Wohnung auf den Kopf stellen und giftige Insektizide auf dem Sofa versprühen, denn fernab von unseren warmen Köpfen überleben Läuse in der Regel ohne Nahrung nicht länger als einen Tag. Deshalb ist die gründliche Desinfektion und Reinigung von Gegenständen wie Sofa, Teppichen oder z.B. nur selten angezogenen Regenjacke nicht nötig.

Bettwäsche, Handtücher, Schlafanzug und beispielsweise Unterhemden, Mützen und Schals hingegen sollten eine Runde in Waschmaschine und/oder im Trockner drehen. Am besten bei mindestens 60 Grad, damit die Läuse keine Überlebenschance haben.

Auch Haarbürsten, Haargummis und Kopfbedeckungen können mit heißer Seifenlauge abgespült werden. Teilt dein Kind sein Bett mit vielen Kuscheltieren, kann es Sinn machen auch diese einmal zu waschen. Gegenstände und Textilien, die besser nicht in die Waschmaschine sollten, kann man auch in einem Müllbeutel für mehrere Tage fest verschließen oder in die Gefriertruhe legen. Etwaige Läuse darin verhungern, bzw. erfrieren auf diese Weise.

Gibt es wirksame Hausmittel gegen Läuse?

Es gibt zwar Hausmittel, die vorübergehend erfolgreich gegen Läuse wirken können, doch eine langfristige Befreiung der Plagegeister ermöglichen sie in der Regel nicht.

Außerdem ist die Wirkungsweise von Speiseöl, Mayonnaise, ätherischen Ölen und Co., bisher nie nachgewiesen worden, weshalb von einer Behandlung damit abzuraten ist. Laues Essigwasser kann beispielsweise helfen, die widerstandsfähigen Nissen aus den Haaren zu entfernen, Läuse entfernen oder töten, kann man damit jedoch nicht.

Auch heißes Fönen oder ein Saunabesuch können nichts gegen Läuse ausrichten und die ohnehin schon gereizte Kopfhaut wird zusätzlich angegriffen. Dasselbe gilt für etwaige Behandlungsansätze mit extremer Kälte. Ebenso bedeutet ein Lausbefall nicht mehr wie früher häufig üblich einen Frisur-Radikalschlag, wie Glatze oder Kurzhaarschnitt: bei richtiger Behandlung spricht nichts dagegen, dass lange Haare einfach lang bleiben.

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Ein Nissen-Kamm ist bei sorgfältiger Anwendung eines der wirksamsten Mittel gegen Läuse. Foto: Bigstock

Muss man Läuse melden?

Ja! Kopfläuse fallen unter das Infektionsschutzgesetz, weshalb Eltern verpflichtet sind einen Kopflausbefall umgehend bei der Kita-Leitung oder Klassenlehrer zu melden. Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtungen ist wiederum verpflichtet,  das Gesundheitsamt zu benachrichtigen. Gemeinsam mit den Eltern der betroffenen Kinder und der Einrichtung wird dann das weitere Vorgehen und etwaige Maßnahmen besprochen.

Dieses Vorgehen gilt für alle Orte, an denen Kinder und Jugendliche gemeinsam betreut werden, also auch für Heime, Horte und Ferienlager. Wenn ein Kopflausbefall nicht umgehend gemeldet wird, können empfindliche Bußgelder für Eltern anfallen. Bei mehreren und regelmäßigen Verstößen kann die Strafe sogar bis zu 25.000 Euro betragen.

Und übrigens: Es muss dir nicht peinlich sein, wenn dein Kind betroffen ist, denn es hat nichts mit mangelnder Hygiene oder falschem Verhalten zu tun. Je eher du andere Eltern und die Einrichtung darauf aufmerksam machst, desto schneller können alle Kinder wieder lausfrei werden und einen Teufelskreis von Wiederansteckungen verhindern.

Wann darf mein Kind nach einem Kopflausbefall wieder in die Kita/Schule?

Wann ein betroffenes Kind wieder die Einrichtung besuchen darf, hängt von der bestimmten Situation und den Gegebenheiten vor Ort, aber auch von Einrichtung und zuständigem Gesundheitsamt ab. Laut Gesetz dürfen Betroffene erst wieder eine Einrichtung besuchen, wenn eine weitere Übertragung der Läuse ausgeschlossen werden kann. Dies ist jedoch laut Expertenmeinung schon der Fall, wenn sich die Eltern sofort um eine sorgfältige Behandlung mit entsprechenden Mitteln und Nissen-Kämmen kümmern. Also häufig schon am nächsten Tag.

Fehltage in Schule oder Kita sind somit nicht zwangsläufig nötig. Das Wichtigste ist jedoch die umgehende Benachrichtigung der Einrichtung und die Zweitbehandlung nach etwa einer Woche, um wirklich alle Läuse nachhaltig los zu werden.

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Jana Krest

Obwohl ich ein absolutes Landkind aus der Eifel bin, lebe ich schon seit einigen Jahren glücklich in Hamburg. Hier habe ich nach meinem Bachelor in Medien- und Kommunikationswissenschaften und Soziologie auch noch meinen Master in Journalistik und Kommunikationswissenschaften gemacht. Während meines Studiums kümmerte ich mich frühmorgens, wenn die meisten noch schliefen, bei der Deutschen Presse-Agentur darum, dass die nächtlichen Ereignisse aus ganz Norddeutschland in die Nachrichten kamen. Und ich hatte jahrelang noch den für mich besten Nebenjob der Welt: Die süßen Kinder von anderen betreuen. Nachdem ich Echte Mamas zunächst als Praktikantin kennenlernen durfte, schreibe ich nun als Redakteurin über alles, was Mamas beschäftigt: Von praktischen Ratgeber-Texten über aktuelle Trends bis hin zu wichtigen Recht- und Finanzthemen.

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