Krankmachende Pilze und Bakterien in Quietsche-Entchen gefunden!

Sie sind meist fröhlich gelb, versüßen unzähligen Kindern das Baden und Ernie aus der Sesamstraße hat ihnen sogar einen Song gewidmet: Quietsche-Entchen sind ein Klassiker im Badezimmer.

Natürlich gibt es auch unzählige weitere bunte Badetiere mit Hohlräumen, mit denen unsere Kleinen gerne in der Badewanne herumspritzen. Aber viele Mamas kennen das: Irgendwann spritzt aus dem Bauch der Gummitiere kein klares Wasser mehr, sondern eine bräunliche Brühe. Igitt!

Was genau in dieser Brühe steckt, hat jetzt das Wasserforschungsinstitut Eawag aus Zürich untersucht. In vier von fünf benutzten Tieren haben die Forscher potenziell krankheitserregende Bakterien gefunden.

Schneidet man die Tiere auf, findet man dort oft einen „üppigen Teppich aus Bakterien und Pilzen“. Diesen Bio-Film haben die Wissenschaftler jetzt analysiert.

Zusätzlich haben sie Tests mit neuen Gummi-Entchen durchgeführt. Diese haben sie im Labor elf Wochen lang Bedingungen ausgesetzt, die in einem durchschnittlichen Haushalt realistisch wären. Sie setzten einige Plastiktiere nur in sauberes Trinkwasser, andere ließen sie in benutzten Badewasser schwimmen, das Seifenreste, Schmutz, Schweiß und Bakterien des menschlichen Körpers enthielt.

Die Ergebnisse fielen am Ende „nicht appetitlich“ aus. Pro Quadratzentimeter Plastik tummelten sich zwischen fünf Millionen und 75 Millionen Zellen. Auf 60 Prozent der real verwendeten und auf allen (!) im Schmutzwasser getesteten Entchen wiesen die Forscher diverse Pilze nach. In 80 Prozent der Tiere fanden sie potenziell krankheitserregende Bakterien, auch Legionellen oder die als hartnäckige Krankenhauskeime bekannten Stäbchenbakterien Pseudomonas aeruginosa.

Diese Belege bilden sich hauptsächlich aus zwei Gründen: Das Material der Tiere und die badenden Personen. Denn an unserem Leitungswasser, in dem wir ja in der Regel baden, liegt es auf jeden Fall nicht. Das lässt Bakterien nur minimal wachsen.

Das weiche Plastikmaterial der Tiere setzt dagegen viel organischen Kohlenstoff frei und unser Körper liefert zusätzlich Bakterien und dazu gleichzeitig Nährstoffe, durch die sich die Krankheitserreger vermehren können.

Wie gefährlich ist denn aber nun dieser Belag für unsere Kinder? Das kommt darauf an: Laut Eawag kann die herausspritzende Brühe bei empfindlichen Kindern zu Augen- und Ohrenentzündungen oder Magen-Darm-Infekten führen. Allerdings könnte sie aber auch das Immunsystem stärken!

Was ist denn nun aber die Lösung? Die Forscher sehen folgenden Weg: „Strengere Vorschriften für die Kunststoffe, die für die Entchen verwendet werden.“ Das bedeutet, prinzipiell härtere Plastikarten.

Gute Idee, aber darauf will ja niemand warten! Wenn man nicht auf Plastikspielzeug verzichten will, sollte man dieses öfter ersetzen. Oder einfach Tierfiguren mit in die Wanne zu nehmen, die kein Loch und keinen Hohlraum haben … auch wenn dann natürlich der Spritz-Spaß ausbleibt.

Laura Dieckmann

Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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