„Mein Mann und ich wollten unbedingt Kinder. Zwei Wochen vor unserer Hochzeit setzte ich also die Pille ab und wartete gespannt. Es war uns klar, dass es etwas dauern kann, bis es endlich klappt. Aber wir hofften, dass es bei uns schnell gehen würde.
Nach anderthalb Jahren, in denen wir es erfolglos versucht hatten, wurden wir langsam unruhig. Die ersten Zweifel schlichen sich ein. In meinem Umfeld hörte ich immer wieder Sätze wie: „Stress´ dich nicht so, sonst klappt es nie mit dem schwanger werden“, die mich zusätzlich verunsicherten. Wir wünschten uns so sehr ein Kind und konnten solche Sprüche langsam nicht mehr hören, schließlich haben wir uns selbst schon genug unter Druck gesetzt.
Ich vertraute mich einer Freundin an
Schließlich vertraute ich mich einer befreundeten Mama an und sie erzählte mir, dass auch sie und ihr Partner Schwierigkeiten gehabt hätten, ein Kind zu bekommen. Daher hätten sie sich an eine Kinderwunschklinik gewendet, wo es mit einer künstlichen Befruchtung endlich geklappt habe. Als ich meinem Mann davon erzählte, war er sofort bereit dazu, dass wir uns Hilfe in der Klinik holten. Denn inzwischen versuchten wir es schon zweieinhalb Jahre lang und der Wunsch, endlich eine Familie zu gründen, wurde immer größer.
In der Klinik wurden wir ausführlich beraten. Wir bekamen die Empfehlung, dass wir beide einen Fruchtbarkeitstest machen sollten. Mein Mann machte den Anfang und ließ seine Spermien untersuchen. Doch das Ergebnis machte nicht unbedingt Mut: Wir erfuhren, dass seine Spermien sehr langsame und schwache Schwimmer sind. Das war natürlich ein Rückschlag, aber wir hatten ja schon mit etwas in der Art gerechnet.
Unsere Untersuchungsergebnisse waren niederschmetternd
Das Ergebnis meiner Untersuchung kam kurze Zeit später – und das war die wirklich niederschmetternde Nachricht: Ich litt an einem Eileiterverschluss. Einer meiner Eileiter war also völlig disfunktional. Für mich und meinen Mann waren die Chancen extrem gering, auf natürlichem Weg Kinder zu bekommen. Wir waren verzweifelt, denn uns wurden quasi doppelt Steine in den Weg gelegt.
Aber noch gab es Hoffnung: Die Experten der Kinderwunschklink schlugen uns eine ICSI (Intrazytoplasmatische Spermieninjektion) vor. Bei dieser Methode wird eine einzelne Samenzelle mit einer sehr feinen Nadel direkt in eine Eizelle eingeführt, die zuvor dem Eierstock der Frau entnommen wurde. Mir wurden direkt zwei Eizellen eingesetzt, weil so die Chance höher ist, dass es klappt.
Es kostete mich Überwindung, mir selbst Spritzen zu setzen
Vor dem Eingriff musste ich mich einer hormonellen Stimulation unterziehen, was im Klartext bedeutet, dass ich mir selbst mehrere Spritzen setzen musste. Davor hatte ich ganz schön Respekt, ich bin gar kein Fan von Spritzen. Aber ich habe die Zähne zusammengebissen, schließlich wollten wir endlich unser Baby im Arm halten. Nach dieser ganzen Prozedur folgten die schlimmsten zwei Wochen meines Lebens. Denn in dieser Zeit sollte sich herausstellen, ob sich die Strapazen überhaupt gelohnt hatten. Ich hoffte so sehr auf unser kleines Wunder.
Und dann endlich der Moment, auf den ich so lange gewartet hatte: Ich machte beim Arzt einen Schwangerschaftstest und er war positiv! Ich fing an zu weinen, denn meine Gefühle überwältigten mich. Mein Mann war noch arbeiten und ich rief ihn sofort an, um ihm unter Tränen zu sagen, dass wir endlich Eltern werden würden. Gemeinsam fieberten wir dem ersten Ultraschall entgegen und sollten dort wieder eine wunderschöne Überraschung erleben.
Unser Wunder kam im Doppelpack
Denn in meinem Bauch wartete nicht nur ein kleines Wunder darauf, uns kennenzulernen, sondern gleich zwei – wir bekamen Zwillinge! Es war so ein wunderschönes Gefühl, unsere beiden kleinen Mädchen an diesem Tag zum ersten Mal zu sehen. Das werde ich niemals vergessen.
In wenigen Wochen werden unsere Töchter schon ein Jahr alt und ich kann es manchmal immer noch nicht glauben, dass sie jetzt wirklich da sind und ich Mama bin. Die zwei sind für mich der Sinn meines Lebens und egal, wie anstrengend es manchmal sein mag: Sie in die Arme zu schließen und ihnen beim Aufwachsen zusehen zu können, ist das Beste, was uns passieren konnte!“
Vielen Dank, liebe Pia, dass du deine berührende Geschichte mit uns geteilt hast. Wir wünschen Dir und Deiner Familie alles Liebe!
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