Wer italienisches Essen mag, der ist mit Sicherheit auch ein Fan des Klassikers Lasagne. Manche sagen sogar, an einer Lasagne erkennt man erst die wahre Qualität eines italienischen Restaurants. Die übrigens oft mit der Frage einhergeht, ob dort noch eine „Nonna“ (Oma) in der Küche steht, die eine Bolognese-Sauce vom Feinsten nach geheimem Familienrezept zubereitet – aber das nur am Rande.
Als Schwangere möchtest du dir diesen Genuss bestimmt nicht entgehen lassen – fragst dich aber, wie es mit Lasagne in der Schwangerschaft generell aussieht? Ist das darin enthaltene Hackfleisch zum Verzehr empfohlen? Wir beantworten all deine Fragen zum Thema und geben dir auch noch unser bestes Lasagne-Rezept mit auf den Weg. Von Oma empfohlen.
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Du darfst eine klassische Lasagne in der Schwangerschaft zu dir nehmen.
- Wichtig dabei ist nur, dass du das darin enthaltene Hackfleisch gut durchgarst.
- Die Hack-Sauce muss bei einer Lasagne für den perfekten Geschmack aber ohnehin stundenlang kochen.
- Fertig-Lasagne und vegetarische Lasagne sind in der Schwangerschaft natürlich ebenfalls erlaubt.
2. Ist Lasagne in der Schwangerschaft erlaubt?
Aber ja – du darfst dir eine richtig gute Lasagne in der Schwangerschaft zu Gemüte führen. Schauen wir uns das Ganze einmal genauer an:
Eine klassische Lasagne besteht aus aufgeschichteten Nudelplatten und Saucen. Sie wird normalerweise aus Olivenöl, Hack, Zwiebeln, Knoblauch, Petersilie, Tomatenmark, Tomaten, einem Spritzer Rotwein, Nudelplatten zubereitet. On top darf als Abschluss die berühmte Béchamel-Sauce aus Milch, Butter, Mehl, Salz, Pfeffer, Zitronensaft und Muskat nicht fehlen.
Allein die Hackfleisch-Tomatensauce („Ragù alla Bolognese“) ist in Italien eine Wissenschaft für sich. Das Hackfleisch besteht in der Regel nur aus Rindfleisch; darauf können sich die meisten, italienischen Köche und Köchinnen immerhin einigen. Manche schwören auf Karotten, verschiedene Weinsorten oder Brühe. Andere fügen sogar Salsiccia (grobkörnige Rohwurst) hinzu.
Wir gehen hier aber von den gängigsten Zutaten (siehe oben) aus. Auf den ersten Blick finden wir darunter vor allem drei „Verdächtige“, bei denen Schwangere die Ohren spitzen: Hackfleisch, Rotwein und die Béchamelsauce aus Milchprodukten.
Hackfleisch in der Schwangerschaft
Wenn du eine Lasagne mit Gehacktem isst, achte darauf, dass das Fleisch vor dem Servieren vollständig durchgegart wurde. Rohes oder rosa Fleisch solltest du während der Schwangerschaft niemals zu dir nehmen.
Das gilt für alle Fleischsorten, einschließlich Lamm- und Rinderhackfleisch, Huhn und Schweinefleisch. Ungekochtes Fleisch kann einen Parasiten enthalten, der Toxoplasmose verursacht. Dies kann zu Komplikationen führen. Wenn du das Fleisch gründlich kochst, kannst du es aber bedenkenlos essen, weil die Hitze die Erreger und Keime abtötet.
Rotwein in der Schwangerschaft
Wir erzählen dir mit Sicherheit nichts Neues, wenn wir sagen: Du solltest von Alkohol in der Schwangerschaft unbedingt die Finger lassen. Aber gleichzeitig empfehlen wir dir ein Rezept mit Rotwein in der Bolognese-Sauce – wie passt das zusammen? Der Rotwein verkocht beim Zubereiten der Bolognese, sodass nur noch ein ganz geringer Anteil übrigbleibt, der dir oder deinem Baby nicht gefährlich werden kann.
Für trockene Alkoholikerinnen wäre das aber zum Beispiel bereits ein absolutes NoGo, denn manchmal reicht schon alleine der Geruch aus, um einen Rückfall auszulösen.
Deshalb möchten wir dieses Thema „Restalkohol nach dem Kochen“ auf gar keinen Fall verharmlosen.
Auf der anderen Seite der Medaille steht die Tatsache, dass erst ein Schluck Rotwein die entscheidenden Aromen zur Bolognese-Sauce einer Lasagne addiert. Welches Gewicht du dem geringen Alkoholgehalt in der Bolognese-Sauce gibst, ist also eine sehr individuelle Entscheidung. Bis auf die geschmacklichen Einbußen spricht natürlich nichts dagegen, ihn einfach wegzulassen.
Béchamelsauce in der Schwangerschaft
Keine Lasagne kommt ohne die berühmte, weiße Béchamelsauce aus. Sie besteht aus einer Mehlschwitze aus Mehl, Butter und Milch, die bei unserem Rezept noch mit Salz und Pfeffer, Zitrone und etwas Muskat verfeinert wird. Hier besteht kein Grund zur Sorge: Solange die Milchprodukte Butter und Milch pasteurisiert sind (was sie in den meisten Fällen sein dürften, es sei denn, du kaufst beides direkt beim Bauern), ist eine Béchamelsauce in der Schwangerschaft völlig harmlos.
Nochmal zum Hintergrund: Nicht pasteurisierte Milchprodukte können schädliche Bakterien (Listerien) enthalten. Diese können eine Infektion namens Listeriose verursachen, die bei deinem ungeborenen Baby zu Entwicklungsstörungen und weiteren Komplikationen führen kann.
Übrigens kannst du auch bedenkenlos Käse zur Sauce hinzufügen und ihn schmelzen lassen. Parmesan, pasteurisierter Mozzarella und pasteurisierter Ricotta sind dafür gut geeignet. Achte einfach auf die Verpackung: Nicht pasteurisierte Rohmilchprodukte müssen vom Hersteller deutlich als solche ausgezeichnet werden.
3. Darf ich Fertig-Lasagne in der Schwangerschaft essen?
Wenn es mal schnell gehen muss, greift der ein oder andere gerne zu Fertigprodukten. Auch Lasagne kannst du als Fertigprodukt im Supermarkt kaufen. In der Schwangerschaft brauchst du darum keinen Bogen zu machen, denn auch Fertig-Lasagne ist in der Schwangerschaft erlaubt. Halte dich aber unbedingt an die Zubereitungsempfehlungen des Herstellers.
Fertig-Lasagne ist bereits vorgegart. Du kannst sie also direkt aus dem Gefrierfach nehmen und in den Backofen schieben. Du hast eine fertige Lasagne gekauft, die nicht tiefgekühlt ist? Dann solltest du sie zeitnah backen und essen. Denn Bakterien vermehren sich nach dem Auftauen sehr schnell – in so einem Fall die Lasagne auf keinen Fall wieder einfrieren und neu auftauen.
4. Ist vegetarische Lasagne in der Schwangerschaft besser?
Mit vegetarischer Lasagne, deren Bolognese zum Beispiel einfach mit einem Hackfleisch-Ersatzprodukt hergestellt wurde, machst du wenig verkehrt. Der Trend geht zum geringeren Fleisch-Konsum, und das tut dir und deinem Baby in der Schwangerschaft ebenfalls gut. Eine Veggie-Lasagne kommt mit besseren Inhaltsstoffen daher, hat normalerweise weniger Kalorien und ist auch unkomplizierter in der Zubereitung. Du kannst auch noch frisches Gemüse wie zum Beispiel Möhren hinzufügen, darauf schwören ohnehin viele Lasagne-Jünger.
5. Unser liebstes Lasagne-Rezept – schmeckt nicht nur in der Schwangerschaft
Wir haben dir Nonnas Lasagne-Rezept versprochen – und hier ist es. Folgende Zutaten brauchst du für zwei Personen:
Zutaten für die Béchamelsauce
- 50 g Butter
- 80 g Mehl
- 500 ml Milch
- Salz
- Pfeffer
- Muskat
- Zitronensaft (aus dem Fläschchen oder ein paar Spritzer aus einer frischen Zitrone)
Zutaten für die Bolognese-Sauce
- Olivenöl zum Anbraten
- 700 g Hackfleisch (original nur aus Rinderhack)
- Tomatenmark
- 1 Dose Tomaten
- 2 Zwiebeln
- Etwas Knoblauch
- Dein Lieblingsrotwein (ggf. weglassen)
Weitere Zutaten/weiteres Zubehör für deine Lasagne
- Nudelplatten
- Geriebener Käse, zum Beispiel Parmesan
- Ofenfeste Auflaufform
Und so bereitest du eine leckere Lasagne in der Schwangerschaft zu
Schritt 1: Die Bolognese-Sauce
Du startest mit dem Ragù Bolognese und gibst das Olivenöl in einen Topf. Lass es zunächst auf hoher Stufe erhitzen. Anschließend gibst du vorsichtig die Zwiebeln hinzu und lässt sie kurz anbraten, bis sie glasig sind. Nun fügst du das Rinderhack hinzu und brätst es von allen Seiten an, sodass keine rosafarbenen Stellen mehr zu sehen sind.
Würze das Ganze schonmal ein wenig mit Salz und Pfeffer und mische das Tomatenmark und etwas Knoblauch (nach Belieben) unter. Nun kommen die Dosentomaten hinzu. Nochmals mit Salz und Pfeffer abschmecken und einen Schuss deines Lieblingsrotweins hinzugeben. Alles gut verrühren.
Wir empfehlen dir, das Ragù mindestens 2-3 Stunden bei niedriger Hitze vor sich hinköcheln zu lassen. Denn so gehst du sicher, dass der Alkohol nach und nach vollständig verkocht, und die Aromen können sich besser entfalten. Manche Nonnas lassen das Ragù sogar über Nacht stehen, bis es in der Lasagne zum Einsatz kommen darf.
Schritt 2: Die Béchamel-Sauce
Weiter geht’s mit der Béchamel-Sauce. Dazu lässt du die Butter in einem Topf bei mittlerer Temperatur schmelzen. Anschließend rührst du das Mehl mit einem Holzkochlöffel unter. Daraus entsteht eine Mehl-Butter-Masse, die du beständig weiter verrühren solltest, und zwar solange, bis sie ein wenig dunkler wird.
Nun gießt du nach und nach die Milch hinzu – aber nicht zu viel auf einmal, immer Schlückchen für Schlückchen. Jedes Mal, wenn etwas Milch hinzukommt, zischt es ein wenig im Topf – immer schnell rühren, damit keine Klümpchen entstehen.
Sobald die Masse wieder fester wird, kommt der nächste Schluck Milch hinzu, bis keine mehr übrig ist. Und immer schön weiterrühren! Am Ende solltest du eine glatte Sauce erhalten, die du nun noch mit dem Zitronensaft, Muskat sowie Salz und Pfeffer verfeinerst. Auch diese Sauce solltest du auf geringster Stufe eine Stunde lang weiterköcheln lassen – auf diese Weise verzieht sich das mehlige Aroma.
Schritt 3: So schichtest du alles aufeinander
Sind beide Saucen fertiggestellt, kann es mit dem Schichten der Lasagne losgehen. Dazu nimmst du eine ofenfeste Auflaufform zur Hand und beginnst unten mit einer Kelle Béchamel-Sauce, dann eine Schicht Nudelplatten, dann eine Kelle Bolognese-Sauce und darüber streust du Parmesan.
Und weiter geht’s mit einer Kelle Béchamelsauce, Nudelplatten, Bolognese-Sauce, Parmesan. Diese Reihenfolge wiederholst du solange, bis alle Zutaten aufgebraucht sind. Achte aber darauf, dass du oben mit einer Schicht Béchamelsauce und Parmesan endest.
Zum Schluss gibst du das Ganze bei etwa 180 Grad (Umluft) eine Dreiviertelstunde lang in den Ofen, und zwar so lange, bis die obere Schicht knusprig geworden ist.
Wir wünschen dir einen guten Appetit!