Lastenrad-Hersteller Babboe zahlt Entschädigung nach Rückruf-Aktion

Der Lastenradhersteller Babboe hat nach monatelangen Verhandlungen mit der niederländischen Wettbewerbs- und Verbraucherschutzbehörde ACM eine Einigung erzielt. Diese sieht Entschädigungszahlungen an betroffene Kunden vor, berichtet der SPIEGEL. Es geht um 22.000 Lastenräder, bei denen Rahmenbrüche nicht ausgeschlossen werden können. Wahrscheinlich werden auch deutsche Kunden von dieser Einigung profitieren.

Finanzielle Kompensation statt Ersatzrad

Tausende Babboe-Kunden können nun mit finanziellen Entschädigungen rechnen. Eine Sammelklage von 14.000 Kunden, die statt eines Ersatzrades eine finanzielle Entschädigung verlangen, hatte den Druck auf das Unternehmen erhöht. Die niederländische Verbraucherschutzbehörde ACM war eingeschritten, nachdem zahlreiche Verbraucher ihr Vertrauen in die Marke verloren hatten.

Perspektive für deutsche Kunden

Deutschland, Babboes zweitgrößter Markt, könnte ebenfalls von dieser Einigung profitieren. Bisherige Erfahrungen zeigen, dass Rückrufaktionen bei Babboe in der Vergangenheit üblicherweise länderübergreifend umgesetzt wurden.

Experten vermuten, dass die Einigung nun zustande kam, weil der Hersteller schlichtweg nicht in der Lage sei, die defekten Lastenräder zeitnah zu ersetzen.

Was war das Problem mit den Babboe-Lastenrädern?

Bei Babboe-Lastenrädern waren massive Sicherheitsmängel festgestellt worden, die zu einem Rahmenbruch während der Fahrt führen können. Hunderte Rahmenbrüche wurden dokumentiert, wobei der Hersteller die Ursachen nicht ausreichend untersucht und nicht wie gesetzlich vorgeschrieben gemeldet hat. Die ACM erkannte ein erhebliches Risiko, insbesondere für transportierte Kinder, die bei einem Rahmenbruch aus dem Lastenrad fallen könnten.

Im Februar 2024 leitete die niederländische Warenaufsichtsbehörde NVWA deshalb eine strafrechtliche Untersuchung gegen Babboe ein,

Babboe musste daraufhin den Verkauf in den Niederlanden komplett stoppen und eine Rückrufaktion für rund 22.000 Räder starten. Gegen das Unternehmen laufen nun strafrechtliche Ermittlungen wegen möglicher Fahrlässigkeit. Betroffen sind mehrere Lastenrad-Modelle, darunter City, Mini, City Mountain und Pro Trike, die nun untersucht und teilweise zurückgerufen werden.

Ilona Utzig

Ich bin Rheinländerin, lebe aber seit vielen Jahren im Hamburger Exil. Mit meiner Tochter wage ich gerade spannende Expeditionen ins Teenager-Reich, immer mit ausreichend Humor im Gepäck. Wenn mein Geduldsfaden doch mal reißt, halte ich mich am liebsten in Küstennähe auf, je weiter nördlich, desto besser.

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