Die meisten Eltern wissen, dass Worte sich tief in die Kinderseele einbrennen können. Trotzdem kennt es bestimmt jede Mama, dass ihr in stressigen Situationen Dinge rausrutschen, die sie eigentlich nie zum eigenen Kind sagen wollte. Ein Klassiker sind die typischen leeren Drohungen, die viele noch aus der eigenen Kindheit kennen.
Therapeut*innen und Pädagog*innen sehen in Bestrafungen und Drohungen verzweifelte Versuche, unsere Kinder zur Mitarbeit zu zwingen. Sie sind also ein Ausdruck der Hilflosigkeit der Eltern. Deswegen sollte man sich bewusst machen: Langfristig können sie der Bindung zum Kind und auch dessen Selbstwertgefühl ernsthaften Schaden zufügen.
9 leere Drohungen, die Eltern oft benutzen
Viele Mütter möchten ohne Drohungen und Strafen auskommen und stattdessen lieber auf Augenhöhe erziehen – eigentlich. Da die meisten von uns aber selbst autoritär erzogen wurden, ist es gar nicht so leicht, auf die typischen Wenn-dann-Sätze zu verzichten. Besonders in Momenten, in denen man gestresst ist und sich mit der Situation überfordert fühlt, rutscht häufig eine doofe Drohung raus.
Diese Klassiker haben wir für euch gesammelt:
- „Wenn du nicht sofort mitkommst, dann gehe ich alleine nach Hause.”
- „Ich zähle bis drei und dann …”
- „Wenn du jetzt nicht aufhörst, dann gehst du heute früher ins Bett!”
- „Solange du nicht aufgegessen hast, darfst du auch nicht vom Tisch aufstehen.”
- „Noch einmal, dann ist die Gute-Nacht-Geschichte gestrichen!”
- „Räume jetzt endlich dein Zimmer auf oder ich schmeiße alles weg!”
- „Mach das noch mal und du gehst heute ohne Abendessen ins Bett.”
- „Wenn du dich jetzt nicht benimmst, dann sagen wir den Urlaub ab.”
- „Wenn das der Weihnachtsmann mitbekommt, kriegst du keine Geschenke.”
Warum leere Drohungen eurer Bindung schaden können
Wenn du dich gestresst oder hilflos fühlst, ist es verständlich, dass dir mal ein doofer Satz rausrutscht. Doch du solltest dir bewusst machen, dass Drohungen auf die Dauer der Beziehung zu deinem Kind schaden können. Erziehungsexpert*innen sind sich sicher, dass Kinder grundsätzlich ein Interesse daran haben, mit ihren Eltern zu kooperieren und wenn sie es nicht tun, dann wahrscheinlich deswegen, weil ein Bedürfnis nicht erfüllt ist.
Viele Drohungen übergehen dann nicht nur das Bedürfnis der Kinder, sondern nutzen eine Urangst aus – zum Beispiel die Angst des Kindes von den Eltern getrennt zu werden oder vor Liebesentzug. Außerdem erleben die Kinder durch leere Drohungen, dass die Eltern nicht halten, was sie sagen. Sie lernen also, dass ihre Eltern keine verlässlichen Bezugspersonen sind. Nicht wirklich Dinge, die man Kindern vermitteln möchte, oder?
Trotzdem gibt es natürlich gewisse Regeln, an die sich Kinder halten müssen. Es ist sogar wichtig, dass sie lernen ein „Nein” zu akzeptieren. Wie es ohne Strafen und Drohungen klappen kann, verraten wir euch zum Beispiel im Beitrag: „Bedürfnisorientierte Erziehung: Auch Eltern-Bedürfnisse sind wichtig”.
Ich benutze mittlerweile bei meinem
4 1/2 jährigen das zählen bis 3.
Nicht weil dann ein Donnerwetter folgt sondern, weil ich es bei 3 dann selbst umsetze.
Zb, wenn ich ihn nicht dazu bewegen kann den Fernseher aus zu machen.
Ich sage dann irgendwann: ich zähle bis 3, so lange hast du Zeit es selbst zu tun und bei 3 mache ich ihn dann selbst aus.
Es klappt immer. Weil er es dann doch lieber selbst machen möchte, als das ich es tu und er so weiß, er kann mich nicht durch diskutieren oder ignorieren hinhalten und noch ein paar fernseh Minuten raus schlagen.. 😃
hallo, also ein paar Sachen kann man durchziehen. dann sind es keine leeren Drohungen. es kommt natürlich darauf an wie alt das Kind ist. bei kleinen Kindern sollte die angesagte Konsequenz auch zeitnah erfolgen. das mit Punkt 3 und Punkt 4 kann man durchaus probieren. Also die Sache mit dem abgesagten Urlaub oder keine Weihnachtsgeschenke ist zu abstrakt. Es müssen Sachen sein, mit denen Kinder etwas anfangen können. Bei zuviel Unordnung habe ich einmal alles in Kisten gepackt und es in ein anderes Zimmer gestellt mit der Auflage, dass jede Kiste ausgeräumt und der Inhalt aufgeräumt wird. man muss sich leider ziemlich viel einfallen lassen