Unsere Kinder können uns wirklich in den Wahnsinn treiben. Das gilt besonders, wenn wir etwas von ihnen möchten, und das am besten auch noch schnell!
Das Problem: Oft fühlen sich unsere Kinder sich nicht ernst genommen, wenn wir ihnen einfach eine Anordnung überstülpen – und rebellieren lautstark.
Klar, Kinder müssen lernen, zu kooperieren. Das ist wirklich ein Lernprozess, aber oft hilft die richtige Formulierung, sie dazu zu bekommen, dass zu tun, was wir gerade von ihnen wollen. Statt den Kindern einfach eine Anordnung zu geben, versucht doch mal diese einfachen Sätze.
Sie transportieren, wobei es bei unserer Mama-Kind-Beziehung gehen sollte: Um Liebe, Respekt und Wertschätzung.
„Was denkst du…“
Ja, wir haben mehr Erfahrung, natürlich. Und sind es gewöhnt, Probleme möglichst schnell zu lösen. Aber – auch Kinder können das schon. Und diese Fähigkeit sollten wir anerkennen, fördern und mit unseren Kleinen trainieren. Wenn also das nächste Mal ein großer Streit zwischen Geschwistern ansteht oder unser Kind uns helfen soll, sein chaotisches Kinderzimmer aufzuräumen, ordnen wir nicht einfach eine Lösung an – auch, wenn es zuerst vielleicht schwer fällt. Fragen wir unser Kind lieber: „Was denkst du, was könntest du tun, damit es deinem Bruder wieder besser geht?“ oder „Was meinst du, was räumen wir am besten zuerst auf?“ Und freuen uns, was für tolle Ideen zutage kommen.
„Was ich weiß…“
Es gibt Situationen, in denen unser Kind uns offensichtlich etwas anflunkert. Ob dies nun reflexartig aus Selbstschutz oder aufgrund eines Missverständnisses passiert: Springen wir jetzt auf und rufen dramatisch so etwas wie „Du lügst mich doch an!“, kommen wir ganz sicher nicht weiter. Besser ist es, wenn wir ruhig aufzählen, was wir wissen. „Ich weiß aber, dass dort vorhin noch fünf Kekse lagen.“ oder „Ich weiß, dass sich Spielzeuge nicht von alleine bewegen können.“ Unser Kind fühlt sich viel weniger angegangen – eine gute Grundlage, die Situation in Ruhe zu besprechen.
„Ich würde mich freuen…“
In der Hektik des Alltags neigen wir manchmal dazu, kurze „Befehle“ auszusprechen. Mal davon abgesehen, dass das sicher nicht sehr nett ist, erzeugen diese bei Kindern in der Trotzphase oftmals automatisch Widerstand. Sehr viel schöner ist es doch, unseren Schatz auf Augenhöhe anzusprechen. „Ich würde mich freuen, wenn du die Sachen jetzt wegräumst“ ist ein gutes Beispiel. Denn Mama eine Freude zu machen, ist oft ein guter Antriebsgrund für Kinder – und macht stolz.
„Gleichzeitig..“
„Ich liebe dich, aber ich finde es gerade richtig doof, dass du….“ Was unsere Kinder hören: „Ich liebe dich, aber nicht uneingeschränkt.“ „Aber“ kann jede schöne Aussage ins Negative drehen. Viel besser sind Sätze wie „Ich liebe dich, gleichzeitig kann ich es nicht zulassen, dass du deinen Bruder haust.“ oder „Es tut mir wirklich leid, dass du wütend bis. Gleichzeitig musst du bitte an meiner Hand über die Straße gehen.“
„Erzähle mir mal…“
Bevor wir schroff dazwischengrätschen, wenn wir gerade noch sehen, dass unser Kind einem anderen etwas wegnimmt, sollten wir einmal tief durchatmen und fragen, was aus seiner Sicht passiert ist. Vielleicht hatte unser Schatz das Auto ja zuerst und es wurde ihm weggenommen? Wie würden wir uns fühlen, wenn wir zu Unrecht laut zurechtgewiesen würden? Hat unser Kind doch „Schuld“ an der Situation, können wir sie in Ruhe gemeinsam besprechen.
„Du musst…“
Zugegeben, das hört sich jetzt erstmal nicht sehr nett an. Schöner ist es natürlich, wenn wir sagen: „Hast du Lust, jetzt zum Abendbrot zu kommen?“ Allerdings laden solche Formulierungen förmlich zu Machtkämpfen ein. Wir sollten sie benutzen, so oft es geht – aber nur, wenn wir unserem Kind auch wirklich die Wahl lassen möchten. Ansonsten sind hier klare Ansagen wirklich besser: „Du musst jetzt bitte zum Essen kommen.“ oder „Ich möchte, dass du jetzt deine Sachen hier wegräumst.“
„Ich finde es toll, dich … zu sehen.“
Ein Satz, der Kinder mit Stolz und Selbstvertrauen erfüllt und unsere Bindung stärkt. Wie oft bekommen wir ein warmes Gefühl im Bauch, wenn wir unser Kind dabei betrachten, wie es versunken ein Puzzle legt? Oder wie es seinem Freund bereitwillig einen Keks abgibt? Sagen wir es doch einfach! „Ich finde es wundervoll zu sehen, wie du deinen Snack teilst. Das ist so lieb von dir!“ Wenn unser Schatz weiß, dass wir ihn von Grund auf schätzen, wird es von Situationen, in denen wir streiten, nicht so leicht aus der Bahn geworfen.
„Sag Bescheid, wenn ich dir helfen soll.“
Ach, der Fluch der Trotzphase. Unser Kind kann schon VIEL, will aber ALLES alleine machen. Wir sind ungeduldig und möchten helfen. Großes Geschrei! Ein kurzes „Das schaffst du! Und sonst sag mir einfach Bescheid, wenn ich dir helfen kann.“ impliziert so viel: Ich traue es dir zu. Du bist schon groß und kannst ganz viel. Und wenn du hier trotzdem an deine Grenzen stößt, ist es gar kein großes Ding, mich kurz um Hilfe zu bitten.
Viele dieser Formulierungen sind natürlich tatsächlich etwas ungewohnt. Aber sie geben unserem Kind und uns ein so viel besseres Gefühl. Zudem stärken wir so das Selbstvertrauen unseres Schatzes.