„Die Ex meines Partners ist die Frau, der ich zu ewigem Dank verpflichtet bin. Diesen Dank möchte ich nun loswerden.
Natürlich ist das vielleicht etwas skurril und auch ich habe bis zu dieser Erkenntnis lange gebraucht. Denn zu Beginn unserer Beziehung war die Ex meines Partners mir eher ein Dorn im Auge. Immerhin hatte sie ihn verlassen, was für mich bedeutete, dass er die Beziehung gerne noch weitergeführt hätte. Ich argwöhnte deswegen, dass womöglich noch Gefühle für sie im Spiel seien. Ich hatte Angst, dass er es nicht ernst mit mir und meinem Sohn meinte.
Noch dazu war die Trennung noch relativ frisch, allzu viel Zeit war zwischen ihr und mir nicht vergangen.
Als wir uns kennenlernten, schrieb er sich auch noch mit ihr und die beiden trafen sich ab und zu. Weder durfte ich dann dabei sein, noch durfte ich den Inhalt der Nachrichten kennen. Das machte mich skeptisch, irgendwann kam ich sogar an den Punkt, an dem ich ihm den Kontakt zu ihr komplett verbieten wollte. Ja, ich weiß, ziemlich psycho. Möglicherweise habe ich ein paar Selbstwertprobleme, aber sind wir ehrlich: Wer hat die nicht?!
Doch nach vier Jahren Beziehung schaffte ich es endlich, meine Perspektive zu verändern. Auslöser war die Geburt unserer wunderbaren Tochter vor zwei Monaten, die unsere Patchwork-Familie komplementierte. Durch unsere gemeinsame Entscheidung für ein weiteres Kind wurde mir noch einmal bewusst, dass mein Mann nur mich und meinen Sohn an seiner Seite sieht – nicht seine Ex. Wie sollte da noch Platz sein für ähnliche Gefühle zu einer anderen?
Seitdem konnte ich die Eifersucht und meine negativen Gedanken endlich loslassen.
Inzwischen bin ich ihr vorwiegend nur noch dankbar. Denn jetzt erkenne ich, dass er nie zu dem Mann geworden wäre, der er heute ist, wenn sie ihn nicht verlassen hätte.
Nach der Trennung von ihr hörte mein Partner zum Beispiel auf, Alkohol zu trinken und krempelte sein Leben noch mal völlig um. Da ich selbst keinen Alkohol trinke und den Konsum auch überhaupt nicht verstehen kann, wäre er für mich nie als Partner infrage gekommen, wenn er oft welchen getrunken hätte.
Weil das in seiner Ex-Beziehung Trennungsgründe waren, änderte mein Partner seinen Fokus. Er achtete darauf, dass sich nicht mehr alles ums ‚Saufen mit den Kumpels‘ drehte und legte mehr Wert auf gute zwischenmenschliche Beziehungen. Nur so hatte er überhaupt Platz in seinem Leben für mich und meinen Sohn und wir konnten zu dem Dreamteam werden, das wir heute sind. Ein Dreamteam, das es vor seiner Veränderung nie gegeben hätte.
Deswegen finde ich, dass es an der Zeit ist, zu danken.
Also: ‚Danke, liebe Exfreundin, dass du nicht die Geduld hattest, ihn ändern zu wollen. Danke, dass du ihm aber trotzdem seine Schwachstellen aufgezeigt hast. Danke, dass du ihm gezeigt hast, was er nie wollte. Danke, dass du ihm so den Weg zu einem besseren Ich geebnet hast. Und vor allem: DANKE, dass du ihn verlassen hast und ich nun den besten Partner und (Bonus-)Papa für unsere Kinder an meiner Seite habe.‘
Mit dieser Sicht der Dinge lebt es sich so wundervoll, so einfach, so entspannt. Inzwischen kann ich sogar den sporadischen Kontakt zwischen den beiden akzeptieren. Aber ich hätte mich gefreut, wenn es schon vorher entspannter zwischen allen Parteien gewesen wäre.
Deswegen bin ich auf die Idee gekommen, hier meine Geschichte zu erzählen, um vielleicht anderen auf die Sprünge zu helfen.“
Vielen Dank, liebe Sarina (echter Name ist der Redaktion bekannt), dass du deine Geschichte mit uns geteilt hast. Wir wünschen dir und deiner Familie alles Liebe für die Zukunft!
WIR FREUEN UNS AUF DEINE GESCHICHTE!
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