Ich glaube, einer der größten Wünsche aller Mamas (und Papas) ist es, dass ihre Kinder nette, zufriedene und glückliche kleine Menschen sind – und das auch bleiben. Und deshalb geben wir ihnen mit auf ihren Weg, was uns als richtig und wichtig erscheint. Eine wunderschöne, aber auch große Aufgabe, nicht wahr?
Neben all den Regeln und Werten, die wir unseren Kleinen erklären, gibt es aber etwas, das für ihre Entwicklung mindestens genauso wichtig ist. Es ist unser unbewusstes Verhalten, das wir an den Tag legen und wie die Atmosphäre des Umfelds ist, in dem unsere Kinder aufwachsen.
Zu diesen Gewohnheiten gehören:
Unser Blick auf unsere Kinder
Wenn wir unsere Kinder beobachten, wen sehen wir? Manchmal kann es trotz aller Liebe leicht passieren, dass unser erster Gedanke ist: „Mein Schatz ist grad echt eine echte Nervensäge! Na, mal sehen, wann er wieder ausflippt…“
Total verständlich. Es ist aber so, dass unsere Gedanken beeinflussen, wie wir unser Kind behandeln. Versteifen wir uns beispielsweise auf die (echt anstrengende) Trotzphase, werden wir unbewusst förmlich nach „Aufregern“ suchen und uns viel zu sehr auf diese konzentrieren. Und all die vielen, vielen tollen Dinge dieses Alters kaum beachten. Wir reagieren sofort genervt und schimpfen bei jeder Kleinigkeit.
Versuchen wir also, all die kleinen Ausraster mit Humor zu nehmen und zu schätzen, was für tolle Dinge jetzt passieren: Unser Kind wird immer selbständiger, emphatischer und eine echte kleine Persönlichkeit. Viele „Ausraster“ sind eigentlich ein Hilfeschrei, wenn unser Schatz überfordert ist. Geben wir ihm Unterstützung und eine dicke Umarmung.
Wie wir über unsere Kinder sprechen
Auch, wenn wir oft das Gefühl haben, dass uns unsere Kinder nicht zuhören: Sie tun es. Deswegen (und auch für unser eigenes Bewusstsein, siehe oben) sollten wir nur positiv über unsere Kinder sprechen. Wenn uns jemand fragt, was für ein Typ unser Kind ist, sollten wir nicht erzählen, dass es gerade sehr „frech“ oder extrem „schüchtern“ ist. Unsere Kinder sehen sich so, wie wir sie sehen. Und dieses Selbstbild sollte durchweg positiv sein.
Wie unsere Beziehung zu unseren Kindern ist
Eine liebevolle, offene Beziehung hat einen großen, positiven Einfluss auf unsere Kinder – der ein Leben lang vorhalten wird. Wir setzen mit einer Verbindung, die auf Empathie, Liebe und Respekt basiert, einen Standard, wie ihre Beziehungen ein Leben lang sein sollten. Wenn Eltern eher mit Kontrolle, Zwang und Manipulation arbeiten, ebnen sie den Weg für ein unglückliches Leben mit wenig Selbstbewusstsein. Zudem kooperieren Kinder viel lieber mit Eltern, zu denen sie eine gute Bindung haben. Und: Wenn wir eine Vertrauensbasis schaffen, werden unsere Kleinen auch eher noch mit Sorgen und Ängsten zu uns kommen, wenn sie nicht mehr ganz so klein sind.
Wie unsere Beziehung zu anderen ist
Glückliche Eltern machen glückliche Kinder. Leben wir in einer stabilen Partnerschaft, bekommen die Kinder täglich mit, wie eine liebevolle, funktionierende Beziehung funktioniert. Wie wird mit Streit umgegangen, wie unterstützen sich Partner? All das lernen Kinder unbewusst durchs Beobachten und Erleben.
Darüber hinaus „saugen“ unsere Kinder aber auch auf, wie wir uns allen anderen gegenüber verhalten. Wie ist das Verhältnis zu unseren Eltern und den Schwiegereltern? Wie begegnen wir Verkäuferinnen, Nachbarn und Fremden, die vielleicht unsere Hilfe brauchen? Gehen wir freundlich und voller Respekt mit unseren Mitmenschen um, werden unsere Kinder dieses Verhalten spiegeln.
Wie die Atmosphäre bei uns zu Hause ist
Nichts tut Kinder so gut wie ein Zuhause, das voller Wärme, Liebe und Lachen ist. Jedes Familienmitglied sollte sich in seinem „Nest“ wohlfühlen, ihn wenn nötig als Zufluchtsort sehen und gerne nach Hause kommen. Herrscht hier ein rauer Ton, Zwietracht und eine kühle Atmosphäre, nimmt man Kindern die Basis zum Glücklichsein.
Wie gut wir uns um uns selbst kümmern
Nur, wenn wir selbst zufrieden sind, können wir uns liebevoll um unsere Kinder kümmern. Dazu müssen wir nicht täglich vor lauter Glück umherhopsen, aber wenn wir entspannt und im Großen und Ganzen zufrieden sind, strahlen wir das aus. Und Kinder haben besonders feine Antennen! Haben sie das Gefühl, dass Mama in sich ruht, können sie sich auch entspannen.
Wachsen unsere Kinder so auf, haben wir schon viel dafür getan, dass sie ein zufriedenes Leben führen und einfach zu netten Menschen werden. Denn am besten lernen sie durch den ganz normalen Alltag.