Gestern in München: In einem katholischen Gottesdienst wurden mehrere gleichgeschlechtliche Paare gesegnet.
„Der Himmel war offen!“
So wird der Wolfgang Rothe, der Pfarrer des Gottesdienstes in der katholischen Kirche St. Benedikt, im Spiegel zitiert.
Das ist wunderschön! Aber – warum ist das denn nun überhaupt eine Meldung wert?
Diese Segnungen sowie viele andere, die heute bundesweit stattfinden, wollen ein deutliches Zeichen setzen.
Unter dem Motto #liebegewinnt.
Ein Zeichen gegen das im März ausgesprochene Verbot des Vatikans, schwule und lesbische Paare zu segnen. Dieses hatte in der katholischen Kirche in Deutschland einen riesigen Proteststurm ausgelöst.
Die Segnungen unter dem Motto #liebegewinnt sind Angebote für alle Paare, die es sich wünschen: schwul, lesbisch, hetero… Etwa hundert Gemeinden beteiligen sich an den von Priestern, Diakonen wie auch Ehrenamtlichen organisierten Gottesdiensten rund um den 10. Mai.
Wie es auf der Website liebegewinnt.de heißt:
„Wir feiern die Vielfalt der verschiedenen Lebensentwürfe und Liebesgeschichten von Menschen und bitten um Gottes Segen. Ganz ohne Heimlichkeit.“
Damit setzen sie sich demonstrativ über die Haltung des Vatikans hinweg.
Ob sie Angst vor Konsequenzen haben? Priester Rothe verneint: „Wir schwimmen auf einer Welle der Sympathie.“
Trotzdem finde ich es eine mutige, wundervolle Aktion der katholischen Gemeinden!
Ich meine: Wenn die katholische Kirche Hunde, Autos (!) und Zäune (!!)n segnet – dann ist es doch ein echtes Armutszeugnis, dieses Menschen verweigern zu wollen, denen es wichtig ist, oder?