Millie Smith aus England wusste bei der Geburt ihrer beiden Töchter schon, dass eine von beiden es nicht schaffen würde. Der Verlust ihres Babys bringt die trauernde Mama dazu, etwas für andere Betroffene zu tun. Also erfindet sie den lila Schmetterling.
Die eineiigen Zwillinge Skye und Callie kamen im Kingston Hospital als Frühchen zur Welt. Zu diesem Zeitpunkt wussten ihre Eltern schon, dass eines der Mädchen, die kleine Skye, an Anenzephalie litt. Eine Fehlbildung bei der das Schädeldach und die darüber liegende Haut teilweise oder vollständig fehlen. Die Ärzte machten den Eltern schon in der 12. SSW klar, dass ihre Tochter keine Überlebenschance habe.
„Obwohl ich Callie hatte, war mein Herz gebrochen.”
„Sie gingen davon aus, dass mein Baby nur wenige Sekunden überleben würde”, erinnert sich Millie. Dennoch entscheidet sie sich dazu, die Schwangerschaft fortzusetzen und beide Kinder zur Welt zu bringen. Letztendlich haben die Eltern ein paar Stunden mit Skye, bevor sie verstirbt.
„Callie wurde auf die Intensivstation gebracht und wir durften drei tolle Stunden mit Skye verbringen, bevor sie verstarb. Als Skye starb, fühlte es sich an, als wäre meine Welt untergegangen, obwohl ich Callie hatte, war mein Herz gebrochen.“
„Du hast so viel Glück, dass du keine Zwillinge hast.”
Es war die beiläufige Bemerkung einer anderen Mutter, die Millie dazu brachte, sich zu engagieren, wie sie BBC erzählt. Sie war mit der kleinen Callie auf der Neugeborenenstation, wo auch Zwillinge lagen. Die Zwillinge weinten und ihre Mutter, die nicht wusste, was Millie durchgemacht hatte, sagte zu ihr: „Du hast so viel Glück, dass du keine Zwillinge hast.” Für die trauernde Millie, deren Verlust noch ganz frisch war, war diese Bemerkung extrem schmerzhaft.
„Ich hatte sieben Monate Zeit, mich darauf vorzubereiten, und trotzdem waren die Schmerzen unvorstellbar. In diesem Moment beschloss ich, dass ich Familien in einer ähnlichen Situation helfen musste. Wenn ich mich so gefühlt habe, obwohl ich wusste, dass es passieren würde, wie gehen die Leute dann damit um, wenn es nicht erwartet wird?”
Sie erfindet den lila Schmetterling
„Ich hatte das Gefühl, dass es so etwas wie ein kleines Symbol geben sollte, um die Menschen darüber zu informieren, dass mein Baby gestorben ist. Ich dachte an einen lilafarbenen Schmetterling, der auf die Kinderbetten gelegt werden könnte.“
Die Idee, lila Schmetterlinge auf die Kinderbetten zu kleben, um auf den Verlust eines Geschwisterkindes hinzuweisen, wurde von ihrem örtlichen Krankenhaus übernommen. Der Schmetterling steht dort nun still und respektvoll für die Trauer einer Familie, die nur eines ihrer zwei Wunder in den Armen halten kann.
Millie möchte eine Wohltätigkeitsorganisation im Namen ihrer verstorbenen Tochter gründen
„Nachdem ich das selbst durchgemacht habe, habe ich das Gefühl, dass noch viel mehr getan werden könnte, um Eltern bei der Bewältigung des Verlusts zu helfen. Selbsthilfegruppen, Beratung, sogar Dinge wie die Planung der Beerdigung, ein zusätzlicher Gänseblümchenraum (spezieller Raum, der ihnen Zeit mit ihrem Baby abseits des Kreißsaals ermöglicht) und vieles mehr”, schreibt Millie zu einem Spendenaufruf.
Das erklärte Ziel der Mama ist es, im Namen ihrer verstorbenen Tochter eine Wohltätigkeitsorganisation zu gründen, um Hinterbliebene zu unterstützen.