Nur noch ein paar Tage, dann ist es soweit: Mein Sohn hat seinen letzten Tag in der Vorschule. Nach fast 8,5 Jahren gehen wir dann das letzte Mal durch das Kita-Tor. Und ehrlich gesagt kommen mir bei dem Gedanken daran schon jetzt fast die Tränen. Meine beiden hatten dort wirklich eine schöne Zeit, und der Abschied erinnert mich daran, wie schnell die eigentlich vergangen ist – und wie groß meine Mäuse inzwischen schon sind. Bald habe ich zwei Schulkinder, und für den Kleinen beginnt der nächste große Lebensabschnitt. Klar, das gehört dazu und ist auch wirklich toll – aber mein wehmütiges Mamaherz muss sich daran wohl erst noch gewöhnen.
Ich erinnere mich noch genau an unseren Start in der Kita
Genauer gesagt war es der Start meines Mannes mit unserer Tochter. Denn er hat während seiner Elternzeit die Kita-Eingewöhnung übernommen, und dafür war ich sehr dankbar. Unsere Kleine hat es super gemeistert, ist relativ schnell angekommen, hat sich schnell eingelebt und wohlgefühlt. Wenn ich daran zurückdenke, sehe ich sie immer noch mit ihrer Brotdose zum kleinen Tisch hin wackeln und habe ihr „Düs, Mama!“ im Ohr. Natürlich gab es auch bei uns die Phase, in der sie morgens geweint hat und Mama nicht loslassen wollte. Und natürlich hat es mir jedes Mal das Herz zerrissen. Aber zum Glück ging das schnell vorbei, und sie hat den Rest ihrer Kitazeit sehr genossen.
Bei ihrem Wechsel in den Elementarbereich musste ich kurz schlucken. Meine Kleine war jetzt auf einmal schon eine Große. Naja, zumindest in der Gruppe der Größeren. Und während es in der Krippe meistens etwas ruhiger und beinahe familiär zuging, sah das im Elebereich schon anders aus. Ich habe die Krippenzeit wirklich vermisst.
Mein Trost war aber: Bald kommt der kleine Bruder nach.
Und so war es auch. Nach ein paar Wochen hatte er seine Eingewöhnung, und wir merkten relativ schnell: Dieses Mal ist alles anders. Der Kleine wollte Papa so gar nicht weg lassen, auch wenn er danach immer fröhlich gespielt hat. Fast jeden Morgen hat er geweint, auch lange nach der Eingewöhnung noch. Wir haben wirklich wochenlang gekämpft, bis es irgendwann geklappt hat.
Und dann kam Corona – und die Kitas waren monatelang geschlossen.
Als es irgendwann weiterging, näherte sich die Krippenzeit meines Sohnes auch schon wieder ihrem Ende. Am letzten Tag hatte ich einen großen Kloß im Hals. Aber meine beiden haben sich gefreut. Denn jetzt waren sie endlich zusammen in der gleichen Gruppe. Zumindest vier Wochen lang, dann kam meine Tochter in die Vorschule. Die ist zwar ebenfalls in der Kita, aber in einem anderen Stock. Die Hälfte ihres Vorschuljahres verpasste sie wegen des zweiten Lockdowns, und der Neustart war nach der langen Pause nicht unbedingt einfach. Aber er hat geklappt!
Der Abschied aus der Vorschule war tränenreich.
Ich war schon den ganzen Tag etwas wehmütig, wollte mich aber zusammenreißen, um meiner Tochter ihren Abschied nicht zu verderben. Als ich durch die Tür kam, sah ich die Lieblingserzieherin meiner Großen in der Mitte des Raumes sitzen, mit allen Vorschulkindern um sich herum – und die Tränen liefen ihr über das Gesicht. In dem Moment war es auch mit meinem guten Vorsatz vorbei. Ich habe zusammen mit der Erzieherin um die Wette geheult, und wir waren bei weitem nicht die einzigen.
Scheinbar trifft so ein Abschied bei vielen Mamas mitten ins Herz, und eigentlich ist das ja auch ganz schön, oder? Aber zwischen all meinen Tränen hatte ich dabei immer den Gedanken im Kopf, dass der Abschied noch nicht endgültig ist, denn: Der kleine Bruder ist ja noch eine ganze Weile hier.
Er durfte als Kann-Kind ein Jahr länger in der Kitagruppe bleiben, bevor es dann auch für ihn in die Vorschule ging. Er freute sich wirklich darauf, denn aus seiner Gruppe haben einige Kinder mit ihm zusammen gewechselt. Er hat auch relativ schnell neue Freunde gefunden und fühlt sich dort wirklich wohl.
Doch jetzt naht der Abschied. Und langsam wird das auch meinem Kleinen klar:
„Mama, an meinem letzten Tag werde ich ganz doll weinen!“
Der Satz platzte neulich aus ihm heraus, als es die nächste Info dazu gab, wann und wie der letzte Tag gefeiert wird. Vorher war das immer alles noch so weit weg, aber jetzt wird es plötzlich konkret. Er muss sich von einigen seiner Freunde verabschieden, die auf andere Schulen gehen. Natürlich kann man sich trotzdem noch treffen, aber das ist nicht das Gleiche. Auch die Erzieher*innen hat er sehr in sein kleines Herz geschlossen – genau wie ich. Deshalb wird es wohl wirklich Tränen geben, und zwar nicht nur von meinem Sohn.
Aber irgendwann ist es eben Zeit für den nächsten Abschnitt, und das ist ja auch gut so! Denn natürlich freue ich mich auch auf alles, was noch kommt. Trotzdem wird mein Mamaherz schwer. Denn dieses Mal ist es so endgültig.
Dieses Mal kommt kein „kleiner Bruder“ mehr nach.
Wenn wir dieses Mal durch die Tür gehen, kommen wir nicht in ein paar Wochen wieder. Dann habe ich definitiv kein Kita- bzw. Vorschulkind mehr – und werde es auch nie wieder haben. Keine aufgeregten Kinder mehr, weil heute ein Ausflug ansteht. Keine Übernachtungspartys in der Kita, keine liebevoll organisierten Sommerfeste, Laternenumzüge, Bastelnachmittage und Weihnachtsfeiern. Was habe ich die ganzen Termine manchmal insgeheim verflucht – aber den Kindern hat es jedes Mal so Spaß gemacht, und wir hatten meistens eine wirklich schöne Zeit zusammen.
Es wird keine kleinen Hände mehr geben, die eifrig den gelernten Türcode eintippen, keinen stolzen Blick, weil man endlich groß genug ist, um beide Türklinken zu erreichen. Kein hoffnungsvolles „Kannst du mich heute früher abholen?“ und keine strahlenden Augen, wenn Mama dann wirklich früher in der Tür steht.
Dieses Mal ist der Abschied wirklich ein Abschied, und zwar ein ziemlich endgültiger. Und das ist nach mehr als 8 Jahren ein wirklich komisches Gefühl, an das ich mich erst noch gewöhnen muss. Deshalb sage ich mit wehmütigem Mama-Herzen: Mach’s gut, liebe Kita-Zeit – ich werde dich vermissen!
Wie ist es bei euch: Ging bzw. geht es euch genauso mit dem Abschied aus der Kita? Oder seid ihr vielleicht sogar froh, dass die Zeit vorbei ist, und freut auch auf die Einschulung?
Hundert Prozent genau so war es auch für mich dieses Jahr nach 8 Jahren Kindergarten ist es nun einfach vorbei….
OOh ja, wir haben den Abschied in ein paar Tage. Das Zuckertütenfest liegt hinter uns. Es wird nicht einfach für unsere Tochter und mich. Aber wir freuen uns auf die Schule. 1000 Dank an die Kita.