Mutmacher-Video: Was wir von unseren Kindern lernen können ❤️

Wir alle wissen: Kinder stellen Fragen. Viiieeeele Fragen. Manchmal ist das ganz schön nervig, wenn man mal ganz ehrlich ist. Oftmals ist es aber auch unglaublich süß und vor allem ganz erstaunlich.

Und manches Mal öffnen die Fragen der Kleinen einem die Augen.

Wenn es um Dinge geht, die man selbst vielleicht gar nicht mehr hinterfragt… Oder die man selbst schlimm findet, sich aber mit ihnen abgefunden hat oder sich hilflos fühlt, etwas dagegen zu tun.

So etwas hat die australische Fernsehmoderatorin und Autorin Emmaline Carrol Southwell mit ihren beiden Kindern erlebt, als diese sie fragen, was denn der Begriff „Coming out“ bedeute.  Zum Glück für uns hat sie dieses Gespräch auf Video festgehalten. Sie teilt es auf ihrem Instagram-Account:

 

„Es ist verwirrend, weil es in manchen Familien … Kulturen und Religionen … nicht erlaubt ist, schwul zu sein.“

Mit dieser Aussage Emmalines beginnt das Video.

Und dann beginnt der schöne Teil: „Was!? Warum???“ antworten ihre beiden Kinder – ehrlich erstaunt und zutiefst empört. 

Die Mama versucht, ihren Kindern den Begriff „Coming out“ zu erklären: „Manche Menschen müssen sich gegenüber ihrer Familie erklären, um ihnen zu ,gestehen`, dass sie schwul oder lesbisch sind.“ Die Kinder verstehen partout nicht, warum das so ein großes Thema ist.

Die Entscheidung, sich zu outen, erfordert in vielen Fällen leider noch eine Menge Mut und birgt das Risiko, dass selbst nahestehende Menschen verletzend reagieren – und eine Menge Risiken mehr. Deswegen ist es für vielen Menschen ein komplizierter, langer, schmerzhafter Prozess, öffentlich zu machen, wen sie lieben.

.„Manche Familien verleugnen ihre Kinder. (…) Sie sprechen nicht mehr mit ihnen.“

„Das ist so gemein! Weil sie schwul oder lesbisch sind? Was zum Teufel – warum passiert das?“

Die Familie ist sich einig, dass es bei ihnen zu Hause keine formelles „Coming out“ geben müsse – denn „man kann lieben, wen man will.“

Dieses Video macht mich glücklich. Denn auch ich erlebe immer wieder bei meiner Tochter, wie frei und offen sie jedem Menschen gegenüber ist. Natürlich findet sie auch mal etwas „komisch“, das entgegen der „Norm“ ist – sie bleibt dabei aber neugierig und verurteilt nicht.

Hass wird einem nicht in die Wiege gelegt, es zeigt sich immer wieder. Alles, was Kinder von ihrem ersten Tag an prägt, liegt in unserer Hand.

Und ich habe tatsächlich das gute Gefühl, dass unsere Kinder ganz anders als wir großwerden. Sie wissen, dass Liebe und Familien bunte Themen sind. Es wird nicht totgeschwiegen, dass auch Frauen Frauen lieben können, Männer Männer oder auch „beide beides“. Sie wissen, dass sich nicht jeder Mensch in ihrem/seinen bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht wohl fühlt, und auch, dass sich manche Menschen nicht klar entscheiden, ob sie sich als Mann oder als Frau fühlen.

Wenn es gut läuft, bekommen sie diese Infos mit Liebe und ohne Scham, ob nun im Zuhause, im privaten Umfeld oder auch bei tollen, modernen Medien wie Aufklärungsbüchern oder Kindersendungen wie Sendung mit der Maus.

Mir gibt das Hoffnung. Denn wenn immer mehr Kinder informiert und frei mit diesem Thema aufwachsen, werden sie (hoffentlich) respektvoll und entspannt mit jedem Menschen umgehen. Und: Wenn sie selbst von einer dieser Thematiken betroffen sind, werden sie weniger Angst haben, zu sich selbst zu stehen.

Ich weiß, es gibt eine Menge Skeptiker da draußen. Ich überlege dann immer, woher diese Bedenken und oftmals sogar dieser Hass kommen: Ist es nicht für das eigene Leben total egal, wen andere lieben und was andere glücklich macht?

Erzählt doch mal, wie ihr in euren Familien mit diesen Themen umgehen. Erlebt ihr eure Kids auch so offen und vorurteilsfrei?
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Eure Meinungen und Erfahrungen?x
Laura Dieckmann
Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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