In den USA hat eine Krankenschwester ein Baby mit einem schweren Herzfehler adoptiert. Zusammen mit ihrem Mann Rick hat Angela Farnan dem kleinen Blaze ein neues Zuhause gegeben: „Wir sind so gesegnet. Er ist so voller Fröhlichkeit, wenn er lächelt, erhellt sich der ganze Raum“, so die überglückliche Angela gegenüber lokalen Medien.
Sie und ihr Mann wollten selbst immer Kinder haben. Weil Angela unfruchtbar ist, blieb ihnen dieser Wunsch verwehrt. Darum zögerten sie keine Sekunde, als die leibliche Mutter von Blaze sie fragte, ob sie ihn adoptieren wollten: „Wir haben uns nicht mal angesehen. Rick und ich mussten gar nicht darüber diskutieren. Wir sagten ,natürlich‘.“
So leicht Angela die Entscheidung fiel, so schwer fiel sie den leiblichen Eltern von Blaze. Als er im Mai 2017 geboren wurde, waren sie sofort verliebt in ihren kleinen Sohn. Doch ihnen blieb kaum Zeit, die Dreisamkeit zu genießen. Ein seltener, schwerer Herzfehler war der Grund dafür, dass er schon drei Tage nach seiner Geburt zum ersten Mal operiert werden musste.
„Es ist eine sehr komplexe Operation und eine mit der höchsten Sterblichkeitsrate“, so Dr. Mark Plunkett, der Herzchirurg der Klinik, in einer offiziellen Aussendung.
Blaze überlebte, Angela wurde seine Haupt-Krankenschwester. Doch danach war klar, dass er schon bald eine weitere Operation brauchen würde.
Leider ist es in den USA nicht üblich, eine gute Krankenversicherung oder Elternzeit zu haben. Weil aber die Eltern von Blaze medizinisches Equipment benötigt hätten und er rund um die Uhr unter ihrer Beobachtung hätte sein müssen, war es ihnen nicht möglich, ihn mit nach Hause zu nehmen. Das Baby musste im Krankenhaus bleiben. Oft besuchen konnten sie ihn auch nicht, da sie zu weit weg wohnten.
Angela fand das fürchterlich und begann, Kurse zu besuchen, die ihr das Recht verleihen könnten, ihn temporär bei sich aufzunehmen und sich um ihn zu kümmern.
Im Dezember schließlich bekam sie einen entscheidenden Anruf: Sie dürfte ihn als ihr Pflegekind aufnehmen, wenn sie alle Kosten selbst tragen würde. Sie beschloss, das auf sich zu nehmen: „Für mich ging es darum, ihn in eine normale Umgebung zu bekommen. Wir gingen auf die Grippe- und Erkältungssaison zu und wir wollten nicht, dass er krank wird“, erklärte sie.
Bis dahin hatte Blaze schon die ganze Pädiatrie-Abteilung für sich eingenommen. Angelas Kolleginnen und Kollegen halfen ihr und ihrem Mann darum, alles für Blazes Ankunft in seinem neuen Zuhause vorzubereiten und waren auch später für sie da, wenn sie einen Babysitter brauchte.
Immer wieder telefonierte Angela in dieser Zeit mit seinen leiblichen Eltern und hielt sie auf dem neuesten Stand seiner Entwicklung.
Als es Zeit für die nächste Operation war, saßen die nun vier Elternteile von Blaze zusammen im Wartezimmer und beteten für ihr krankes Kind. Doch die leiblichen Eltern hatten auch viele Fragen.
Sie wollten wissen, wie es wäre, sich um ihn zu kümmern, was auf sie zukäme. „Das brachte mich dazu, darüber nachzudenken, welche Erwartungen wir von Eltern haben, die ein medizinisch abhängiges Kind mit nach Hause nehmen… man kann nicht alles alleine machen, und ich bin eine Krankenschwester. Ich bereite Eltern darauf vor, es ist das, was ich mache. Aber es ist keine 12 – 16-Stunden-Schicht, es ist 24/7.“
Dazu kommen die hohen Kosten für die weitere Behandlung, für Medikamente, für die dritte Operation, die Blaze auf jeden Fall brauchen wird.
„Die Geburtsmutter, Gott segne sie. Sie traf eine so schwere, herzzerreißende Entscheidung“, so Rick über das, was dann passierte. Sie fragte Angela und ihn, ob sie sich vorstellen könnten, ihn zu adoptieren. „Sie weinte und sagte: ,Ich möchte nicht, dass jemand denkt, ich wäre eine schlechte Mutter‘. Ich sagte, sie traf diese Entscheidung als eine Mutter und dass es außer Frage stehe, dass sie Blaze liebt.“
Als Blaze 11 Monate alt war, wurden die Adoptionspapiere unterzeichnet.
Inzwischen ist er fast zwei Jahre alt und ein fröhliches, aufgewecktes Kind, dem man nicht anmerkt, dass es noch einen langen Leidensweg vor sich haben könnte, der bis zu einer Herztransplantation gehen könnte.
Er genießt einfach sein junges Leben, liebt seine Adoptiv-Eltern und sie ihn, so Angela: „Ich gehe jeden Abend ins Bett und danke Gott für die Chance, eine Mutter sein zu dürfen. Es ist so ein Segen. Es gibt Zeiten, in denen ich aufwache und überwältigt davon bin, dass er zu mir gehört.“
Ich kann leider keine Kinder bekommen und habe schon häufiger über eine Adoption
nachgedacht. Ich habe eine sehr große Bewunderung für Angela und ihren Mut. Es war sicherlich nicht einfach ein Kind zu adoptieren und dann erst recht nicht, wenn es so Krank ist. Mich freut es aber, dass sie damit so glücklich ist und sich täglich daran erfreut.