Überlebenschance = 0: Wie ihr Baby andere Kinder rettete

Wie stark muss man als Mutter eigentlich sein, sein Baby bis zum Schluss auszutragen, auch wenn man genau weiß, dass es vielleicht schon die Geburt, gewiss aber die ersten Tage auf der Welt nicht überleben wird?

Genau das hat die Amerikanerin Krysta Davis getan. In der 18. Schwangerschaftswoche erhielten sie und ihr Freund Derek Lovett die furchtbare Nachricht, dass ihre Tochter eine Anenzephalie habe, eine schwere Fehlbildung, bei der Teile des Gehirns fehlen. Aufgrund der Schwere der Diagnose hätte sie die Schwangerschaft sofort abbrechen können. Doch die 23jährige entschied sich, ihr Baby bis zum Ende auszutragen und zur Welt zu bringen. Der Grund: Der bevorstehende Tod ihrer Tochter sollte nicht umsonst gewesen sein, mit ihren Organen wollte sie anderen Kindern das Leben retten.

An Heiligabend letzten Jahres war es dann so weit. Die kleine Rylei kam zur Welt. Eine Woche lang konnten ihre Eltern sie in den Armen halten, bevor sie an Silvester für immer einschlief. Doch Rylei wird weiterleben, genau wie ihre Eltern es sich gewünscht haben: Ihre Herzkammern retteten zwei anderen Neugeborenen das Leben, genau wie ihre Eltern es sich gewünscht hatten. Ihre Lunge wurde der Forschung gespendet. „Nachdem sie gestorben war, kam der Chirurg zu uns und sagte, dass er eine Familie wie uns in zwölf Jahren noch nicht getroffen hat“, sagte Krysta einer britischen Zeitung. „Es hat sich wunderbar angefühlt zu wissen, dass wegen Rylei zwei andere Kinder leben können, das hat uns am meisten berührt.“

Eine starke kleine Familie, die eine unheimlich Kraft und so viel Liebe bewiesen hat. Rylei wird nicht nur in den anderen Kindern, sondern auch in der Erinnerung ihrer Eltern, von Freunden und Verwandten weiterleben, die in der kurzen Zeit die Gelegenheit hatten, die kleine Heldin kennenzulernen.

Ihre ganze Geschichte und wie es den Eltern heute geht, kann man unter „Rylei Arcadia: An Unexpected Journey“ verfolgen.

Laura Dieckmann

Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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