Masern-Erkrankungen in Europa auf Rekordhoch

Die Zahl der Masern-Erkrankungen ist in den 53 WHO-Mitgliedsstaaten im ersten Halbjahr diesen Jahres auf ein Rekordhoch geklettert. Laut WHO hatten sich bis Juni bereits 41.000 Menschen infiziert, 37 davon sind gestorben. Im gesamten letzten Jahr gab es 23.927 Fälle, im Jahr 2016 gab es sogar noch einen Rekord-Tiefstand von 5.273 Fällen.

Die meisten Infektionen gab es in diesem Jahr in der Ukraine mit rund 23.000 Fällen, was laut statista.de auf die dortigen Konflikte und damit die mangelnde Überwachung und Einhaltung der Impfungen zurückzuführen ist.

Masern gehören zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten, weil sie sehr leicht durch Tröpfcheninfektion (z.B. wenn man spricht, hustet oder niest) weitergegeben werden können. Die Krankheit dauert etwa sieben bis zehn Tage an, und startet mit grippeartigen Symptomen, später kommt der typische Hautausschlag dazu. Die meisten Menschen erholen sich komplett davon, bei 10-20% führt sie allerdings zu weiteren Komplikationen – vor allem bei Kindern unter 5 Jahren und Erwachsenen über 20 Jahren. Durch das noch mehrere Wochen geschwächte Immunsystem kann es zu weitaus schwereren Erkrankungen kommen: zum Beispiel Hirnhautentzündungen, aber auch Schwellungen des Gehirns, Lungenentzündungen oder Leber-Infektionen.

Extrem selten (in etwa 7 von 100.000 Fällen) kommt es erst Jahre später zu einer subakuten sklerosierenden Panenzephalitis (SSPE). Dabei treten erst Muskelzuckungen und Krampfanfälle auf, später verliert man alle geistigen Fähigkeiten und das Gehirn wird komplett zerstört. Diese Gehirnentzündung als Spätfolge der Masern verläuft immer tödlich, und vor allem Kinder unter fünf Jahren sind gefährdet: Ihr Risiko liegt laut einer Studie bei 1:3300. Bei Babys, die im ersten Lebensjahr erkranken, ist das Risiko noch höher. Da eine Impfung meist erst mit dem ersten Lebensjahr erfolgt, ist für sie vor allem der Herdenschutz wichtig – das heißt, dass andere Menschen in ihrem Umfeld geimpft sind und die Krankheit nicht übertragen können.

Eine Impfung kann Leben retten, leider geht das Vertrauen in Impfungen aufgrund von Misinformation (z.B. aufgrund einer vor Jahrzehnten veröffentlichten, seitdem wieder zurückgezogenen Studie, die die MMR-Impfung mit Autismus in Verbindung brachte) weiter zurück.

Masern-Symptome sind:

– anfänglich grippeartig: Schnupfen, trockener, schmerzhafter Husten, Fieber, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Gliederschmerzen
– rote, tränende Augen (Bindehautentzündung)
– aufgedunsenes Gesicht
– weißliche Punkte an der Wangenschleimhaut
– Rötung der Mund- und Rachenschleimhaut
– nach drei bis fünf Tagen: Hautausschlag, der hinter den Ohren beginnt und sich über den ganzen Körper ausbreitet, zeitgleich hohes Fieber

Wenn ihr diese Symptome bei euren Kindern beobachtet, geht sofort zum Arzt, denn Masern sind nicht harmlos! Besonders Schwangere sollten ihren Impfstatus checken, bevor sie in Länder mit hohen Masernausbrüchen reisen, oder sich in großen Gruppen (z.B. Festivals) aufhalten.

Laura Dieckmann

Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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