Viele Eltern fordern es schon lange – und bekommen jetzt die Unterstützung von vier medizinischen Fachgesellschaften:
Experten rufen den Staat dazu auf, Kitas und Schulen jetzt komplett wieder zu öffnen!
Das berichtet unter anderem der Spiegel. Diese Forderung widerspricht ganz klar den Empfehlungen von Virologen und anderen Experten. In ihrer Stellungnahme schreiben die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene, die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie, die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin und der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Deutschland:
„Kitas, Kindergärten und Grundschulen sollen möglichst zeitnah wiedereröffnet werden“ – und zwar „uneingeschränkt“.
Weiter heißt es: „Insbesondere bei Kindern unter 10 Jahren sprechen die aktuellen Daten sowohl für eine geringere Infektions- als auch für eine deutlich geringere Ansteckungsrate.“ Im Gegensatz dazu seien die sozialen und gesundheitlichen Folgen der Schließung gravierend.
Die Einschätzungen der Mediziner sind ganz anders als jene, die wir bisher kennen:
Es müssten keine kleinen Gruppen gebildet werden. Auch Abstand wahren oder Masken tragen sei nicht notwendig. Viel wichtiger sei die Frage der nachhaltigen Konstanz der jeweiligen Gruppe und Vermeidung von Durchmischungen, heißt es in dem Papier. Das heißt zum Beispiel, dass eine komplette Klasse gemeinsam unterrichtet werden könne – solange sich die Schülerinnen und Schüler in den Pausen nicht mit Kindern aus anderen Klassen träfen.
Die Experten äußern sich auch zu einer weiteren heiß diskutierten Frage:
„Zahlreiche Erkenntnisse sprechen gegen ein erhöhtes Ansteckungsrisiko durch Kinder.“ Verschiedene Untersuchungen und Auswertungen ergeben ein zunehmend schlüssiges Bild, dass Kinder in der aktuellen Covid-19-Pandemie im Gegensatz zur Rolle bei der Influenza-Übertragung keine herausragende Rolle in der Ausbreitungsdynamik spielen.“
Gleichzeitig weisen die Autoren aber auch darauf hin, „dass die Zunahme an Erkenntnissen in den kommenden Wochen und Monaten zu einer Neubewertung der Situation führen kann. Dann würde natürlich auch ihre Empfehlung jeweils nachjustiert werden.
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sieht den Vorschlag der Fachverbände allerdings kritisch.
Die Kinderärzte meinten es sehr gut, schrieb Lauterbach am Dienstag bei Twitter. Leider sei es aber falsch, dass Kinder eine geringe Bedeutung für die Pandemie hätten. Sie steckten sich und andere pro Kontakt weniger oft an. Da sie aber so viele Kontakte hätten, sei der Gesamtanteil wahrscheinlich hoch.
Hallo,
hier mein Gedanke dazu.
Zitat: „Das heißt zum Beispiel, dass eine komplette Klasse gemeinsam unterrichtet werden könne – solange sich die Schülerinnen und Schüler in den Pausen nicht mit Kindern aus anderen Klassen träfen.“
Und wie macht man das dann mit Geschwisterkindern auf derselben Schule?
Gruß Stefanie