Als eines der schärfsten Gewürze der Welt sorgt Meerrettich für ein ganz besonderes Geschmackserlebnis. Doch ist scharfes Essen für stillende Mamas tatsächlich unproblematisch? Wir klären dich über Meerrettich in der Stillzeit auf!
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Scharfes Essen ist in der Stillzeit grundsätzlich erlaubt – das gilt auch für Meerrettich.
- Eingesetzt wird Meerrettich unter anderem als Gewürz, Gemüse und sogar als pflanzliches Heilmittel.
- Meerrettich enthält scharfe Senföle und wirkt dadurch entzündungshemmend und schmerzlindernd.
- Die bekannte Schärfe entfaltet Meerrettich erst, wenn die Wurzel aufgeschnitten wird, und sie geht nicht in die Muttermilch über.
- Sollte dein Baby nach dem Stillen auf den von dir gegessenen Meerrettich reagieren, streiche das Wurzelgemüse erst einmal von deinem Speiseplan.
2. Meerrettich in der Stillzeit: ja oder nein?
Aufgrund seiner Schärfe (nach dem Aufschneiden!) verleiht Meerrettich jedem Essen einen intensiven Geschmack. Und ja, genau wie Meerrettich in der Schwangerschaft erlaubt ist, darfst du das Wurzelgemüse auch in der Stillzeit essen. Die Annahme, dass die scharfen Inhaltsstoffe von Meerrettich beim Stillen in die Muttermilch übergehen, ist nämlich so nicht richtig. Trotzdem solltest du die Reaktion deines Babys im Auge behalten und Meerrettich vorerst meiden, falls dein Schatz einen wunden Po, Bauchschmerzen oder Blähungen bekommt.
3. Wie viel Meerrettich darf ich beim Stillen essen?
Um unerwünschte Nebenwirkungen wie etwa Blähungen & Co. bei deinem Baby weitestgehend zu vermeiden, solltest du Meerrettich während der Stillzeit lieber erst einmal nur in kleinen Mengen zu dir nehmen. Eine Empfehlung lautet deshalb zum Beispiel, pro Tag nicht mehr als 15 Gramm Meerrettich zu essen – das entspricht ungefähr einem gehäuften Esslöffel.
4. Ist Meerrettich in der Stillzeit gesund?
Hast du gewusst, dass Meerrettich zur Heilpflanze 2021 gekürt wurde? Ausschlaggebend dafür sind die im Meerrettich enthaltenen Senfölglykoside. Hierbei handelt es sich um sekundäre Pflanzenstoffe, die als sehr gesund gelten und eine entzündungshemmende, fiebersenkende sowie verdauungsfördernde Wirkung haben.
Zusätzlich enthält Meerrettich viele Vitamine – dazu zählen unter anderem Vitamin B1, B2 und B6. Auch Vitamin C ist in dem Wurzelgemüse zu finden und macht es in Kombination mit den enthaltenen ätherischen Ölen zu einem beliebten Hausmittel bei Erkältungen.
5. Kann Meerrettich in der Stillzeit Nebenwirkungen haben?
Zwar gilt Meerrettich für stillende Mütter als gesund, trotzdem kann das Wurzelgemüse auch Nebenwirkungen haben, besonders, wenn es in großen Mengen gegessen wird.
Neben allgemeinen Magen-Darm-Beschwerden kann dein Baby durch die Schärfe beispielsweise einen wunden Po bekommen. Außerdem steht Meerrettich im Verdacht, Allergien auszulösen. Letzteres ist häufig der Fall, wenn regelmäßig zu viel von dem Wurzelgemüse gegessen wird. Aus diesem Grund solltest du darauf achten, täglich nicht mehr als 15 Gramm Meerrettich zu dir zu nehmen.
Hinweis: Hast du Probleme mit deiner Schilddrüse, solltest du unbedingt mit deinem Arzt bzw. deiner Ärztin abklären, ob und wie viel Meerrettich du essen darfst.
Verursacht Meerrettich bei stillenden Müttern Blähungen?
Im Großen und Ganzen ist Meerrettich nicht dafür bekannt, beim Stillen Blähungen auszulösen. Allerdings lässt sich diese Nebenwirkung nie komplett ausschließen. Gerade wenn dein Baby sehr sensibel auf Lebensmittel reagiert, können vereinzelt Magen-Darm-Beschwerden auftreten.
6. Einfaches Rezept für Meerrettich in der Stillzeit
Mit dem Rezept von utopia.de machst du Meerrettich länger haltbar und kannst diesen anschließend wunderbar zur Weiterverarbeitung (etwa zur Herstellung von Meerrettichsoße etc.) verwenden. Viel Spaß beim Nachmachen!
Das brauchst du dafür:
- 200 g Meerrettich (frisch)
- 1 TL Salz
- etwas Essig
Für die Zubereitung benötigst du nur 15 Minuten:
- Im ersten Schritt wäschst du den Meerrettich, schälst die Wurzel und raspelst sie möglichst fein.
- Jetzt gibst du den geraspelten Meerrettich zusammen mit dem Salz sowie dem Essig in eine Schüssel und vermengst alles gut.
- Achte darauf, dass du vor allem den Essig gleichmäßig über den Meerrettich verteilst.
- Zum Schluss füllst du alles in ein verschließbares Gefäß um. Fertig!
7. Sind Gewürze in der Stillzeit unbedenklich?
Solange du während der Stillzeit bestimmte Gewürze lediglich in Maßen zu dir nimmst, musst du dir keine Gedanken über eine milchhemmende Wirkung oder andere Nebenwirkungen machen:
Hier findest du noch mehr Wissenswertes rund um die Themen Ernährung in der Schwangerschaft, Stillen sowie Babyernährung »
Unsere Expertin
Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.
In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.
Du möchtest dich gerne mit anderen stillenden Mamas aus unserer Community über eine ausgewogene Ernährung in der Stillzeit austauschen? Dann komm dazu einfach in unsere geschlossene Facebook-Gruppe „Wir sind Echte Mamas – Unsere Fragen und Antworten“. Wir freuen uns auf dich!