„Mit meinem Ex-Partner war ich etwa sechs Jahre zusammen. Die große Liebe! So dachte ich zumindest.
Als wir uns kennenlernten, ging alles ganz schnell. Und so lernte ich auch schon nach kurzer Zeit seine Eltern kennen. In meinen früheren Beziehungen hatte ich echte Drachen als Schwiegermütter, in diesem Fall merkte ich sofort, dass es anders war.
Irgendwann waren mir Rolf und Beate, die Eltern meines Freundes, zu echten Ersatzeltern geworden.
Mein eigener Vater ist schon viele Jahre tot und die Beziehung zu meiner Mutter ist nicht so gut. Die ,Liebe´ zu meinen Schwiegereltern beruhte auf Gegenseitigkeit: Wir scherzten oft darüber, dass ich die Tochter sei, die sie sich immer gewünscht hatten.
Als unser Sohn geboren wurde, wurde das Verhältnis sogar noch enger. In meiner Elternzeit verbrachte ich viele Nachmittage bei meinen ,Schwiegis´ im Garten. Und als ich wieder zu arbeiten anfing, halfen sie uns oftmals aus, wenn ich länger machen musste.
Wir fuhren sogar zusammen in den Urlaub. Meine Freundinnen hielten mich für verrückt.
Aber es war einfach entspannt, lustig, heimelig und nett mit den beiden.
Dann trennte sich mein Freund von mir. Ich fiel aus allen Wolken. Schon lange würde ,er mich nicht mehr lieben, jetzt wolle er mir endlich nichts mehr vormachen!`So ein Vollidiot, natürlich war der Grund am Ende, dass er eine Neue hatte.
Ich fiel in ein tiefes Loch, als er auszog. Er war mein Leben. Seine Familie war mein Leben.
Und das war und ist auch das Schlimmste an der Trennung:
Er ist mir inzwischen total egal – aber ich vermisse seine Eltern.
Ich vermisse dieses Gefühl, eine ,Mama´ und einen ,Papa´ zu haben, die für mich da sind. Die mir mit Rat und Tat zur Seite stehen, wenn ich als Mutter mal verzweifle. Die mir das Gefühl geben, ein Zuhause zu haben, in dem ich willkommen bin und mich fallen lassen kann.
Ehrlich gesagt, ich hätte gedacht, dass mir zumindest das von der Beziehung meines Freundes bleibt.
Aber nein. Als ich meine Schwiegermama das erste Mal nach der Trennung anrief, war sie sehr kühl. Ich fragte, wann ich sie denn mal mit dem Kleinen besuchen solle. Sie druckste ein wenig herum und meinte dann, dass ihr Sohn schon mit ihrem Enkel vorbeikommen würde.
Ich musste einsehen: Nicht nur mein Freund hatte mit mir Schluss gemacht – sondern auch seine komplette Familie.
Ich weiß bis heute nicht, was er ihnen über unsere Trennung erzählt hat… aber anscheinend nicht die Wahrheit.
Ich glaube, es wäre ihm unheimlich gewesen, wenn ich weiterhin Kontakt zu seinen Eltern gehabt hätte. Sicher hätte er Angst gehabt, dass ich weiterhin alle Details aus seinem Leben kennen würde.
Dabei hätte ich daran gar kein Interesse gehabt. Ich hätte nur gerne meine Vertrauten behalten. Und ich frage mich oft, ob jetzt meine Nachfolgerin meinen Platz auch bei ihnen eingenommen hat.“
Liebe Marie, vielen Dank, dass du uns deine Geschichte anvertraut hast. Wir wünschen dir und deinem Sohn alles Liebe für die Zukunft!
Echte Geschichten protokollieren die geschilderten persönlichen Erfahrungen von Müttern aus unserer Community.
WIR FREUEN UNS AUF DEINE GESCHICHTE!
Hast Du etwas Ähnliches erlebt oder eine ganz andere Geschichte, die Du mit uns und vielen anderen Mamas teilen magst? Dann melde Dich gern! Ganz egal, ob Kinderwunsch, Schwangerschaft oder Mamaleben, besonders schön, ergreifend, traurig, spannend oder ermutigend – ich freue mich auf Deine Nachricht an [email protected]