Uns hat Iryna erzählt, dass ihr Ex-Mann ihre Beziehung zu ihrem Sohn massiv manipuliert und sie sich in einer ohnmächtigen Situation gefangen fühlt:
„Im Frühjahr 2023 habe ich meinem Ex-Mann offiziell mitgeteilt, dass ich mich trennen werde und plante meinen Auszug. Emotional und körperlich war die Ehe allerdings bereits mehrere Jahre zuvor gescheitert. Dennoch habe ich mich selbst zugunsten der Kinder und einer vermeintlich intakten Familie zurückgestellt. Anfang 2024 begannen dann die Vorbereitungen für meinen Auszug. Es war eine sehr emotionale und schwierige Zeit.
Beide Kinder (Tochter 12, Sohn 10) wurden von meinem Ex-Mann als Druckmittel eingesetzt und gerieten dadurch in einen bedauerlichen Loyalitätskonflikt.
Obwohl wir uns notariell auf ein Wechselmodell geeinigt haben, wird die tatsächliche Umsetzung von dem Wechselmodel nicht aktiv unterstützt. Er teilt den Kindern unangemessene, teilweise falsche Informationen mit und stellt sie vor emotionale Entscheidungen, die für ihr Alter nicht geeignet sind. Ihnen wird vermittelt, dass sie nur dann geliebt und gesehen werden, wenn sie den Erwartungen des Vaters entsprechen. Anderenfalls lässt er sie spüren, dass sie seine Ansprüche nicht erfüllen.
Unsere Tochter scheint einen stärkeren Charakter und mehr Selbstbewusstsein zu haben. Sie ist offen, flexibel und hatte den Mut, dem Vater zu sagen, dass sie uns beide liebt und dass wir unsere Probleme unter uns klären sollten. Sie lebt das Wechselmodell und zieht das Beste für sich daraus.
Unser Sohn hingegen ist leider stärker betroffen.
Ich kann meiner Fürsorge- und Erziehungspflicht ihm gegenüber kaum nachkommen, da der Vater durch gezielte Manipulation den Kontakt zu mir erheblich erschwert. Mein Sohn zeigt zunehmend ablehnendes Verhalten mir gegenüber, ohne dass es nachvollziehbare Gründe dafür gibt. Ich vermute, dass der Vater seine eigene ablehnende Haltung auf unseren Sohn überträgt und ihn dadurch in eine schwierige emotionale Lage bringt.
Mein Sohn äußert oft Meinungen, die offensichtlich nicht seiner eigenen Wahrnehmung oder Überzeugung entsprechen, was ihn zusätzlich verunsichert und unsere Beziehung weiter belastet. Sein Zimmer in meinem Haus wurde nach seinen Wünschen und Vorstellungen gestrichen und eingerichtet. Alles, was er sich gewünscht hat, wurde berücksichtigt. Vor meinem Umzug hatte er sich sogar auf das neue, zusätzliche Zuhause gefreut. Leider war er seitdem nur zweimal für jeweils etwa eine Stunde bei mir.
Er nennt keine klaren Gründe, warum er nicht kommt, sondern vertröstet mich oft mit einem „vielleicht“.
Es schmerzt unglaublich, ihn nur so selten und sporadisch zu sehen. Während unserer Treffen auf neutralem Boden ist mein Sohn oft sehr anhänglich. Er hängt an meinem Hals, hält meine Hand, erzählt viel und stellt Fragen – er ist liebevoll und zugewandt. Doch während unserer Telefonate, wenn er bei seinem Vater ist, wirkt er völlig anders: Er ist kurz angebunden, oft distanziert und sogar kühl.
Diese drastischen Unterschiede in seinem Verhalten, seine innere Zerrissenheit sind schwer zu ertragen und verstärken meine Sorge, dass er einem großen inneren Druck ausgesetzt ist. In mir schwebt eine große Angst, dass diese psychische Beeinflussung durch den Vater langfristige Schäden an der seelischen Gesundheit meines Sohnes hinterlassen könnte. Kinder brauchen ein stabiles und liebevolles Umfeld, um gesund aufzuwachsen.
Ich befürchte, dass diese Form der emotionalen Manipulation ihn nachhaltig verletzen wird.
Ich habe mich bereits an das Jugendamt, den Kinderschutzbund, die Caritas und die Diakonie gewandt. Da von Seiten des Vaters keinerlei Kooperation kommt, wurde mir geraten, juristische Schritte einzuleiten und einen Antrag bei Gericht zu stellen.
Für mich stellt sich nun die schwierige Frage: Sollte ich abwarten und weiterhin versuchen, mit Liebe, Zuneigung und Geduld eine Brücke zu meinem Sohn zu bauen, oder doch den rechtlichen Weg einschlagen und die Situation durch einen Anwalt klären lassen? Beide Optionen erscheinen mir schmerzhaft, da ich meinem Sohn nicht noch mehr Druck oder Konflikte zumuten möchte.“
Liebe Iryna, vielen Dank, dass du uns deine Geschichte erzählt hast. Wir wünschen dir und deiner Familie alles Liebe für die Zukunft!
Echte Geschichten protokollieren die geschilderten persönlichen Erfahrungen von Eltern aus unserer Community.
WIR FREUEN UNS AUF DEINE GESCHICHTE!
Hast Du etwas Ähnliches erlebt oder eine ganz andere Geschichte, die Du mit uns und vielen anderen Mamas teilen magst? Dann melde Dich gern! Ganz egal, ob Kinderwunsch, Schwangerschaft oder Mamaleben, besonders schön, ergreifend, traurig, spannend oder ermutigend – ich freue mich auf Deine Nachricht an [email protected].