„Opfer für seine Kinder bringen, das war nie so das Ding meines Ex-Mannes.
Und mit Opfern meine ich nicht mal, seine Karriere herunterzufahren oder auf die Abende mit seinen Jungs zu verzichten… Ich meine die kleinen Dinge, die das Elternsein so mit sich bringt.
Nachts einmal aufzustehen, das kam sowieso nicht im Frage. Aber auch, dass er nicht jeden Wochenend-Tag bis mittags im Bett verbringen konnte, dass wir nicht mehr ständig zu zweit schick Essen gehen konnten oder dass wir eher nach Dänemark als als nach Mauritius reisten, war eine echte Zumutung für ihn.
Wir waren beide Mitte 30, als wir unser erstes Kind bekamen. Ich möchte betonen, dass es ein Wunschkind war, von uns beiden! Aber von Anfang an vermisste er sein altes Leben, und versuchte, es sich wiederzuholen, wo er nur konnte. Ging nur eben nicht an vielen Stellen. Ich weiß nicht, wie er sich das Leben mit einem Baby vorgestellt hatte…
Trotzdem bekamen wir noch ein Kind, acht Jahre später. Ich hatte eine Sehnsucht in mir, und nach jahrelangem Debattieren hat er ,nachgegeben`, auch, wenn ich es nicht so sehen wollte.
Letztendlich hat uns das wohl unsere Beziehung gekostet.
Er war insgeheim so glücklich, dass unser erstes Kind ,aus dem Gröbsten` raus war. Dass wir wieder mehr Zeit für uns, naja, oder er für sich hatte, unsere Große immer selbstständiger wurde. Auf ,dieses Babyzeug` hatte er kein zweites Mal Lust.
Das sagte er mir oft. Nachdem unser Kleiner geboren war, ein bisschen spät. Natürlich hatte das Auswirkungen auf unsere Beziehung.
Ein paar Monate lang versuchten wir es. Dachte ich zumindest. Aber eines Tages trennte er sich von mir. Und seinen Kindern. (Die er seit dem eher sporadisch sieht.) Es engte ihn einfach zu sehr ein alles. Er war doch noch so jung (naja) und wollte etwas erleben.
Kurze Zeit später erfuhr ich, dass er ganz viel erlebte.
Mit seiner neuen Freundin, die etwa 17 Jahre jünger war als er. Sie machten die Nacht zum Tag, sie reisten, sie gingen essen, sie posteten alberne Fotos all ihrer Aktivitäten im Internet.
Er erlebte wohl den berühmten ,zweiten Frühling“. Ich wusste manchmal nicht, ob ich weinen oder lachen sollte.
Eines Tages aber, als er unsere Kinder nach einem Ausflug wieder vorbeibrachte, kam er ausnahmsweise noch mit ihnen hinein und blieb. Er druckste herum und schließlich gestand er mir, dass er nochmal Vater werden würde. Seine Neue hatte es so sehr gewollt.
Es war wie eine Ohrfeige für mich. Ich fühlte mich verraten von ihm, ein weiteres Mal. Das schlimmste Mal.
Allerdings bemerkte ich dann, dass er für einen werdenden Vater ziemlich zerknirscht aussah. Und jedes Mal, wenn ich ihn danach sah, vermied er das Thema.
Deswegen denke ich heute: Ich muss gar nicht traurig sein. Es geschieht ihm recht. Das ist seine Strafe dafür, dass er seine Familie wegen einer jüngeren Frau verlassen hat und ihr diesen Wunsch nicht abschlagen konnte. Obwohl all das, was jetzt auf ihn ,zu kommt`, doch genau das war, was ihn so unglücklich gemacht hat. Wie doof kann man bitte sein!?
Ja Schatz, deine jugendliche Leichtigkeit wird schon bald wieder vorbei sein. The Party is over. Wie sagt man so schön: Sorry, not sorry.
Und ich bin gespannt, wie sich deine Neue als Mama und Partnerin so machen wird. Denn ich habe fast alles übernommen, was es mit unseren Kindern zu tun gab. Ich weiß nicht, ob sie das auch tun wird.
Also, ganz viel Spaß mit deiner neuen Familie. Deine alte hat sich gerade berappelt und kommt jetzt auch sehr gut ohne dich klar.“
Liebe Mama (Name ist uns bekannt), vielen Dank, dass du deine Geschichte mit uns geteilt hast! Wir wünschen dir für die Zukunft alles Liebe.
WIR FREUEN UNS AUF DEINE GESCHICHTE!
Hast Du etwas Ähnliches erlebt oder eine ganz andere Geschichte, die Du mit uns und vielen anderen Mamas teilen magst? Dann melde Dich gern! Ganz egal, ob Kinderwunsch, Schwangerschaft oder Mamaleben, besonders schön, ergreifend, traurig, berührend, spannend oder mutmachend – ich freue mich auf Deine Nachricht an [email protected].
Hallo,
genauso geht es meiner Tochter derzeit. Der Vater ihres Kindes lies seine Neue 3 Monate nach Auszug bei ihm einziehen und
1 Jahr später war das neue Kind auf der Welt.
Nur komisch, er kümmerte sich nie so recht um seine 1. Tochter, „Wickeln das mach ich nicht sogerne“, Nachts waren die Ohrenstöpsel im Ohr und morgens mußte er am Wochenende immer ausschlafen, da er unter der Woche ja arbeiten ging.
Außerdem war er noch ein Geizkragen, um jede Windel mußte sie betteln. Anschaffungen mußten meine Tochter aus ihrem
Ersparten bestreiten.
Aber zum Feiern war immer Zeit und Geld da, um die Häuser zu ziehen und um sich selbst zu verwirklichen (Sport, Fitnessstudio usw.).
Mehr als mal 10 Minuten auf der Couch zu kuscheln ging nicht.
Meine Tochter war quasi Alleinerziehend mit Mann, der noch zu alledem ein Patriarch war (eine Frau hat absolut zu gehorchen!).
Erst als meine Tochter ausgezogen war zeigte er immer mehr interesse an seiner Tochter.
Ist meiner Mutter mit uns genauso passiert, das nennt man Schadenfreude. Mit Neid oder Verbitterung hat das nach Jahren nicht mehr viel zu tun, nur ganz am Anfang „ich wusste nicht, ob ich weinen oder lachen sollte..“
Das sind die berühmten 4 Phasen der Trauer. Diese treten auch nach dem Ende einer schlechten Beziehung auf, sehr häufig. Die erste Trauer, dann kommt Wut, danach kommt Verhandlung und dann Die letzte ist Akzeptanz. Und mit sich im Reinen sein. Das lese ich da heraus.. meine Mum hat es auch erlebt, mit unserem Vater(2 Töchter). Er bekam unseren kleinen Bruder.. es stellte sich heraus, daß es ein Kind eines Fremden war. Und er lebte von der Alten auch schon kurz nach der Geburt trennt, sie dürfte allerdings weiter mietfrei in seinem Haus leben. Also sie sahen sich jeden Tag, am Ende ließ sie ohne ihn vorher um Erlaubnis zu bitten. einen neuen Stecher mit in die kleine Bude einziehen. Ich hab dann für meinen Dad Jugendamt und Polizei gerufen. Party ENDE! Aber er war auf keinem Elternabend, versteckte sich in Familienurlauben in Bars und im Hotelzimmer hinter seinen Romanen(er las gerne). Und ich wäre als meine Mutter ihn bat mal kurz allein auf mich aufzupassen, fast neben dem Strandkorb verschwunden. Lief auf ne steile Klippe zu. Sie hatte was vergessen und meine Schwester sah mich etwa 150 Meter fast auf der Hälfte der Felsformation(war in der Normandie). Die Story, daß der Vater nicht sooo ganz auf Kinder abfuhr und nur mit einem Kind so grade noch klar kommt, kommt mir sehr vertraut vor, von den Geschichten meiner Mutter. Ich hab bis zu seinem Tod, die Schadensfreude meiner Mutter geteilt. Und wenn jetzt einer sagt „..ja, aber ohne ihn wärst du doch nie geboren worden, namnamanam… NA UND? Dann besäße ich auch kein Bewusstsein, es wäre mir herzlich egal. Besser nie geboren werden. als einen schrecklichen Tod zu sterben. Wenn man die Wahl hätte. Also Mädels, die Autorin macht es vor. Kinder können sowas ab, es ist manchmal sogar besser. Auch das mit diesen Besuchen kenne ich, die Wochenenden bei meinem Vater kamen mir stets vor Pflichtveranstaltungen. Meine Schwester fand s toll, ich hätte lieber sogar als 5, 7 oder 10 Jährige stets lieber daheim Fern gesehen oder irgendwas nach meinem Gusto gemacht. Mich um meine Meerlis kümmern(hat natürlich am WE die Mutter gemacht), meine Hausaufgaben vorarbeiten, bissl lernen oder mich auf kommende Prüfungen vorbereiten.. hehe 😉 Heute mit 30 bin ich Mutter eines bald 10 Jährigen. Er kennt seinen Vater nicht, da ich keinen Kontakt habe. Nicht aus Groll.. ich hab seine Nummer verlegt und wusste nicht daß ich schwanger bin. Hab vergessen, wo er wohnt. Wir machen ihn ausfindig. Aber solange kümmert sich mein Partner seit 8 Jahren um ihn, also seit er denken kann. Aber er weiß Bescheid, daß er nicht sein leibliches Kind ist. Er ist schon neugierig, aber das kann warten, sagt er. Mein toller Kleiner 🙂
Oh weh. So viel Neid und Verbitterung. Ich wünsche dieser Mama von Herzen, dass sie die Trennung von ihrem Mann irgendwann verarbeiten kann und nicht mehr so verbittert ist.