Ihr Freund drängte die junge Mutter aus unserer Echte Mamas-Community zu einer Abtreibung, weil er kein gemeinsames Kind wollte. „Das Kind oder ich“ so seine Drohung. Die junge Frau musste eine Entscheidung treffen. Hier erzählt sie ihre Geschichte, möchte dabei anonym bleiben. Ihr Name ist der Redaktion bekannt.
„Als wir uns kennenlernten war ich 22, er 23 Jahre alt. Gefunden hatten wir uns online, über eine Flirtseite. Da wir mehrere hundert Kilometer voneinander entfernt wohnten, war der Anfang nicht leicht. Doch unsere Gefühle füreinander waren stark und so begannen wir trotz der Distanz eine leidenschaftliche Beziehung.
Wenn wir zusammen waren, erträumten wir uns eine gemeinsame Zukunft. Schon nach wenigen Wochen sprach er davon, dass er sich ein Kind mit mir wünschte. Ich war glücklich, denn ich hatte trotz meines jungen Alters schon länger einen Kinderwunsch.
Wir ließen es also darauf ankommen und es klappte auch sofort. Gleich als ich die ersten Anzeichen der Schwangerschaft zu spüren glaubte, rief ich ihn an, um ihm von meinem Verdacht zu erzählen. Wenige Tage später besuchte er mich und wir machten gemeinsam einen Schwangerschaftstest.
Als er schließlich den positiven Test in der Hand hielt, sah ich es deutlich: Er war nicht erfreut, so wie ich es nach unseren gemeinsamen Träumereien erwartet hatte. Er war schockiert! Seine Reaktion war eindeutig und ich wusste sofort, dass er es sich anders überlegt hatte. Er wollte kein Kind mehr, doch nun war es zu spät.
Wir redeten dennoch nicht groß darüber und ich hoffte insgeheim, er würde seine Meinung noch einmal ändern. Ich redete mir ein, dass ein wenig Angst vor der Verantwortung am Anfang ganz normal sei.
Sein Ultimatum
Ein paar Tage nach dem Test fuhr er nach Hause. Offenbar machte er sich erst dann wirklich Gedanken, denn als er kurz darauf anrief, stellte er mir ein Ultimatum, das mich härter nicht hätte treffen können:
Ich solle das Kind abtreiben. Würde ich es nicht tun, würde er mich sofort verlassen.
Unser Traum von einer gemeinsamen Zukunft war damit wie eine Seifenblase geplatzt. Ich war so enttäuscht und wütend und spürte statt Liebe plötzlich Hass für ihn. Wie konnte er mir das nur antun?
Doch eines war mir vom ersten Moment an sonnenklar: Ich würde mein Kind behalten.
Ein Kind bleibt ein Leben lang mein Kind. Ein Mann, vor allem so einer wie er, kann mich jederzeit verlassen. Ich war sicher, dass ich es für den Rest meines Lebens bereuen würde, wenn ich mich ihm zuliebe für eine Abtreibung entscheiden würde, nur um kurz darauf ohnehin von ihm sitzen gelassen zu werden. Und dass seine Liebe zu mir nicht stark genug war, hatte er ja schon bewiesen, indem er mich vor diese Entscheidung gestellt hatte.
Meine Entscheidung
Heute glaube ich, dass unsere Begegnung Schicksal war, damit ich meinen geliebten Sohn bekomme. Ich selbst bin ohne Mutter aufgewachsen. Meine Großmutter kümmerte sich liebevoll um mich und unterstützte mich auch in der Schwangerschaft und Babyzeit.
Doch erst jetzt spüre ich, was Mutterliebe wirklich bedeutet.
Egal was passiert, ich werde immer für meinen Sohn da sein. Nichts im Leben ist mir wichtiger, als dass es ihm gut geht. Und deshalb werde ich immer zu ihm halten und hoffe gleichzeitig, dass er genauso immer zu mir halten wird.
Inzwischen ist mein Sohn zwei Jahre alt und mein allergrößtes Glück. Sein Vater hat ihn nur einmal gesehen. Kontakt besteht seitdem keiner mehr. Wenn er nur wüsste, was ihm entgeht.
Aber Platz für ihn haben wir jetzt eh nicht mehr. Wir sind glücklicher ohne ihn!“