„Hallo, ich bin vor einem Jahr Mutter von einem wundervollen Sohn geworden. Mein Kind ist mein ganzes Glück, der Kleine lacht viel und ist an allem interessiert. Das hat mir im letzten Jahr sehr geholfen, inzwischen bin zum Glück auch ich wieder voller Lebensfreude. Aber dafür musste ich durch eine schwierige Zeit gehen:
Noch während der Schwangerschaft habe ich mich vom Vater meines Sohnes getrennt – zu meiner eigenen Sicherheit.
Mein Partner und ich lernten uns kennen, als er mein neuer Mitbewohner wurde und in meine WG einzog. Für mich war es Liebe auf den ersten Blick, schon ein paar Wochen später wurde ich schwanger. Aber wir standen beide unter enormen Druck. Mein Partner befand sich gerade auf Jobsuche und ich machte eine Umschulung. Hinzu kamen seine ständig wechselnden Launen, die ich hinnehmen musste und die unsere Beziehung belasteten.
Mein Partner hatte eine Bipolare Störung
Was ich bis dahin nicht wusste: Mein Partner hatte eine diagnostizierte Bipolare Störung (früher auch als manisch-depressive Erkrankung bekannt). Ein paar Wochen nach seinem Einzug entschied er eigenmächtig, seine Medikamente abzusetzen und damit begann für mich der Horror.
Schleichend setzte eine manische Phase ein. Es fing damit an, dass er nachts nicht mehr schlafen konnte. Seine Rededrang wurde immer größer. Plötzlich erzählte er Privates wildfremden Menschen auf der Straße. Als ich dann Prüfungen hatte, habe ich zum ersten Mal darüber nachgedacht, mich zu trennen. Er hat mich so gestresst, dass ich Angst hatte, die Prüfungen nicht zu schaffen.
Er wurde immer aggressiver
Doch sie Situation spitzte sich noch weiter zu: Er begann Alkohol zu trinken und wurde immer unzuverlässiger und aggressiver, tagelang bekam ich ihn gar nicht mehr zu Gesicht. Schließlich setzten bei ihm sogar Wahnvorstellungen ein. Von einer gemeinsamen Freundin erfuhr ich schließlich, dass die Polizei ihn aufgegriffen und wegen Eigen- und Fremdgefährdung in eine nahegelegene psychiatrische Klinik gebracht hatte. Dort sollte er die nächsten achten Wochen bleiben.
Ich bekam es zunehmend mit der Angst zu tun und beschloss deswegen, die Notbremse zu ziehen und auszuziehen. Obwohl ich mich davor fürchtete, dass mir mein Kind weggenommen werden könnte, wendete ich mich ans Jugendamt und dort wurde mir zum Glück geholfen. Sie vermittelten mir einen Platz in einer Mutter-Kind-Einrichtung und ich zog ein, während mein Freund in der Klinik war.
Ich bin froh, dass es Mutter-Kind-Einrichtungen gibt!
Der Gedanke, alleinerziehend zu sein, überforderte mich. Dann war die Geburt auch noch sehr schwierig, ich lag einige Zeit auf der Intensivstation – ohne mein Kind. Doch die Mitarbeiter in der Einrichtung halfen mir, die schlimmen Erlebnisse zu verarbeiten und mich schließlich an die neue Situation zu gewöhnen. Heute bin ich froh, dass es solche Mutter-Kind-Einrichtungen gibt!
Ich lebe dort immer noch, bin aber mittlerweile auf der Suche nach einer eigenen Wohnung für mich und meinen Sohn. Ich bleibe am Ball, auch meine Umschulung will ich noch beenden. Mit dem Kindsvater habe ich keinen Kontakt mehr. Ich hoffe, ich kann mit meinem Text andere Frauen ermutigen, sich rechtzeitig Hilfe zu suchen, wenn sie sich in einer ähnlichen Situation befinden: Habt keine Angst, euch an das Jugendamt zu wenden, wenn es darum geht, euch oder euer Kind zu schützen.“
Liebe Mama (echter Name ist der Redaktion bekannt), vielen Dank, dass Du Deine Geschichte mit uns geteilt hast. Wir wünschen dir alles Liebe für die Zukunft!
WIR FREUEN UNS AUF DEINE GESCHICHTE!
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Ja ja schon klar, das liebe Jugendamt hilft einem gar nichts. nicht Mal wenn man von seinem ex vergewaltigt wird, bedroht und belästigt wird.
sucht euch gleich einen Anwalt in solchen Fällen. alles andere ist sinnlos, es wird einfach nix dagegen getan
helft euch selbst!