„Mein Schatz, fragst du mich ernsthaft, warum ich so gereizt bin!?“

So sehr man sie oder ihn auch liebt, manchmal könnte man seine/n Partner/in auf den Mond schießen. Aus diversen Gründen… Aber gerade bei Eltern geht es oft um die Verteilung der Aufgaben.

So geht es auch unserer Echten Mama Maike (echter Name ist uns bekannt). Die 33-jährige zweifache Mama aus Köln hat ihren Frust in einen Brief an ihren Ehemann verpackt – und wir dürfen ihn veröffentlichen.

Maike ist sich sicher, dass er bei vielen Frauen einen Nerv trifft:

„In letzter Zeit hast du mich häufig gefragt, warum ich denn immer so genervt sei. So gereizt auf dich reagiere, das sei ja nicht auszuhalten!

Sag mal, fragst du mich das wirklich?

Weißt du das nicht? Dann muss ich es dir wohl einmal in aller Deutlichkeit sagen. Der Grund dafür, dass ich häufig so biestig bin und nicht so richtig zufrieden mit meinem Leben scheine – bist du.

Ja, jetzt ist es raus, und es hört sich furchtbar an. Aber mal ganz im Ernst, wundert dich das? Muss ich das wirklich erklären? Denn das macht mich fast noch wütender.

Aber trotzdem erkläre ich es dir.

,In guten wie in schlechten Tagen.`, erinnerst du dich? Vielleicht sollte man diese berühmten Worte noch ergänzen, vielleicht mit ,zwischen Windeln und Staubmäusen, oder ,in der Dreifachbelastung mit Job, Kind und Haus`. DAS wäre realistisch und man hätte etwas, auf das man sich berufen könnte – wenn man sich so fühlt so wie ich im Moment.

Ich habe das Gefühl, das ganze Gewicht meiner Welt UND der Welt unserer vierköpfigen Familie lastet auf meinen Schultern – und die werden das nicht mehr lange aushalten.

Ich brauche deine Hilfe. Dringend. Jeden Tag.

Denn wenn du abends noch eine Stunde mit unseren Kindern spielst, bist du ihr Held. Und dein eigener auch. Dabei habe ich das vorher schon Stunden über Stunden gemacht – nach meinem Job. Während du mit ihnen spielst, hänge ich rasch die Wäsche auf und bereite dann das Abendessen zu. Nach dem Essen räume ich ab, dann lese ich den Kindern vor, putze Zähne, ziehe Schlafanzüge an, sind, halte Händchen…

Du ruhst dich währenddessen aus.

Fällt dir dieses Ungleichgewicht eigentlich wirklich nicht auf?

Ja, ich weiß, dass du einen stressigen Job hast. Du wirst ja nicht müde, mich daran zu erinnern. Aber: Ich arbeite doch auch! Wo ist denn mein Feierabend?

So geht es nicht weiter. Oder ich breche zusammen.

Das kannst du dir sicher nicht vorstellen. Ich mache ja immer alles, es läuft doch gut. Okay, jaaa, manchmal beschwere ich mich. Aber ernst nimmst du das nicht. Und am nächsten Tag ist alles wie immer.

Willst du mich immer noch fragen, warum ich schlechte Laune habe?

Hilf mir bitte.

Ich habe genug davon, dass du die Kinder machen lässt, wenn sie an der Tür rütteln, obwohl ich gerade auf Toilette sitze. Oder dass immer ich aufstehe, wenn unsere Kleine nachts einen Alptraum hat.

Ja. Unsere Kinder rufen mich – weil sie es schon genauso gewohnt sind wie du, dass ich es auch bin, die kommt.

So sollte mein Leben nie werden.

Wir leben nicht in den 50er Jahren. Wir sollten Partner sein. Eltern, die beide viel Zeit und Liebe in ihre Kinder ,investieren`.

Ich will Zeit für mich. Für meine Freundinnen. Ich will nicht, dass die Betreuung unserer Kinder für mich zum Stress wird, zur ,Arbeit`. Sie sind doch das Liebste, was ich habe.

Seid ich erkannt habe, dass bei uns von Gerechtigkeit keine Spur ist, wird es mir immer bewusster.

Wie kannst du es auch noch wagen, den ,desaströsen Zustand`(!) unseres Hauses zu kommentieren, wenn ich arbeite, zwei Kinder versorge und täglich mit Essenmachen und Wäsche beschäftigt bin? Wie kannst du es wagen, zu sagen, dass ich unseren Mäusen zu viel durchgehen lasse?

Frage dich lieber, was DU tun kannst.

Und frage mich nicht, warum ich schlechte Laune habe.

Denn auf ewig werde ich das nicht mehr mitmachen.“

Lieben Dank für dein Vertrauen, liebe Maike.

Laura Dieckmann

Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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Angelika
Angelika
2 Jahre zuvor

Ja dieser Artikel spricht mir aus der Seele ich hätte es nicht besser schreiben bzw.erklären können.aber so bekomm ich auch als Lama und Ehefrau mal die Bestätigung das ich nicht damit alleine bin sondern andere die gleichen Gedanken haben.Danke