„Wir haben uns getrennt als Tobias 5 Jahre alt war. Natürlich ist es für kein Kind schön, wenn Mama und Papa sich trennen und plötzlich nicht mehr zusammen wohnen. Ich bin trotzdem immer stolz darauf, wie gut wir das alles hinbekommen haben, wenn ich die Schauergeschichten von Sorgerechtsstreitigkeiten oder Rosenkriegen höre. Unsere Trennung verlief harmonisch und nach einem halben Jahr ‚Übergangszeit‘ zog mein jetziger Ex-Partner aus.
Wir mussten uns eingestehen, dass wir die letzten Jahre ohnehin mehr als gute Freunde zusammengelebt hatten. Seit 3 Jahren lebt er jetzt zwei Autostunden entfernt. Jedes zweite Wochenende fahren mein Ex und ich uns Freitags und Sonntags jeweils eine Stunde entgegen. Unser mittlerweile 12-jähriger Tobias hüpft dann zwischen den Autos umher, um zwei Tage ‚Qualitytime‘ mit seinem geliebten Papa zu verbringen. Eigentlich.
Denn seit etwa 3 Monaten will Tobias plötzlich nicht mehr zu seinem Papa.
Am Anfang war es DIE Geburtstagsparty, die er am Wochenende auf keinen Fall verpassen wollte. Dann wollte er unbedingt bei einem Freund übernachten, dann konnte er die Kinoverabredung mit einem anderen Freund um keine Woche verschieben. Und so hangeln wir uns jetzt irgendwie weiter und mittlerweile frag ich mich, wie ich damit umgehen soll.
Ich habe schon vorsichtig nachgefragt, ob es vielleicht Streit gab oder ob mit seinem Papa etwas vorgefallen ist, aber er sagt ‚Nein, nein, alles gut, in zwei Wochen geh ich dann wieder zu ihm‘. So langsam glaube ich ihm das aber nicht mehr und ich bin mir sicher, dass es in zwei Wochen auch wieder einen Grund geben wird, weshalb er bei mir bleiben ‚muss‘. Oder ist das wirklich nur pubertäres Verhalten und seine Freunde bedeuten ihm gerade einfach alles?
Mein Ex fragt auch schon nach und ist ganz traurig, weil er ihn seit 8 Wochen nicht gesehen hat.
Und er ist wirklich immer total bemüht und es tut mir jedes Mal mehr weh, ihm absagen zu müssen. Ich denke mir schon zusätzliche Ausreden aus, um ihn nicht zu verletzen. Wir wussten, dass es im Teenageralter schwieriger werden würde, aber jetzt schon mit 12? Ich habe das Gefühl, total zwischen den Stühlen zu sitzen.
Ich finde ihn noch zu klein, um ihn jetzt völlig sein Ding machen zu lassen, er ist ja keine 16 oder so. Mein Ex kann es sich aber auch nicht leisten, alle zwei Wochen hier hin zu kommen und irgendwo zu übernachten. Und bei uns mit meinem neuen Partner möchte ich ihn auch nicht haben – egal, wie gut wir uns alle verstehen.
Abgesehen davon, dass ich möchte, dass er weiterhin einen guten Kontakt mit seinem Papa hat, genieße ich aber natürlich auch meine freien Wochenenden mit meinem Partner. Ich habe sogar schon überlegt, ob ich ihn irgendwie überreden kann mit einer Belohnung oder soll ich ihn einfach zwingen? Es fühlt sich alles falsch an, aber nur mit reden habe ich das Gefühl, nicht weiterzukommen.“
Liebe Susi, vielen Dank, dass du uns deine Geschichte anvertraut hast. Wir wünschen dir und deiner Familie alles Liebe für die Zukunft!
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Dein Sohn sollte sich verinnerlichen, das er sich nur alle 2 Wochen verabreden kann. Jedes zweite WE ist Papazeit. Und bitte belüge deinen Ex nicht, auch wenn du damit nur bezwecks ihn nicht zu verletzen. Spiele da mit offenen Karten. Zudem finde ich es nicht io das der Papa euch entgegen fährt, er hat so schon wenig Zeit mit seinem Jungen. Kannst du ihm die Fahrerei nicht abnehmen? Ist es wirklich wirklich nicht in deinem Interesse das er 1x mtl, als Beispiel, bei euch schläft?
Vielleicht klingt das zu einfach und ist wirklich viel schwerer, aber rede doch mit deinen Sohn, dass auch sein Vater ihn gerne sehen würde. Er ist 12 und damit alt genug um zu verstehen, dass das Leben ein Kompromiss aus den Wünschen aller ist, mit denen man zusammen lebt. Drei Mal wurde e du gemacht, wie er wollte, jetzt dürfen die anderen Mal entscheiden.